Sonntag, 28. September 2008

Eine Rikscha-Fahrt ist lustig...

Bevor ich meinen Pyjama-Abend mache(hab Sturmfrei, weil Susann mit Maja auf’m Nachtmarkt ist) will ich noch schnell von den letzten Tagen berichten.
Wie ihr von Susann schon wisst ist Nadja, was mich sehr freut. Die letzten Tage haben wir viel unternommen. Gestern waren wir erst in der Verbotenen Stadt – ich hatte vergessen wie groß die ist. Eigentlich wollten wir uns ganz viel Zeit lassen und uns alles schön anschauen. Am Anfang, als wir noch Kräfte hatten, gingen wir mal nach links in eine der Ausstellungen. Das ist schon ziemlich imposant, wie weit entwickelt die Chinesen vor tausend Jahren schon waren. Nach zwei Stunden kam leider der Hunger dazwischen und außerdem taten uns die Füße weh, sodass wir nur den Hauptweg sahen, den auch jeder „stinknormale“ Tourist, der in einer Reisegruppe reist, gezeigt bekommt. Die meisten Hallen, die im Reiseführer auch beschrieben sind befinden sich im Nordteil der verbotenen Stadt. Die konnten wir uns leider nicht mehr anschauen – aus oben genannten Gründen. Wir hatten den Kaiserpalast, wie die verbotene Stadt auch genannt wird, vom Südtor her aufgerollt, dort wo Mao einen begrüßt. Gut, dass ich noch ein bisschen länger in Beijing sein werde, um mir den Rest auch noch in aller Ruhe anschauen zu können.
Als wir zum Nordtor rauskamen stürzten sofort zwei Chinesen auf uns zu die uns eine Rikschafahrt verkaufen wollten– die anderen Händler mit ihren Postkarten und Beijing-Büchern haben wir gekonnt ignoriert. Nach einigem verhandeln und nachdem wir ihnen begreiflich gemacht haben, dass wir erst was essen wollen, willigten wir in die Rikschafahrt durch die Hutongs ein. Schließlich gehört das dazu, wenn man Beijing erleben möchte. Wir wurden also zu erst in ein Restaurant geführt, indem es zum Glück wirklich preiswert war, welches auch schon ein bisschen Hutong-Stile, denn eine Toilette gab es nicht im Restaurant. Stattdessen mussten wir über den Hof in eine öffentliche Toilette –die war glücklicherweise relativ sauber.

Eine Rikschafahrt ist lustig…
So ein Hutong ist ja nun schon sehr alt, besteht aus alten Häusern und aus schmalen Wegen, denn als es erbaut wurde gab es noch keine Autos. Was will ich damit sagen? Eine Rikscha passt gerade so durch diese Gasse (siehe Bild - ist übrigens Nadja's Papa) und manchmal sind diese auch ganz schön uneben. Jedenfalls stelle ich es mir so ähnlich auf einem Kamel vor, okay vielleicht noch ein bisschen unbequemer – aber das werden wir Euch gegen Ende der Woche berichten können.
Aber es war auch sehr interessant, denn die Fahrer haben uns auch einiges erklärt, welche Häuser aus der Qing-Zeit und welche aus der Ming-Dynastie waren (zu erkennen an den Türen) und ob da höhere Minister oder Minister niedrigeren Ranges drin wohnten. Das interessanteste überhaupt fand ich aber, dass damals eine Familie in einem Haus/Hof gewohnt hat und sich heute 10 – 20 Familien eines teilen.
Als wir dann am Ende der Fahrt bezahlen sollten stellte ich fest, dass mein Chinesisch doch noch nicht so gut ist. Hatte ich doch vorher bei unserer Verhandlung verstanden, dass wir pro Rikscha 80 Yuan bezahlen sollten. Jetzt waren es plötzlich 80 Yuan/Person (und wir waren zu dritt auf 2 Rikschas verteilt). Die beiden waren dann soweit, dass sie mit 200 Yuan zufrieden waren – aber Nadja’s Papa war es nicht. So drückte er ihnen einfach 160 Yuan in die Hand und wir gingen. Etwas verärgert ließen sie uns gehen – für sie war es trotzdem kein schlechtes Geschäft.

Den Abend verbrachten drei auf dem Nachtmarkt, aber ich konnte niemanden dazu bringen Seepferdchen oder Schafpenis zu essen (mich selbst eingeschlossen). So blieben wir bei Lamm und Hühnchen am Spieß, was sehr lecker war. Während ich zu Hause sitze, Blog schreibe und gleich die alten DVDs anschaue, sind alle anderen wieder auf dem Nachtmarkt unterwegs. Bin gespannt ob es morgen Berichte über den Verzehr von Raupen und anderem Getier geben wird.

Heute gab es ein ganz besonderes Highlight. Nadja’s Papa ist mit Professor Cao von der Pekinger Musikhochschule befreundet. Jener Professor gab heute ein Konzert, d.h. er moderierte und (vermutlich seine Studenten) musizierten. Spezialität ist das Akkordeon. Ich war ja schon sehr gespannt, denn Akkordeon bringe ich immer mit Volksmusik in Verbindung und das ist nicht gerade meine bevorzugte Musikrichtung.
Aber zu erst muss ich von der Konzerthalle berichten, die befindet sich nämlich im neugebauten National Grand Theater. Dieses ist eine riesige Glaskuppel, umgeben von einem Wassergraben. Ich bin drum herumgelaufen und habe einfach keinen Eingang gefunden, bis mir ein Polizist den Weg gezeigt hat. Der Eingang befindet sich nämlich ein paar Meter entfernt und ist unterirdisch. Von unten sieht man dann durch eine gläserne Decke jenen Wassergraben – architektonisch schon ein Meisterwerk, aber wenn da mal ein Riss in der Decke ist…
… in diesem Gebäude befinden sich neben dem Konzertsaal auch noch der Opernsaal und ein Theater (glaube ich). Gigantisch!
Das Konzert war sehr schön. Ich war überrascht, wie vielfältig Akkordeon-Musik sein kann. Ich hab sogar den Gewinner der Kategorie 3 (der bis 18-jährigen) vom Klingenthaler Akkordeon-Wettbewerb 2007 live gesehen :-) - wenn das mal nix ist.
Nach dem Konzert gingen wir kurz Backstage, um ein paar Worte mit dem Professor zu wechseln, um dann nochmal ein paar Fotos von uns auf der Bühne zu machen.
Vielmehr ist heute nicht passiert, außer dass wir noch Essen waren und ich dann völlig kaputt nach Hause gefahren bin.
Hatte ich erwähnt, dass das Konzert 10:30 Uhr los ging, wir eine Stunde früher das sein sollten (um unsere Freikarten zu bekommen) und ich eine Stunde für den Weg brauchte?
Nein? Na dann wisst ihr es jetzt und ihr könnt Euch auch ausrechnen, wann ich aufgestanden bin – und das zum Sonntag. Zum Glück haben wir ab morgen Ferien und ich kann morgen ausschlafen.

Also, ich wünsche Euch noch einen schönen Sonntagnachmittag und mir dann eine gute Nacht.

Hab Euch lieb, Tanja

PS: Die Fotos folgen in den kommenden Tagen - versprochen!

Samstag, 27. September 2008

Hi ihr Huebschen!

Eigentlich hab ich gar nichts zu berichten, aber mir ist gerade so nach schreiben - also muesst ihr jetzt damit leben! Maja und ich haben das heutige Datum zum "Pyjamatag" erklaert - die Anfaenge dieser Kultur reichen weit in meine Jugend zurueck, darauf will ich jetzt lieber nicht eingehen. Strenge Verhaltensregeln hat dieser Tag im Grunde nicht, man kann sich alles erlauben, das tun, nach dem man Verlangen verspuert, unter einer Bedingung: Schlafanzug tragen! Ich hab mir zur Feier des Tages gerade ein Cappuccino Instandpaeckchen von Tanja geklaut (sie wird sich dafuer irgendwann an meiner Schokolade vergreifen, ich weiss es) und esse undefinierbaren Rosinenkuchen zum Fruehstueck. Geweckt wurde ich doch unerhoerterweise halb 12 von irgendeiner Abruchmaschine in der Nachbarwohnung, die renovieren gerade. Bin aufgestanden um mir meine Ohrstoepsel zu holen, als mein Blick doch auf die Uhr fiel. Huch! Jetzt muss ich natuerlich noch erklaeren, warum wir hier im Land der Kuriositaeten (es gibt keine 40 cent Billigschokolade!!!) doch ueber erwaehntes Luxusgut verfuegen - Importiert wurde die Schmuggelware von Nadia, die vorgestern hier bei uns eine Geschenkuebergabe veranstaltet hat - DANKE DANKE DANKE an alle in Einsiedel und Erdmannsdorf!!! (da kommt tanja doch her, oder...?!)

Wo bleibt Maja denn? Hat wahrscheinlich Probleme, mit ihrem Haeschenschlafanzug ueber den Campus zu mir zu kommen. Na ich geb ihr noch ein paar Minuten. Hab uns gestern extra noch eine mit Liebe ausgesuchte Auswahl an Filmen zusammengestellt - Cary Grant, Marilyn Monroe, Marlon Brando - als wir in der Nanluogu Xiang auf der Suche nach coolen Geschenken fuer unsere Leute waren, mit Nadia unterwegs. Maja ist jetzt da!! Sie quasselt die ganze Zeit, muss daher aufhoeren zu schreiben - machst gut! Und immer laecheln!


Mittwoch, 24. September 2008

Erstens kommt es anders und Zweitens als man denkt

Dank des guten GUANXI (in Deutschland würden wir vielleicht Vitamin B sagen) habe ich einen recht vielversprechenden Kontakt in Wuxi erhalten. Zum Interview bin ich auch schon eingeladen. Das Problem war bisher einen Termin zu finden, da Wuxi auch nicht gerade um die Ecke ist. Nach langem hin und her haben wir einen Termin für Samstagmorgen ausgemacht. Samstag? Genau, dieses Wochenende ist chinaweit ein Arbeitswochenende, damit dann ab Montag alle eine Woche Frei haben. Am 1. Oktober ist der Nationalfeiertag und offiziell sind drei Tage frei. Es arbeiten nun (fast) alle am Wochenende vorher durch, damit sie dann eine komplette Woche Urlaub machen können. Und genau da liegt das Problem. Denn auch am Wochenende vorher beginnt sich schon die Flut der Reisenden in Bewegung zu setzen. Ich also heute erst mal zum Bahnhof um die Tickets für den Nachtzug zu kaufen. Freitagabend 19:51 Abfahrt in Beijing und Samstagmorgen 08:14 Uhr Ankunft in Wuxi. Zum Glück hatte sich heute „Heidi“, eine Chinesin, die wir in der Botschaft kennengelernt haben, bei mir gemeldet. Ich bat sie mich zum Bahnhof zu begleiten. Tickets hätte ich ohne Probleme bekommen, aber haltet Euch fest: es gab nur noch STEHPLÄTZE! -- Im Nachtzug bei einer zwölfstündigen Fahrt. Na prima dachte ich mir. Da fährst Du jetzt nicht hin, sonst bist Du ja tot. Somit verpasse ich aber auch den Shabbat in Shanghai – schade!Der Reisebericht über Chinesische Hard- und Softsleeper folgt als ein anderes Mal.
Aber es gibt auch einen Erfolg zu vermelden: Susann und Maja haben es geschafft unseren Kurztrip in die Innere Mongolei zu buchen. Am Dienstag, 30.09.08 – 06:00 Uhr geht es los – 3 Tage für 53 €. Wir sind schon ganz aufgeregt, vor allem wenn wir an den Ausritt mit den Kamelen denken. Also wundert Euch nicht, wenn ihr nächste Woche mal eine Zeit nichts von uns hört.
Morgen bekommen wir unseren ersten Besuch – Nadja – wir heißen Dich herzlich willkommen北京欢井你! (Beijing huan jing ni). Dann steht endlich mal Sightseeing in Beijing an.

Montag, 22. September 2008

Zeitreise

Ich melde mich zum Dienst. Ich weiss schon gar nicht mehr, was in den letzten drei Tagen alles passiert ist, daher stell ich das jetzt alles mal mehr oder weniger chronologisch im Zeitraffer zusammen. Schnallt euch an, es geht los:
Ueberraschend gute Reaktion des Koerpers auf fruehes Aufstehen am Samstagmorgen - huebsch machen, Wanderschuhe an, Treffen mit Maja, Fahrt mit Taxi zum Treffpunkt am 4. Ring, und auf geht die wilde Fahrt zu Grossen Mauer, 8 Maedels sind wir, im absolut coolen Tourbus mit persoenlichem Fahrer - jetzt getrostet vorspulen, hab alles verschlafen, bis auf hin und wieder ein paar Doerfer mit bunten Bannern, Strassenverkaeufern, Kamele am Strassenrand - Ankunft nach 1 1/2 stunden - Ticketkauf - Lift bringt uns auf den Berg (ich gebs zu, ich hatte Angst, das war hoch, und es waren lauter Araber mit im Wagon) - WIR SIND DA! - also die Hunen kamen von Norden, rechts, die tapferen Krieger standen dort wo wir jetzt stehen, Geschichte pur, man spuert die Geister ehrenhaft gestorbener Kaempfer immer noch, stellt sich vor, wie sie in den Tuermen dicht an dicht gedraengt geschlafen haben, denkt an die Strapazen, die die Maenner auf sich nehmen mussten, um diesen Wall zu erbauen - aber irgendwie verflucht heiss hier, diese abertausende von Stufen und das Ding nimmt einfach kein Ende, also 180° Wendung - Aufteilung der Gruppe - Zwickau-Brigade formiert sich zum kontrollierten Rueckzug, nimmt also den Abstieg in Angriff, es ist kuehler, hier und da ein Esel, und eine fantastisch ausgebaute ca. 500 m lange Treppe - wieder unten - Shopping! - Essen (ohne Ausrufezeichen, denn das war merkwuerdig) - gemeinsames Beratschlagen "Wohin nun?", sind zu frueh da - Fahrer kutschiert uns zu irgendeinem Tempel - Schweine reiten und Glueckstaler werfen - Fahrt zurueck nach Beijing - ich mit Maja auf dem Gepaecktrager (Ahhh!!!) auf zum Jaozi und Baozi kaufen, Verzehr neben "Stolz und Vorurteil" Version von 1950 -
Sonntag: Im Bett verpasste 3 Folgen von "Awz" (Insider wissen, was gemeint ist) - Essen zu dritt in der Mensa (lecker und billig) - dann beginnt das grosse Geplane (wie kriegt man Geld abheben, Einkaufen und Reise in Mongolei buchen unter einen Hut?) - Plan geht nicht auf, Geldautomat kaputt, jetzt Slow Motion (koennt ihr noch?) ... es regnet ... Beijinger Platzregen ... Taxi!... Taxi!... Taxi! ... es regnet ... keiner nimmt uns mit ... wir sind nass ... aha, da ist einer - Von Nordost nach Nordwest fuer 4,00 € (ich kann euch die Zeitspanne nicht sagen, aber 40 kuai sind verflucht lang) - es regnet - wo ist Bankautomat? - nach 2 Stunden brechen wir unsere Suche ab, alles ohne Erfolg - Montag: Lernen, Kursgeld bezahlt, Wischeimer gekauft, Besuch von Monika, auf zum Fitnessstudio, Pilates Kurs (oder war das doch Yoga?), 2 mal Krampf, aber lustig - Fahrt zur Huixin Dongjie 14, Fahrrad abstellen, bin zu Hause.
Ich bedanke mich fuer die Aufmerksamkeit und wuensch euch nen klasse Tag

Samstag, 20. September 2008

Tonstudio. Ich hatte mal ein Fahrrad. The Cheatles in der Deutschen Botschaft.

Wie ihr im Titel seht ist gestern einiges passiert.

Aber von Anfang an:
Nach der Uni sind Susann, Maja, Nina (aus meinem Kurs) und ich zum Westtor der Uni und wurden von einer Chinesin abgeholt. Ziel war eine Art Tonstudio – aber eher semiprofessionell. Wir sollten dort für ein Spracherkennungssystem einer neuen Digitalkamera die Menüführung auf Deutsch sprechen. Jeder von uns saß dreißig Minuten vor einem PC und sagte so Worte wie „An“, „Aus“, „Einzelbild“ … - Wir konnten dadurch den Rest des Abends finanzieren.

Nach diesem „Minijob“ kamen wir zurück zur Wohnung. Und dann die erste Überraschung: Susann hatte vergessen ihr Fahrrad im Haus abzustellen. Wir kommen also in unseren Hof und Susann sagt zu mir: „Wo ist eigentlich mein Fahrrad?“ Es stand nicht mehr vor dem Haus, was für ein Schreck. Dann aber die nächste Überraschung: Susann’s Rad stand im Haus, aber wo ist meins? Ich bin ganz sicher von der Uni mit dem Fahrrad nach Hause gefahren und hatte es im Haus abgestellt und eigentlich auch abgeschlossen (hab das Schloss extra nochmal kontrolliert). Jedenfalls ist mein Fahrrad, nach nur fünf Tagen geklaut wurden, ich glaub das ist ein neuer Rekord. Erst dachten wir noch, es hat sich nur jemand ausgeliehen und es steht heute Morgen wieder da, aber Fehlanzeige. Jetzt überleg ich ob ich das Abenteuer wage und zur Polizei gehen soll…… vielleicht mach ich das morgen mal, damit ich Euch wieder eine tolle Geschichte schreiben kann :-)
Naja, gestern konnte ich eh nix mehr machen, denn wir hatten ja 18:00 Uhr einen wichtigen Termin. Der Botschafter, Dr. Michael Schaefer (rechts im Bild), und seine Frau hatten zum ROCK IN DER RESIDENZ (also in die der Deutschen Botschaft) geladen. Wir fünf Zwickauer sind gemeinsam los, da ein Taxi zu klein ist, teilten wir uns auf – wie immer. Thomas, Johannes und ich hatten erst einen etwas starrköpfigen Taxifahrer erwischt, der uns partout nicht fahren wollte. Erst haben wir fünf Minuten mit ihm diskutiert um ihm zu erklären wo wir hinwollen, damit er uns dann sagt, dass er gerade in die andere Richtung fährt und uns nicht mitnimmt. Vermutlich hat er nur nicht verstanden wo wir hin möchten und statt falsch zu fahren hat er dann gesagt, er fährt in die andere Richtung. Für den nächsten Taxifahrer war das kein Problem. Nur im Botschaftsviertel kannte er sich nicht ganz so gut aus. Er hielt vor der Französischen Botschaft und fragte dort einen Wachmann wo die Deutsche Botschaft sei. Dieser zeigte auf die andere Straßenseite. Schau an, wir standen bereits davor, zwar am Hintereingang, aber das reichte uns ja.Wir also zum Eingang gelaufen und waren uns schon gleich nicht mehr sicher, ob wir richtig sind, denn vor uns und auch auf dem Botschaftsgelände waren mehr Chinesen als Deutsche. Alle wollten sofort Fotos mit uns machen und am Ende des Abends hatten wir alle eine Menge Telefonnummern von Heidi, Elias, Werner… (alles Chinesen/innen natürlich). Die Musik der Cheatles (eine Band aus deutschen Diplomaten und deren Söhnen bestehend) war echt interessant. Eben die Musik der Beatles mit der Chinesischen Übersetzung der Texte. So sangen sie nicht „Yesterday“ sondern „Zuotian“. Einige Textstellen konnten wir tatsächlich verstehen. Anschließend wurden die Häppchen verteilt. Das war fast das Beste des Abends, denn es gab (deutsche) Würstchen mit Senf, Pizza, Steak in kleinen Brötchen und deutsche Weine – LECKER!Später sind noch zwei Bands der Deutschen Schule aufgetreten.Kontakte zu wichtigen Leuten konnten wir zwar nicht knüpfen, aber zu anderen Deutschen Studenten die auch an der UIBE studieren. Mit denen waren wir dann noch im Kokomo in Sanlitun und haben einen schönen Cocktail getrunken – auf der Dachterrasse. Sehr schön! Dabei wir uns sehr nett mit Chinesen unterhalten, die schon überall auf der Welt waren.
So, jetzt habt ihr erst mal was zum lesen.

Und hier noch eine Kostprobe der Cheatles:

Donnerstag, 18. September 2008

Luft raus

Oh Mann, seid ihr auch alle so muede wie ich?
Habe mir von euren sportlichen Aktivitaeten im Land der Tugend schon berichten lassen (Scheiben abkratzen, ja? Also bei uns ist es schoen warm - die unbestreitbaren Vorteile der Klimaerwaermung - mit ein bisschen Anstrengung koennt ihr das auch schaffen!), und reagiere nun auf Bitte um genaue Beschreibung der chinesischen Folterinstrumente.
Kurz gesagt: die Geraete sind aus Italien (und zwar die gleichen, wie sie im BALANCE - Wiesenufer 8 - Chemnitz/Einsiedel zu finden sind) - also hochmodern. Leider trainieren alle ohne richtigen Trainingsplan, sondern machen einfach wie sie denken. Anzahl der Geraete bitte aequivalent zu Anzahl der Chinesen vorstellen. Das Studio liegt unter Tage, hat neben ein paar Kursen (Bauchtanz, Aerobic und Pilates) und einer Sauna aber leider nichts weiter zu bieten. Trainer koennen (fast) alle kein englisch, also werden wir auch nicht dumm angesprochen, sehr freundlich. Alles weitere werde ich mit der Zeit rausfinden. Spionageberichte also garantiert.
Ausserdem hatte ich heute ein "Vorstellungsgespraech" - hab jetzt hoffentlich den Job als Deutsch - und Mathematik (schiess mich tot) Lehrerin einer suessen kleinen 8-jaehrigen Chinesin.
Und nach unserer Fahrt in die Stadt um Tanjas massgeschneiderten Anzug abzuholen und nach 30 minuetiger Schinderei auf dem Crosstrainer und nach 2 Stunden chinesisch lernen und Waesche waschen und nach Kartoffelbrei mit Zwiebel bin ich jetzt so tot, dass ich nicht mal mehr die Energie zum Fernsehen hab. Glueck gehabt, Mitbewohnerin.
Ich bin gespannt auf morgen - was zieh ich nur an???
Und dann ist Wochenende!!!!!!!

Mittwoch, 17. September 2008

Neue Fotos

Liebe Freunde,
in diese Woche ist bisher gar nix passiert - außer Uni.
Das heißt, Susann, hat sich gestern im Fitness-Studio angemeldet - aber dazu schreibt sie am besten selbst was, wenn sie vom Sporteln zurück ist.

Damit, ihr aber trotzdem was vom Blog habt, habe ich soeben ein paar Bilder online gestellt (siehe Diashow).

Der nächste große Event ist am Freitag: Rock in der Residenz.
Jetzt fragt ihr Euch sicher, in welcher Residenz. In keiner geringeren als der vom Botschafter. Herr Schaefer und seine Frau laden zur Lifemusik in der Deutschen Botschaft ein. Wir sind schon sehr gespannt und werden Euch berichten.

Ich grüß Euch ganz lieb.

Dienstag, 16. September 2008

Happy Birthday Mum!

Montag, 15. September 2008

Echte Beijinger

Seit gestern sind wir echte Beijinger!

Am Samstag haben wir von Monika bereits gelernt, wie chinesisches Essen zubereitet wird.
Und gestern waren wir dann soweit, dass wir beschlossen jenen Laden aufzusuchen, der uns endgültig zu Chinesen machen sollte.
Nach dem Frühstück gingen wir los - einmal quer über den Campus, um zum Osttor zu gelangen. Von dort sind es nur noch hundert Meter, vorbei an einer Bäckerei, ein paar Friseuren und dann sahen wir schon die gelbe Überschrift des Laden "Zi xing che - 自行车". Wer von Euch Chinesisch kann hat jetzt vielleicht schon erraten, was wir gekauft haben - auf dem Bild kann man es vielleicht auch erkennen.
Aber es ist ja auch so nicht schwer herauszufinden, was uns noch fehlte um echte Chinesen zu werden. Richtig: Ein Fahrrad.
Heute war Maja auch dort und hat sich eins gekauft, was dazu führte, dass ich jetzt sogar mit Schlafanzughose vor unserer Haustür stand, um ein Bild von ihr und ihrem Rad zu machen.

Paralympics: Volleyball im Sitzen.

Das Spiel um Platz 3 und das Finale waren gestern Nachmittag. Wir haben schon gehört, dass die Übertragung der Spiele in Deutschland eher dürftig war - was sicher daran lag, dass es die Deutschen Damen gar nicht erst ins Turnier geschafft hatten.
Aber wir konnten auch nur in eine Kamera von BTV winken... .
Im Bronze-Medal-Match saßen sich Holland und Slovenien gegenüber. Holland hat klar über 3:0 gewonnen.
18:00 Uhr startete das Finale. Jetzt kochte es im China Agricultural University Gymnasium. Die Finalteilnehmer hießen USA - CHINA. China galt, glauben wir, als Favorit - denn in der Vorrunde spielten beide schon ein mal gegeneinander und China gewann. Die ersten Punkte im Match gingen an die USA, aber dann holte China auf und das Publikum wurde von den Volunteers immer mehr angeheizt. Die Chinesen um uns herum brauchten die Hilfe der Volunteers aber gar nicht, denn von allein schrien sie alle drei Minuten: "zhong guo dui jia you" (Auto auftanken, hier: auf gehts) Am Ende stand es auch hier 3:0 für China.
Es war mal wieder ein besonderes Erlebnis!
Wir wünschen Euch ein fröhliches Mondfest!
Susann & Tanja

Freitag, 12. September 2008

OHHHhhahhhhhhrrrrrr

So, meine lieben Freunde der Sonne, jetzt wiederholen wir alle zusammen nochmal Tanjas Abschiedssatz:
"Jetzt werd ich erstmal den Abwasch machen, damit wir heute Abend sauberes Geschirr haben."
Aufmerksame Leser werden jetzt schon den leichten ironischen Unterton entdecken. Und auch bei naeherer Betrachtung der Situation kann eigentlich nur auffallen, dass die ganze Sache bei unserem Glueck nicht gimpflich fuer uns ausgehen kann. Aber trotzdem loben wir jetzt alle im Chor nochmal Tanjas bemuehen um oberflaechliche Sauberkeit und geben uns anschliessend genuesslich den Schilderungen nachfolgender Ereignisse hin, oder?
Im Hause Wendlandt/Rost hiess es mal wieder: "Land unter, Eimer raus!"
Zum Umgehen langweiliger und untreffender Umschreibungen der Situation durch sprachlicher Bilder hier einfach die knallharte Wirklichkeit (haben alles dokumentiert wegen geplanter Mietkuerzung) -


Das ist unser verstopfter Kuechenabfluss. Zu sehende 0.7 kubikmeter geruchsintensive, dunkelschwarze, mit Humus (verfaulte uralte Abfallreste - von uns war das Zeug nicht) versetzte Bruehe hatte sich in letzten Tagen dort eingenistet. Ausgestossene Hilferufe an maennliche Kollegen waren nutzlos, da mussten wir wirklich selbst ran. Und was soll ich sagen, wir haben es geschafft. Mit Monikas tatkraeftiger Unterstuetzung, selbstverstaendlich. "Women de hao bang shou" - Unsere helfende Hand (stand heute auf 'nem LKW). Fuer alle die sich jetzt noch fragen: Warum zum Teufel haben die Zwei das nicht gerochen? hier die Erklaerung: wir dachten, es stammt noch von letzter Ueberschwemmung verursacht von Hitachi. So kann man sich taeuschen.
Die Idee mit dem Essen kochen werden wir morgen in die Tat umsetzen, konnten uns nach getaner Arbeit unter keinen Umstaenden mehr in der Kueche des Grauens aufhalten.
Haben einen kurzen Abstecher zur Welcome-Party unternommen (nach ausgiebiger Bestrahlung), aber irgenwie kam bei uns keine rechte Stimmung auf, obwohl es gut organisiert war. Sind heute Abend trotzdem gluecklich und zufrieden, denn Essen im Restaurant gegenueber (was hat Tanja heut gesagt: "Wir gehen schnell zum Chinesen um die Ecke" - nee, ist klar) war absolut klasse.
Ich mach mich auf ins Traumland, war ein langer Tag
- und nicht vergessen:
Denn wo andere schon dran denken aufzugeben, legen wir erst richtig los.

endlich Wochenende

Die letzten beiden Wochen waren, so ohne Vorlesung, eigentlich ganz schön. Aber gut, nun hat uns auch in China der Alltag eingeholt. Obwohl wir ja extra weit weg geflogen sind *verdammt*.

Diese Woche waren nur die Sprachkurse und nachmittags war frei. D.h. diese haben wir mit schreiben lernen von Schriftzeichen und auswendiglernen von Texten verbracht. Die Chinesisch-Kurse sind dreigeteilt:
  • zong he ke - umfassender Unterreicht
  • kou yu ke - Aussprache
  • ting li ke - Hörverständnis.
Einen richtigen Unterschied zwischen den ersten beiden kann ich zwar nicht feststellen, aber vielleicht kommt das noch. Diktate schreiben wir in allen drei Fächern. Ja, ihr habt richtig gelesen, Diktate. Ich weiß nicht, wann ich das letzte mal ein Diktat geschrieben hab - ist bestimmt schon 15 Jahre her.
Im Vorgestern habe ich dann endgültig gemerkt das ich in China studiere. Im zong he ke mussen wir die Texte aus dem Buch auswendig lernen. Jetzt versteh ich auch, warum morgens vor unserem Lehrgebäude immer irgendwelche Leute mit ihren Büchern sitzen (drei bis vier, schön verteilt) und laut Texte lesen.
Im kou yu ke machen wir immer irgendwelche Rollenspiele. Wir waren schon einkaufen, ich hatte schon ein winzig kleines Bewerbungsgespräch und gestern haben wir gespielt, dass sich zwei Leute nach einiger Zeit wieder treffen und sich erzählen wie beschäftigt sie sind.
Ting li ke ist das Fach, in dem ich am wenigsten verstehe. Die Lehrerin ist zu schnell und was das Tonband erzählt kann ich weder so schnell mitschneiden, noch mir merken was erzählt wird, um dann nach drei Minuten eine Frage dazu zu beantworten. Also wie ihr seht liegt noch eine Menge Arbeit vor uns.
Heute Abend fangen wir damit an. Nachher ist aber erst noch die offizielle Welcome-Party. Ich bin sehr gespannt was uns da erwartet. Beginn ist 16:30 Uhr - Ende: 19:00 Uhr. Im Anschluss kommt Monika in unsere WG und kocht uns was schönes. Ich denke, wir werden heute auch unsere erste 'offizielle' Tandem-Sprach-Stunde haben.
Jetzt werd ich aber erstmal den Aufwasch machen, damit wir heute Abend sauberes Geschirr haben.

Liebe Grüße an meine Family und meine Freunde.
Ich vermiss Euch!

Donnerstag, 11. September 2008

Guten Morgen, ihr Langschlaefer.
Hier wieder eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse von Eurer Susi.
Wurden gestern Zeuge von koreanischer Esskunst. Eingefuehrt wurden wir in diese Kultur von zwei waschechten koreanischen Schoenheiten. Funktioniert eigentlich wie Raclette: In dem Restaurant war in richtiges Grill mit Kohle im Tisch eingelassen, ich weiss nicht, ob das standard ist. Uns wurde Schweinefleisch mit kalten Nudeln und kleinen Beilagen serviert, mit Melone und Eis am Stil zum Nachtisch - einfach unheimlich lecker - und Spass gibts gratis dazu.
Trotz riesen Kommunikationshindernissen (nur hanyu, kein english) haben wir uns ueber Karl Marx unterhalten, das muss erstmal einer nachmachen. Hinterher hat unsere gute Erziehung es uns abverlangt (die Worte kamen einfach von ganz allein ueber meine Zunge, ich konnte nichts tun - tut mir leid, Tanja) sie noch auf einen kleinen Absacker in unsere Wohnung einzuladen. Dann sassen die Suessen auf unserem Sofa und machten fleissig "Ohhh" (mit gespitzten Muendern und Kulleraugen) als Tanja ihnen Bilder von Deguo zeigte. Und gingen dann auch wieder. Hatten sich die Baeuche vollgeschlagen mit Gummibaerchen.
Alles in allem ein schoener aber anstrengender Abend.
Und hier jetzt noch der Geheimtipp, was das allerbeste Kompliment ist, das man einer Koreanerin machen kann, Achtung:
"Du hast aber ein schmales Gesicht!"
Haben fuer heute beschlossen, einen Ruhigen zu machen. Machen uns gleich auf den Weg zum Markt, decken uns ein mit ein paar Baozi, die wir dann im Park genuesslichst vernaschen werden. Wir hoffen doch, dass die naechste Titelstory nicht wieder mal lauten wird:
"3. Zusammentreffen mit Staatsgewalt." Drueckt uns die Daumen.
Gruesse an alle!!!

Dienstag, 9. September 2008

Xiao de duzi teng le

Wollte auch mal noch schnell meinen Senf dazugeben, bevor ich mich auf meine Matratze bewege.
Wie gesagt, haben wir heute den Grundstein fuer eine chinesisch-deutsche Kooperation gelegt. Bei gemeinsamer Nahrungsaufnahme im nahe gelegenen Sichuan-Restaurant testeten wir wieder mal die Grenzen unseres Fremdsprachenvermoegens aus. Der Abend verlief klasse, wir haben gut gegessen und glauben, den Chinesen ein bisschen Stoff fuer ihre Erzaehlungen ueber die Waiguoren (Auslaender) geliefert zu haben. Die Ueberschrift bezieht sich auf das Ende unseres Zusammentreffens, als naemlich Deng Wen (Danina) anfing, chinesische Witze zu erzaehlen. Wir haben gelacht, "bis uns die Baeuche weh taten". Im Speziellen ueber ihre suesse Art, den Witz vorzutragen und im Allgemeinen ueber die kalte Art chinesischer Witze (man sagt nicht trockener Humor, sonder kalter! - wieder was gelernt.) Nun haben wir wieder neue Freunde gefunden, die uns hier durch das Leben fuehren koennen. Gott sei Dank.
Meine Wenigkeit hat gerade das letzte aus Deguo eingefuehrte Stueck Schokolade gegessen, um den Geschmack von Lunge wegzubekommen. Eigentlich nicht den Geschmack, sondern einfach nur das Wort auf meiner Zunge.
An alle aus dem schoenen Sachsen - wir haben heute auch wieder etwas fuer die Verbreitung unserer Sprache getan - jetzt laufen 3 Chinesinnen rum, die sagen koennen:
"Oh neeee!"
"`s hammer nee!"
"Ae bissl"
Ihre Aussprache ist perfekt.
Eigentlich wollte ich noch von dem lebenden Fisch berichten, den man uns zum Beweis der Frische und kurzzeitigen Zubereitung der Speisen in einer Kuehlbox an den Tisch brachte, aber ich glaube, dazu fehlt mir gerade einfach die Kraft.
Ich verabschiede mich und wuensch euch einen klasse Tag
Gruss an meine Family! Hab euch lieb
HAPPY BIRTHDAY PAPA!!!



祝你生日快乐!



Was haben wir in den letzten Tagen alles erlebt?

Am Samstagabend waren wir in einem Hutong unterwegs – davon hatten wir noch nicht berichtet… … nach dem großen Feuerwerk am Tiananmen haben wir uns auf den Weg gemacht das alte Beijing zu sehen. Vor allem für die „Neu-Beijinger“ war es beeindruckend, aber auch für mich. Es ist unglaublich wie nah alt und neu – Tradition und Moderne – hier zusammen liegen. Nicht nur der Anblick ist erstaunlich, auch die Ruhe, die in den Hutongs herrscht. Wir waren noch nicht so weit von der Hauptstraße weg und haben keinen Straßenlärm mehr gehört. Nur die Helligkeit, die von den vielen Leuchtreklamen überall in der Stadt ausgeht verschwindet auch im Hutong nicht. Wir haben ein bisschen das Leben dort gesehen und von der Freundlichkeit der Bewohner gespürt. Dies lag aber auch daran, dass „reiche“ Waiguoren (Ausländer) nachts da durch liefen. Einige Besitzer von Teehäusern sind auf uns zu gekommen und wollten extra für uns ihr Teehaus öffnen – dann hätten wir auch mal drin gesessen. Aber es war schon spät und wir wollten nicht mehr solang unterwegs sein, deshalb ließen wir uns die Visitenkarten geben und haben ihre Angebote nicht genutzt.

Am Sonntag war in unserer WG ausschlafen angesagt. Was echt notwendig war, da die Nacht (für mich zumindest) wieder unruhig verlief. Es hat so krass gewittert, dass bei jedem Donner die Wände des Hauses zu wackeln schienen. Kurzzeitig zweifelte ich daran, ob es nicht vielleicht doch ein Erdbeben war. Aber die Blitze und der Regen bewiesen mir, dass es sich um ein Gewitter handelte.
14:00 Uhr trafen wir uns mit den anderen, um mit dem Taxi zum Peking University Gymnasium zu fahren. Dort fand der Tischtennis-Wettbewerb der Paralympics statt. Vorsichtshalber waren wir 1,5 Stunden früher da - wurde uns geraten, wegen der Sicherheitskontrollen und so. Vor uns war nur eine ganz kleine Schlange und da es gerade ein wenig geregnet hatte wurden sogar Regencapes verteilt. Innerhalb von fünf Minuten passierten wir alle Sicherheitskontrollen und hatten alle Zeit der Welt uns einen guten Platz auszusuchen.
Wir saßen direkt über den Offiziellen und den Team Doctors. Gespielt wurde an 8 Tischen je eine Runde, wer verlor war raus. In jeder Runde schienen immer Sportler mit anderen Behinderungen zu spielen. Ganz sicher sind wir uns aber nicht. Am Tisch 1 waren Kameras aufgebaut – an diesem Tisch haben immer die Deutschen gespielt. Wir waren uns total sicher, dass diese Spiele im deutschen Fernsehen übertragen werden – es wurden nicht alle gefilmt, das konnten wir in der Halle beobachten, aber die meisten. Jetzt mussten wir uns also anstrengen, damit wir die Kameras auf uns lenken konnten um einen Gruß nach Hause zu schicken. Anfangs war es sehr schwer. Zum einen hätte uns nur die Kamera erfassen können, die den Schwenk durch die Halle gemacht hat. Andererseits saßen wir im Block der Chinesen und direkt vor uns hat auch immer ein Chinese gespielt. Thomas und Johannes hatten nach zwei Stunden keine Lust mehr und sind gegangen. Jetzt waren wir noch drei Deutsche (& Pitti) – die anderen Deutschen, die wir auf der anderen Seite gesehen hatten, haben bereits nach zwei Spielen die Halle verlassen. Die Teamärztin hatte uns irgendwann entdeckt und rief uns zu, dass man von den Deutschen ganz schön wenig hört. Also nutzten wir von nun an die Pausen, in denen die Chinesen ruhig waren und feuerten unsere Deutsche Spielerin an – zu diesem Zeitpunkt spielte gerade Monika Sikora-Weinmann und war auf dem besten Weg zu gewinnen (am Tisch in der Mitte). Was sie dann auch souverän tat. Als die Teamärztin dann zu ihr ging, ließen wir Monika Sikora-Weinmann einen schönen Gruß ausrichten. Zum Dank winkte sie uns zu.
Danach beschlossen wir auf die andere Seite der Halle zu gehen, damit wir größere Chancen haben von der Kamera erfasst zu werden und den Gruß nach Hause zu schicken. Schließlich dachten wir ja, dass unsere Familien und Freunde alle vorm Fernseher sitzen. Und tatsächlich, wir haben es geschafft und uns dreimal in Großaufnahme auf der Leinwand gesehen und Euch allen gewunken.Umso enttäuschter waren wir, als wir später in Deutschland anriefen und erfuhren, dass es entweder gar nicht geschaut wurde oder aber gar nicht übertragen wurden L.
Hier also nochmal der Aufruf für kommenden Sonntag, 14.09.2008: Frühstück vorm Fernseher und die Volleyballspiele (Spiel um Platz drei und Finale) – inkl. Siegerehrungen anschauen! Beginn ist 16:00 Uhr à 10:00 Uhr MEZ!!!
Wir werden uns ins Zeug legen, damit wir nochmal gefilmt werden.

Gestern hat die Uni begonnen. Jetzt müssen wir jeden morgen früh aufstehen…… aber zumindest beginnen die Vorlesungen hier erst 08:00 Uhr und nicht wie in Zwickau 07:30 Uhr. Wir waren alle sehr gespannt wie die Kurse sind in die wir gesteckt wurden. Ich bin mit meinem ganz zufrieden. Im Moment ist es noch ein bisschen Wiederholung von dem was ich schon mal gehört habe, aber das ist zu reinkommen ganz gut – zumal die Lehrer ja chinesisch reden. Da weiß ich wenigstens um was es geht und es sind auch noch nicht zu viel ganz neue Vokabeln. Also alles bestens. In meinem Kurs sind viele Südkoreaner, einige Japaner, ein Thailänder, eine Indonesierin, eine Deutsche und (noch) einen Spanierin. Mal sehen, ob der Kurs so bleibt oder ob viele wechseln. Nach dem Unterricht war ich heute mit einer Koreanerin (Aeri) aus meinem Kurs Mittagessen. Die Kommunikation zwischen uns ist ein lustiger Mix aus Chinesisch und Englisch. Susann hat sich auch schon mit einer Koreanerin aus ihrem Kurs angefreundet. Mit ihr gehen wir morgen Abend essen. Heute ist aber erst noch ein Essen mit Chinesen geplant. Monika hat sich um weitere Sprachpartner für die Zwickauer gekümmert. Also ist heute ein großes „Kennenlern-Essen“. – Keine Angst Papa, ich bin rechtzeitig zum skypen zurück :-).

Sonntag, 7. September 2008

Testergebnisse, Schwedische Gardinen, lecker Essen und Feuerwerk

Was für ein Tag! Wir haben soviel erlebt, dass ich schon gar nicht mehr weiß wie der Tag losging.

Ich glaube wir waren erst an der Uni um zu sehen, in welchen Kursen wir gelandet sind und welche Bücher wir brauchen. Als die Listen angehängt wurden bildete sich, wie wir gelernt habe ein Pulk - und keine Schlange - schließlich sind wir ja in China. Gut, dass wir nur unseren deutschen Namen suchen mussten und nicht den Chinesischen. So konnten wir schnell herausfinden, dass wir alle im Elementary Course gelandet sind (bis auf Raymond - der ist Intermediate). Jetzt gibt es aber auch im Elementary Course noch ein paar Unterteilungen. So ist Thomas in der 121 gelandet (5 Bücher), Maja und Johannes sind zusammen in der 123 (3 Bücher), Susann ist in der 132 (4 Bücher) und ich in der 131 (4 Bücher). Also jeder ist irgendwie anders eingestuft und hat auch verschiedene Bücher. Am Montag beginnen dann die Vorlesungen, von 08:00 bis 11:30 Uhr. Den Nachmittag haben wir frei, aber vermutlich lernen wir dann immer Zeichen.

Nach dem Mittagessen ging es zu IKEA, Susann kann ohne Gardinen einfach nicht schlafen und da wir sonst keine fanden mussten es eben schwedische Gardinen sein :o). Ikea ist Ikea, egal in welchem Land. Nur das Verhalten der Bevölkerung ist anders. Die Chinesen testen die Möbel richtig aus. So wird in den Betten erst mal geschlafen. Aber auch Sofas und Sessel werden ausführlich getestet, schließlich schläft man ganz schnell vorm Fernseher ein und dann muss auch ein Sofa bequem zum schlafen sein. Hier gibt es auch richtige Einkaufswagen (hab ich in Chemnitz bei Ikea noch nie gesehen), das Interessante dabei ist, dass hierin die Kinder schlafend herumgefahren werden und damit es für die Kinder bequem ist nehmen die Eltern ein Kissen mit. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, wieso man mit Kissen im Einkaufswagen liegen darf, nicht aber mit Decke im Park????

Der Ausflug ins schwedische Einrichtungshaus war am Ende erfolgreich und Susann hat ihre Gardinen gekauft, und Käse, viel billiger als bei Carrefour :o)

Nachmittags waren wir mit Thomas verabredet, er wollte uns die Hutongs - das alte Beijing -zeigen. Leider ist Beijing zu groß, so dass er den "Richtigen" nicht gefunden hat und wir erst ein wenig umherirrten. Ein neuer Plan war schnell gefasst und wir wollten ein Stück näher zum Platz des Himmlichen Friedens. Aber erst mit der U-Bahn fahren und von dort einen Hutong suchen war uns zu langwierig und laufen ging auf Grund der Entfernung auch nicht. Jetzt blieb uns nur noch das Taxi. Normalerweise kein Problem, aber gestern wollten sie uns nicht zum Tiananmen fahren und redeten uns ein, sie könnten da nicht parken und es ist ja zu Fuß nicht weit. Dank Thomas' Überzeugungskünsten hat er dann doch den 3. Taxifahrer dazu gebracht uns dorthin zu fahren.
Tatsächlich, es wurde rings um den Platz gerade alles abgesperrt - warum nur? Seit wann gibt es Öffnungszeiten für den Tiananmen? Wir standen doch am Montag schon vor Absperrungen - und nix davon steht in unseren Reiseführern. Die Lösung des Rätsels gab es zirka zweieinhalb Stunden später.
Einen Hutong haben wir aber hinter dem Tiananmen gefunden - wir konnten sowieso nirgends anders hin, denn die Menschenmenge riss uns einfach mit. Und wieder standen wir vor einer Absperrung - "was zum Teufel ist hier los?"
Gedanken, wie wir weiter kommen, wollten wir uns aber später machen. Jetzt hatten wir erstmal Hunger, also rein in das erst beste Restaurant. Das war die beste Wahl die wir treffen konnten. Das Essen war sooooooooooooooo lecker und zu viert haben wir nicht mal 12 € bezahlt!

Als wir gegen 19:55 Uhr das Restaurant durch den Hinterausgang verlassen mussten - vorn waren immer noch die Absperrungen - kamen wir in eine andere Gasse, hier war es viel geschäftiger und lauter als auf der anderen Seite. Als wir überlegen wollten wie wir jetzt weiterlaufen knallte es plötzlich mörderisch hinter uns und die Leute wurden ganz aufgeregt. Wir drehten uns um und konnten das größte Feuerwerk sehen, was wir je sahen. Alle Leute um uns herum (wir auch) strömten los um einen guten Platz zu erhaschen, damit das Feuerwerk gut gesehen werden konnte. Unglaublich. Jetzt wussten wir auch warum überall die Wege zum Tiananmen gesperrt waren. - Die Eröffnungsfeier der Paralympics war des Rätselslösung.

Über den Rest des Abends und den heutigen Tag wird Susann später schreiben. Jetzt müssen wir uns erstmal fertig machen, denn wir haben ja heute Karten für die Paralympics (Tischtennis) - 16:00-21:20 Ortszeit.

Freitag, 5. September 2008

Sightseeing

Ich war gerade mit den Jungs was Essen und ein Bierchen trinken. Jetzt bin ich also gestärkt und kann euch von unserer heutigen Sightseeing-Tour berichten.
Nachdem Susann und ich ja schon feststellten, dass die ein oder andere Sehenswürdigkeit am frühen Nachmittag schließt beschlossen wir uns heute schon früh auf den Weg zu machen. Vorher mussten wir uns aber erstmal stärken. Da unser Kühlschrank leer war gingen wir zur TastyBackery - die wir gestern ausfindig gemacht haben.
Gesättigt holten wir Maja ab und machten uns auf den Weg zum Lama Tempel (Yonghegong - Palast des Friedens und der Harmonie). Ich kannte ihn ja schon und war bereits bei meinem ersten China-Besuch total überwältigt von diesem Tempel. Dies ist, woweit ich mich erinnern kann, der größte lamaistische Tempel außerhalb Tibets. Es gibt verschiedene Hallen und Höfe in denen man Buddha huldigt. Das "Highlight" befindet sich jedoch am Ende. In der letzten Halle, der Halle des Unendlichen Glücks steht eine 18m hohe Buddhastatue aus einem einzigen Sandelholzbaum geschnitzt. Der Stamm ist eigentlich 26m hoch, 8m davon sind unterirdisch. 'Ohmmmmmmmmmmmmmmmmm'

Der Konfuziustempel befindet sich in unmittelbarer Nähe und war somit unser zweites Ziel. Auch hier bin ich schon mal 2006 gewesen - zu dem Zeitpunkt war das gesamte Gelände jedoch Baustelle und es gab nicht soviel zu sehen.
Heute sah das ganz anders aus. Die Bauarbeiten waren abgeschlossen und alles war neu und schick. Auch diese Anlage bestand aus vielen Hallen
und in einigen waren Ausstellung zum Leben und Wirken des Lehrer Kong untergebracht - sehr schön und sehr interessant. Wir konnten uns auch ein Bild davon machen, wie die Schüler damals gelernt haben.
Der Konfuziustempel liegt in einem der vielen Hutongs in Beijing, durch den wir dann noch ein ganzes Stück gelaufen sind. Dabei haben wir eine super süße Gasse entdeckt, in der man wunderbar Souveniers kaufen und in netten kleinen Cafes und Bars den Tag genießen kann.
Wie ihr seht haben wir uns ganz gut eingelebt und finden immer wieder neue Abenteuer :o)
Fotos findet ihr im Webalbum
Jetzt muss ich aber langsam ins Bett, denn in 8 Stunden erfahren wir wie schlecht wir beim Test waren und in welchem Kurs wir landen.
Gute Nacht und bis bald.
Tanja
PS: Lest ihr noch fleißig mit? Wir hatten schon lange keine Kommentare mehr :o(

Zweiter Kontakt mit chinesischer Staatsgewalt zu vermelden

Diesmal hat es nicht unsere Wenigkeiten erwischt. Betreffende Person nennt sich Maja.
Mir wurde verboten, Zwischenfall in irgendeiner Weise aufzubauschen. Also frei heraus:
Maja ist im System.
Wurde registriert wegen versuchten Einschmuggelns von verbotenen Artikeln in U-Bahn. Zur Erklaerung: An jeder Station wird eine Taschenkontrolle mit Roentgengeraet durchgefuehrt. Hinter dem Schirm sitzen immer zwei schneidige Chinesinnen in Uniform, von denen eine heute auf Maja zugehuepft kam und aufgeregt in ihre Tasche sehen wollte - es sah aus, als sei dies ihr erster Fund seid Ewigkeiten - und dann auch noch bei einem Auslaender! Volltreffer!
Ende der Geschichte: Maja durfte ihre leichtentflammbare Spraydose wieder einstecken, ihre Pass - und Visumsnummer wurde ins grosse Buch eingetragen und ich denke, man kann sagen, sie steht schon auf der Abschussliste. Nimm dich in Acht.

Ich glaube, Tanja ist schon ganz wild aufs Blog-schreiben, ich lass sie mal an den PC. Ausserdem geht meine Soap los.
Gruesse an euch

Donnerstag, 4. September 2008

Nachtrag zu den letzten Tagen

Gestern hatte ich Euch versprochen, dass wir Euch noch über den Ablauf der letzten Tage berichten wollen.
Am 2. September sind wir zwei Hübschen extra früh aufgestanden um zwei unserer Mitstreiter vom Flughafen abzuholen. Wir kannten den Ankunftszeitpunkt und wussten, dass Maja und Thomas mit Air Berlin von Düsseldorf kamen. In der U-Bahn zum Flughafen viel uns auf, dass wir keine Ahnung hatten an welchem Terminal die beiden landen. Erster Stopp des Flughafen-Transfers war Terminal 3 - wo auch wir angekommen sind - aber auf der Ankunftstafel stand nix von Düsseldorf? Also entschieden wir uns doch noch zum Terminal 2 zu fahren - die Endstation. Welch ein Glück, dort stand es "DÜSSELDORF ARRIVED". Jetzt hieß es warten, warten und nochmal warten - nach fast einer Stunde sahen wir sie dann Thomas und Maja mit ihren großen Koffern. Die Freude war auf allen Seiten groß.
Am Nachmittag machten wir uns auf den Weg zur Uni um uns einzuschreiben. Die Info, es sei total einfach und unkompliziert, konnten wir so nicht ganz bestätigen. Es waren unheimlich viele Stationen anzulaufen und an jeder bekamen wir einen Haken auf unserem Laufzettel. Der Abschluss war ein Interview - auf Chinesisch - worauf wir am Dienstag definitiv nicht vorbereitet waren. Aber ein paar Brocken Chinesisch konnten alle von uns, aber wie sich das auf unsere Einstufung auswirkt konnte keiner einschätzen. Zum Test mussten sowieso alle und wie der gelaufen ist hat Susann ja schon beschrieben.

Nachdem sich Thomas im Hotel eingecheckt und Maja im Wohnheim untergebracht war schlossen wir den Abend bei einem guten Essen im Restaurant. Die Kellner haben wir mit Sätzen wie " Women xiang yi ge chi fan ditu 我们像一个吃饭地图 - Wir hätten gern die Mahlzeit-Landkarte" verwirrt.

Mittwoch wollten wir uns eigentlich auf den Test vorbereiten, hatten aber leider keine Zeit. Schließlich musste Maja sich für ihr Wohnheimzimmer noch Zeugs kaufen und wir brauchten in unserer WG auch noch ein bisschen Geschirr und sonstige Kleinigkeiten. Dies alles fanden wir bei Carrefour (家乐福).
Abends haben wir dann für die Zwickauer und Monika gekocht - dafür brauchten wir aber noch ein paar Lebensmittel und wir trauten uns in einen echten chinesischen Markt. Das war ein Erlebnis für alle Sinne.
Morgen wollen wir dann nochmal in die Stadt - und da gehen wir etwas früher los, damit wir auch mal eine Sehenswürdigkeit besichtigen können, mal sehen ob uns dies gelingt.

Land unter!

Vor gut 4 Stunden sah ich die Schlagzeile schon vor mir:
"Hitachi in action!"
Kurz darauf jedoch natuerlich ernuechternde Erkenntnis: wir haben heute wieder was gelernt. Und zwar folgendes: Willst du richtig in die Kultur eines fremden Landes eintauchen, dann beschaeftige dich mit ihrer Rohrverlegung. Denn schon an den kleinen aber essentiellen Dingen des alltaeglichen Lebens kann man den Grad des Perfektionismus des Voelkchens ablesen.
Die Aufloesung des Ganzen: Wir wollten Waesche waschen. Mit Hitachi. Hitachi lies uns nicht im Stich (sind ja auch die Japaner). Nur ist Abfluss fuer abzupumpendes Wasser war nicht in der Lage, Schwall zu vertilgen.
Ergebnis: siehe Schlagzeile. Folge: Suche nach Alternative.

Nun koennte man sagen, dass war die Kroenung unseres eh schon miesen Tages.
Aber wir hatten auch unsere Hochs: Kauf von SIM-Karte zum Beispiel. Sind jetzt also im Land der Kuriositaeten (kam von Tanja) auch mobil unterwegs. Dann: Kauf von Universalfernbedienung (nachdem gestern unsere alte schlapp gemacht hat und mir gruendlich den Abend verdorben hat) die sogar von unserem TV erkannt wird!
Schwerstes zu verkraftendes Tief war Einstufungstest in der Landessprache heute in aller Fruehe. Hier eine Zusammenstellung nachfolgend geaeusserter Zitate (anonym, selbstredend):
"Ach du "PIEP"."
" Wie erwartet."
" Gibt es einen Kurs "weniger als keine Vorkenntnisse" fuer mich?"
"PIEP!!!"
" Na das war mal ein wunderschoenes Raetselraten!"
Zerstrubbelte Haare vom vielen Raufen, zerbissene Lippen und unglaeubige Blicke bitte dazu vorstellen. Aber ich wage hier keine Prognosen. Am Samstag wissen wir, in welche Kurse wir eingestuft werden.
So, meine Lieben und Tanjas Lieben und an alle die denken: "Wenn ich mir die Geschichten von denen durchles, geht es mir gleich besser" - Maja ist jetzt da und wir machen uns nen schoenen Abend. Machts gut!

Mittwoch, 3. September 2008

Stress, stress, stress

Hallo liebe Leser,

jetzt haben wir schon zwei Tage nichts mehr in unseren Blog geschrieben und auch heute gibt es nur ein kurzes Lebenszeichen.

Die Zwickauer Hanyuban (Chinesisch-Gruppe) hier in Beijing ist jetzt komplett. Gestern haben wir Thomas und Maja vom Flughafen abgeholt und heute ist auch Johannes eingetroffen.
Die genauen Erlebnisse, auch zur Einschreibung - die wir gestern hinter uns gebracht haben.
Jetzt müssen wir erstmal noch ein paar Teehäuschen malen damit wir morgen beim Einstufungstest nicht zu schlecht sind und in einer guten Gruppe landen.

Drückt uns die Daumen!!!

Wir melden uns die Tage wieder.
Bis dahin liebe Grüße von
Susann und Tanja

Montag, 1. September 2008

Packet nach Deguo und Lernergebnisse

Ich bin Euch noch eine Schilderung meiner Erlebnisse mit der CHINA POST schuldig.

Aufgrund besonderer Ereignisse in den nächsten zwei Wochen musste ich schnell ein Päckchen aufgeben, damit es rechtzeitig in Deguo (Deutschland) ankommt. Außerdem ist Logistik mein Schwerpunkt und schon deswegen interessiert mich das chinesische Postsystem.
Vorsichtshalber hatte ich mich ein wenig dazu belesen und wusste, dass keine geschlossenen Kartons aufgegeben werden können. Deshalb hatte ich den Inhalt meines Päckchens (was ja noch gar kein Päckchen war) einzeln und bin an den ersten Schalter gegangen, zeigte dem Herren den 'Inhalt' und sagte "wo yao ji bao guo" - Ich möchte ein Päckchen versenden. Er nickte nur und zeigte auf die Menschenschlange mit ihren riesigen Taschen und Kartons, die sie verschicken wollten. Da steh ich nun in der Schlange und sehe wie alle irgendwelche Zettel ausfüllen. Was sind das für Zettel und wo bekommt man die eigentlich her??? Fragen über Fragen. Da hilf nur noch eine junge Chinesin auf Englisch anzusprechen. Sie sagte mir, ich solle zum ersten Schalter gehen und mir dort ein Formular holen, dieses ausfüllen und mich wieder an der Schlange anstellen. Schalter 1? Der wo ich gerade war? Okay, also wieder zurück und versuchen auf Englisch ein Formular zu bekommen...
... hat tatsächlich geklappt, und die Zettel sind sogar zweisprachig - jetzt wieder zurück in die Schlange und das Papier ausfüllen (solche Formulare kenne ich von unseren Packetdiensten). Jetzt konnte ich beobachten, wie die Packete und Päckchen verpackt werden. Dafür ist eine einzige Frau zuständig. Sie sucht eine passende Verpackung aus, überprüft die Waren, packt ein und verschnürt den Karton. Manchmal verzweifelt sie auch, nämlich dann wenn Waren in großen Umverpackungen oder überhaupt sehr viel verschickt werden soll - dann ist es nämlich schwierig für sie einen Karton zu finden.
Vor mir standen schätzungsweise acht bis zehn Personen, so dass ich knapp anderthalb Stunden warten musste bis ich an der Reihe war. Das kann man mit Sicherheit effektiver gestalten - vorallem mit mehr Personal (es gibt doch soviele Menschen hier). Naja, die gute Frau hat also meine Sachen verpackt, meine Zettel und die Verpackung abgestempelt. Dann wollte sie Geld haben. Ich dachte okay, ist das Porto - aber nein, ich habe bei ihr erstmal nur den Karton bezahlt. Mit diesem Karton - auf den ich übrigens nochmal die Adresse schreiben musste - und den abgestempelten Formularen ging ich dann zurück zum Schalter #1 um dort alles abzugeben und dann den Versand zu bezahlen.
Das erklärt also, warum ich zwei Stunden für die Abgabe eines Päckchens unterwegs war...


Der heutige Tag war im übrigen auch sehr erfolgreich!

Wir haben zwei Dinge gelernt:
1. Wir sind ziemlich clever, wenn es um das Herausfinden von Verkaufsstellen für Paralympic-Tickets geht.
Da es vor den Stadien keine gibt recherchierten wir nochmal etwas genauer und haben herausgefunden, dass einige Filialen der BANK OF CHINA Tickets verkaufen. Wir waren sogar so clever, dass wir eine dieser in unserer Nähe gefunden haben...
... die Wettkämpfe im Vogelnest und Wasserwürfel waren natürlich ausverkauft :-(
... aber wir haben Tickets! Vielleicht könnt ihr uns ja sehen, wenn ihr am 14.09. die Endspiele der Frauen beim Volleyball und am 07.09. Tischtennis-Vorrunden anschaut :-)))

2. Wir haben aber auch gelernt, dass wir das nächste Mal, wenn wir eine Sehenswürdigkeit anpeilen nochmal nachlesen sollten wie die Öffnungszeiten sind. Heute ist es uns das zweite mal passiert, dass wir vor verschlossenen Toren standen...
... und das vorm Tiananmen!
Oh, und dann haben wir heute den ersten Zwickauer Studenten auf dem Campus der UIBE getroffen - Raymond, er ist gestern mit der Transsib angekommen.
Ab morgen sind wir dann viele, denn Susann und ich holen morgen früh Maja und Thomas vom Flughafen ab, Schildchen haben wir schon gemalt :-)
Es grüßen Euch Susann & Tanja