Dienstag, 30. Dezember 2008

Guten Rutsch

Liebe Freunde,
heute ist der 30.12.2008 und wir möchten einen letzten Eintrag dieses Jahr verfassen und kurz über die letzten Tage berichten.

2. Weihnachtsfeiertag:
Wir trafen uns alle erst abends um uns ein bisschen der Chinesischen Kultur zu widmen. Die erste Hälfte von uns traf sich bereits 18:00 Uhr zum Essen in dem Restaurant, in dem wir schonmal zur Eröffnungfeier der Paralympics waren. Anschließend trafen wir den Rest der Bande im LAO SHE`S TEAHOUSE. Dort erwartete uns für unglaubliche 180RMB (18€) eine Reise durch fast alle kulturellen Highlights China`s. Los ging das 1.5-stündige Programm mit Folk Music, Pekingoper, Zauberei weiterhin gab es eine kleine Kungfu - und Akrobatik Show; abgerundet wurde das ganze mit der Sichuan-Oper (der Darsteller wechselt innerhalb eines Wimpernschlags seine Maske)

Am 27.12. haben wir nochmal Weihnachten gefeiert, mit Monika. Sie hat sich sehr über ihre Geschenke gefreut (Rocher - Ferrero Küsschen) und ein paar Kleinigkeiten aus der Heimat. Im Gegenzug bekamen wir echte Beijinger Süßigkeiten und eine Weihnachtskarte mit einem Portrait von uns - Monika, sie hat Talent.
Die Überraschung bestand jedoch noch darin, dass wir später noch zum Essen eingeladen wurden, von Monika`s Tante und Onkel. Die Kommunikation war etwas spärlich, aber im großen und ganzen war es ein netter Abend.

Den Sonntag nutzen Susann und ich, um den Norden Beijings, genauer gesagt den alten Sommerpalast. Allerdings ist dieser nicht so prickelnd, an den Ruinen sind wir fast vorbei gelaufen ohne sie wahrzunehmen.
Den Abend verbrachten wir wiedermal mit Essen. Diesmal ein ganz besonderes - nämlich das Geburtstagssessen von Shi An. Danke an das Geburtstagskind - war lecker!

Gestern, 29.12. ließen Susann, Micha und ich es ruhig angehen und gönnten uns als erstes eine Massage. Aus der gewünschten Rückenmassage wurde wie durch ein Wunder eine Ganzkörpermassage - für den selben Preis (60RMB). Anschließend trafen wir Swantje, Johannes und Thomas und fuhren ins 798 - DAS Künstlerviertel Beijings. Nach ganz viel Kunst bekamen wir Hunger und waren plötzlich in Griechenland. Wer hätte das gedacht, es gibt ein griechisches Restaurant in Beijing. Das Esse ist aber bei weitem nicht mit dem Original oder den "Kopien" in Deutschland zu vergleichen. Schade! Beim Essen erhielten wir Nachricht von Almuth und Shi An, wir sollten unbedingt zum Jingshan fahren, denn die Aussicht wäre traumhaft, also rein ins nächste Taxi und schnell vom Nordosten Beijings ins Zentrum gefahren - mussten wir doch noch vor Sonnenuntergang dort ankommen, und viel Zeit blieb uns nicht.
Abgehetzt, von der Rennerei auf den Berg müssen wir aber sagen, dass es sich absolut gelohnt hat, auch das Eintrittsgeld von 2 RMB (0,20 €) auszugeben. Die Sicht war unglaublich, schon wieder konnten wir die Berge sehen und die ganze Stadt überblicken. und dann haben wir auch tatsächlich noch den Sonnenuntergan gesehen - Beijing ist schon sehr schön! Fast ein bisschen schade, dass Susann und ich die Stadt bald verlassen.
Vom Jingshan aus sind Swantje, Johannes, Micha und ich noch durch den Beihai Park gelaufen, leider hatte die Pagode schon geschlossen, und haben den Abend bei einem Hotpot-Essen ausklingen lassen. Okay, Micha und ich haben Susann noch überrascht und den richtigen Ausklang bei einem DVD-Abend mit Weihnachtsbowle gefunden.

Heute Morgen bin ich aufgeschreckt, als ich auf der Uhr 10:30 Uhr gelesen habe. Nicht dass wir viel vorgehabt hätten, aber so lang wollten wir eigentlich nicht schlafen. Egal. In der Vorbereitung auf die nachmittägliche Shopping-Tour waren wir gerade beim aufräumen und zusammenpacken, als wir einen Anruf erhielten "ich habe einen Interessenten für Eure Wohnung, wir sind in 30 min da" - okay, schnell richtig aufräumen, aber aus den 30 min wurden nur 10 min. Raymond hat uns einen Koreaner vorbeigebracht, der hier einziehen möchte, mit seinem derzeitigen Mitbewohner. Sie wohnen gerade im Wohnheim und dort ist es wohl im Doppelzimmer nicht so prickelnd, also wollen sie eine Wohnung. Der Koreaner war so schüchtern, er hat sich nicht getraut die Zimmer anzuschauen, dabei hatten wir doch aufgeräumt. Drückt uns die Daumen, dass es klappt. Wir müssen jetzt nur noch einen Termin mit unserem Vermieter ausmachen...
So, ich muss jetzt los, bin schon 15 min zu spät für das Esse in Thoma`s WG. Hilfe, die Chinesen kochen. Es wird wieder total lecker sein und Angst haben, dass ich nichts mehr abbekomme, muss ich auch nicht.
Morgen geht`s auf zur Großen Mauer, dort werden wir neben der Silvester-Feier auch noch eine große Wanderung unternehmen (am 01.01.).

WIR WÜNSCHEN EUCH ALLEN EINEN GUTEN START ins NEUE JAHR!

Freitag, 26. Dezember 2008

Weihnachtliche Grüße

Fern der Heimat haben wir uns den Heiligabend so gemütlich gemacht, wie es nur ging. Wir haben uns ein paar Freunde eingeladen, alles schön geschmückt und in unserem Haus Weihnachtsstimmung verströmt.
16:00 läuteten die Gäste an unserer Tür und damit den Weihnachtsabend ein. Traditionell wurde erst einmal Kaffee getrunken und Kuchen gegessen - Stollen gab es in der Chinesischen Bäckerei leider nicht. Plötzlich war es schon 19:00 Uhr und Zeit für die Geschenke. Der Weihnachtsmann hatte dieses Jahr einen Schlafanzug an und wurde durch Thomas verkörpert. Die Geschenke lagen bereits unter unserem Bäumchen und mussten nur noch verteilt werden. Eines nach dem Anderen. Welch Überraschungen da so zum Vorschein kamen. Vom Helikopter über Bücher, deutscher Wurst, Schmuck und Wärmflasche, bis hin zum Schlafanzug war alles dabei.
Da die Auspackerei ganz schön anstrengend ist, hatten inzwischen alle wieder Hunger und jetzt kam das nächste Highlight: Abendessen! Kartoffelsalat, Halberstädter und Wiener Würstchen Gehacktes Klöße (ich würde sagen Beffi) und kleine Schnitzel, dazu gab es Baguette. Es war wunderbar. Damit das Essen besser rutscht, hatten wir am Abend vorher bereits eine leckere Bowle angesetzt.
Am ersten Feiertag, also gestern, hat jeder für sich Beijing erkundet. Susann und ich haben noch mal einen Anlauf genommen um das Vogelnest zu besichtigen. Diesmal war sogar die U-Bahn total gut angebunden - wir konnten uns noch an unseren ersten Versuch im August erinnern, als wir die Station nicht gefunden hatten. Diesmal also alles kein Problem. Auf dem Weg von der U-Bahn zum Stadion überkam uns ein kleiner Hunger, den wir mit Instantnudeln tilgen konnten. Dann erlitten wir einen kurzen Schock, als wir das Ticket gekauft haben, für 50 RMB. Zur Erinnerung: die Tickets für die Paralympics in den anderen Stadien haben 30 RMB gekostet. Nun gut, wir wollten da rein, koste es was es wolle. Als wir nun das Bird`s Nest betraten fanden wir es ganz schön klein. Sitzplätze gab es schon gaaaanz schön viele, aber die Innenfläche kam uns viel zu klein vor um da verschiedene Sportarten auszuüben. Es war die Fläche aber auch abgedeckt, in der Mitte stand ein riesiger Weihnachtsbaum(kegel) und wir mussten uns vorstellen, wie es aussehen könnte. Ein paar Eindrücke könnt ihr euch im Album ansehen.
Wir wünschen Euch noch einen schönen zweiten Weihnachtsfeiertag.

Mittwoch, 24. Dezember 2008

FÖHLICHE WEIHNACHTEN

wir wünschen allen Lesern ein frohes Weihnachtsfest!

Wir denken an Euch

Eure Susann und Tanja

Montag, 22. Dezember 2008

Härtetest für Harbin

Gestern morgen (zum 4. Advent) bin ich nach dem Frühstück bei Subway in die Stadt gefahren, um meine Wanderung durch Beijing fortzuführen die ich vor ca. 1 Monat auf Grund von Verdauungsproblemen abbrechen musste. Schon als ich aufwachte überlegte ich das erste Mal, ob ich das Vorhaben durchführen soll, dass zweite Mal als ich das Haus verließ und dann noch ein paar mal unterwegs. Ihr glaubt nicht wie kalt es war (feng gua hen da). Die Außentemperatur war bei ziemlich genau - 12°C , so weit so gut, aber der Wind sorgte dafür, dass es mindestens gefühlte -20°C wurden. Dies veranlasste uns später auch endlich einen Mundschutz zu besorgen, denn bei diesen Temperaturen und Wind ist das Atmen ohne Mundschutz quasi unmöglich.
Den ganzen Vormittag lief ich durch Hutongs, das war echt schön zumal total wenig los war - Sonntag eben! Ich war total erstaunt, als zwischen 10:00 und 11:00 Uhr immer noch nicht alle Läden auf hatten - dachte doch die ganze Zeit ich bin in China - und hier haben immer alle Läden auf. An diesem Tag fragte ich mich noch öfter, ob ich wirklich in China bin. Heißt es doch immer Weihnachten wird nicht gefeiert und ich hatte mich auch schon gefreut dieses Jahr der kitschigen Weihnachtsdeko zu entkommen - aber nein, überall in Beijing hängen Weihnachtmänner in den Fenstern, stehen Weihnachtsbäume (mit bunt-blinkenden Lichtern) herum und diverser anderer Kitsch. Aber vermutlich ist es nur in Beijing so schlimm. Die Tage hatte ich mit einem Chinesen in Shanghai telefoniert und er war ganz erstaunt, als ich ihm von umserem Weihnachtsbaum erzählte....
... wer weiß, vielleicht steht am Heiligabend doch ein chinesischer Weihnachtsmann vor unserer Tür.
Aber eigentlich wollte ich von meinem Ausflug berichten. Ich war ganz tampfer und habe bei der Kälte etwa 3,5h durchgehalten. Ich war sogar, trotz meiner Höhenangst, noch auf dem Trommel- und Glockenturm und habe mir dort die alten Trommeln und die Glocke angeschaut. Die Treppen waren so steil und sooo steil und die Stufen so hoch. Das Besteigen des Turms ist ja noch nicht mal das Problem, aber man muss ja auch wieder runter. Warum haben die damals keinen Lift eingebaut, waren doch sonst auch schon immer so fortschrittlich...

Naja, für die Aussicht hätte es sich auch fast gelohnt, nur leider konnte man nicht außen herumlaufen. Bin sicher das ging früher mal. Zum Glück hab ich den Studentenrabatt bekommen.

Anschließend hatte ich jedenfalls Hunger und wollte mal wieder in so eine typisch chinesische Imbissbude, in die ihr wohl lieber nicht gehen würdet. Aber dort ist es immer besonders billig und lecker. Außerdem ist es total interessant, wenn man der einzige Ausländer ist. Ich hab alles gegeben, aber die Chinesen konnte ich beim Nudelnschlürfen einfach nicht übertönen. - Also keine Angst Jutta, wird nicht soooo schlimm, wenn ich zurück bin ;-)
Gesättigt wollte ich weiter durch Beijing laufen, aber plötzlich hatte ich das Gefühl es wären -30° und so hab ich mir das nächste Taxi geschnappt und bin zur Wangfujing (Einkaufsstraße) gefahren - brauchte schließlich noch Weihnachtsgeschenke für meine Lieblingsmitbewohnerin und dann hab ich ja auch noch jemanden, den ich bewichteln muss.

Irgendwann kam ich tot zu Hause an, der beste Moment um wieder aufzubrechen und zur Massage zu gehen. ENDLICH! Es war nicht entspannend (traditionelle chinesische Massage), aber die Masseure (blind) haben genau die Stellen bearbeitet die richtig weh taten - ich wusste nicht, dass es so viele Stellen an meinem Rücken sind. Jedenfalls gehen wir nächste Woche wieder hin.

Heute zum Montag ist wieder Uni, wer will kann gehen. Dachte ich geh mal hin, werd schon nicht allein sein. Immerhin waren wir zu viert. Das gab uns Gelegenheit uns mit unserer Lehrerin ein bisschen zu unterhalten und unsere Chinesischkenntnisse mal anzuwenden. Wenn wir nicht alles wieder vergessen hätten (nach der Prüfung).
Die Prüfungsergebnisse liegen noch nicht alle vor, bis auf Kouyu, was wir beide bestanden haben (juhu).

Oh, Beinahe hätte ich vergessen, dass wir am Samstag mit Monika ein Lebkuchenhaus gebastelt haben, die Bauteile (Wände und Dach) gab es bei Ikea, den Rest (Puderzucker, Smarties) gab es nicht zu kaufen. Wir mussten uns also anders helfen. Also, Zucker schmelzen und als Klebemittel verwenden, dass war ein Kampf (der später beim dekorieren des Häuschens mit einer Verbrennung an meinem Zeigefinger endete). Die Smarties sind nicht aus Schokolade, aber zumindest bunt - mal sehen was die Gäste sagen.

Nur noch zweimal schlafen, dann ist Weihnachten - zum Glück sind jetzt alle Packete aus der Heimat eingetroffen (bis auf die 5kg Räucherkerzeln).

Freitag, 19. Dezember 2008

Ferien!

Hohoho, draus vom Walde komm ich her, und ich darf mit Stolz verkuenden, dass wir es endlich geschafft haben:
Alle Praesentationen und Pruefungen sind mit dem heutigen Tag abgeschlossen, wir sind frei wie ein Vogel, unsere Herzen tanzen wie verrueckt, in unseren Koepfen schwirren nur so die Ideen, was man nun alles anfangen koennte, wir sind gluecklich, wir sind froh, wie der Mops im Haferstroh!
Die ganze unbegrenzte Freude wir noch versuesst durch eine kleine Zugabe:
der Wechselkurs Euro-RMB hat fast wieder den Stand vom August erreicht - da stappeln sich wieder die Scheinchen im Geldbeutel - was fuer ein Glueck!
Daher mach ich mich jetzt als erstes auf den Weg und besorge huebsch anzusehende essbare Dinge, mit denen wir unseren Kuehlschrank dekorieren koennen. Hinterher ist unsere Wohnung dran - mir schweben da so einige Ideen im Kopf rum, wie man unsere Bude weihnachtlich gestalten koennte, mal sehen, ob ich das umsetzen kann.
Nicht zu vergessen - Mission Impossible: ich muss meinen scharfen Verstand und die Kombinationskunst eines Detektivs einsetzen, meine Sinne schaerfen, denn es geht hier um alles oder nichts, die Frage lautet -
Wer hat MEIN Weihnachtspaeckchen?
Anonymen Quellen zu Folge ist es am 2. Dezember von einer bis jetzt noch nicht identifizierten Person an einem bis jetzt noch nicht identifizierten Ort eingegen genommen worden - demzufolge nie bei mir angekommen. Aber ich habe meinen Gehilfen Monika schon auf die Suche nach den inzwischen abgelaufenen Wuerstchen angesetzt, es kann nicht mehr lange dauern, dann erhalte ich den langersehnten Anruf, der mich auf die richtige Faehrte bringt.
Denn das ich diese Paeckchen finde, frueher oder spaeter, steht ausser Frage - ich schwoere es!
Tanja hat sich inzwischen schon auf den Weg gemacht und erkundet unsere geliebte Stadt zu Fuss - mal sehen ob sie noch das eine oder andere schoene Gaesschen ausfindig machen kann.
Machts gut!

Sonntag, 14. Dezember 2008

"Hier kommt die Braut!"


Ihr koennt euch nicht vorstellen, wie wunderwunderschoen unsere Lehrerin ausgesehen hat, als sie ihrem stattlichen Ehemann das Ja-Wort gab. Es war keine traditionelle Hochzeit, sondern sehr im westlichen Stil gehalten. Vor Beginn wurden mit den Gaesten ausgiebig chinesische Hochzeitslieder geprobt (unsere 3 Reihen von Studenten haben mitgesummt) und ein paar Suessigkeiten verteilt (zum Stillen des Hungers - wer hatte schon Zeit zum fruehstuecken gehabt, schliesslich sind wir alle um 7 aus den Federn gehuepft).
Schliesslich erhoben sich alle und reckten ihrer Haelse, als sie den Mittelgang an der Seite ihres Vater entlang runter schwebte. Unsere Koreanerinnen fielen reihenweise in Ohnmacht, alle waren hoechst entzueckt. Nach dem Vortragen unserer einstudierten Lieder (zusammen mit einem Chor und Keyboard-Begleitung) folgten erstmal endlose Reden vom Pastor und eines Herren, dessen Stellung ich nicht einordnen konnte ("Was Liebe ist und was sie nicht ist" - soviel habe ich verstanden). Denn Chinesen hat es gefallen, die Aussagen wurden immer wieder bekraeftigt durch ein "Amen" aus dem Publikum.
Dann kam der Augenblick, auf den alle gewartet haben - "Ich will" heisst auf chinesisch uebrigens "Wo yuanyi"!
Nach dem Vortragen der Ehegeluebde (nicht zu vergessen die Stelle, wo geschworen wird, dass man auch die Schwiegereltern ewig lieben und ehren wird) wurde die Braut unter Begeisterungsrufen vom Schleier befreit und gekuesst. Das Highlight: die beiden Gluecklichen standen vorn auf der Buehne und haben auch ein Liedchen ins Mikrophon getraellert - es waere durchaus eine Ueberlegung wert, ob wir das nicht mit in unsere Art der Trauung integrieren.
Der frisch gebackene Ehemann erzaehlte, wie sie sich das erste Mal getroffen haben (er hat von seiner Mutter ihre Telefonnummer bekommen - hab ich verstanden...); sie berichtete unter Traenen, wie froh sie ist, die Liebe ihres Lebens gefunden zu haben. Nachdem die Vaeter vom Paar und 3 Freunde ebenfalls eine kurze Rede gehalten haben, zuendeten beide Eltern Kerzen an und es wurde gebetet.
Es folgte die Leerung 2er Sektflaschen, die Fotosession mit allen Gaesten und Geschenkuebergabe (ich habe die Befuerchtung, das unsere Klasse wirklich Bettwaesche geschenkt hat, obwohl wir uns eigentlich auf einen Gutschein von Ikea geeinigt hatten) und Bekundigungen an die Braut, dass sie unheimlich huebsch aussieht uns sich wirklich einen feinen Burschen rausgesucht hat.
Nach 3 Stunden Zeremonie wurde dann noch zum Mittagessen geladen, aber Tanja und ich haben uns heimlich davon gestohlen. Auf der Strasse wurden wir von einer Landschaftsarchitektin aufgegabelt, die uns 20 min. lang zu einem Reisebuero geleitete (danke fuer die Hilfe!). Dort angekommen haben wir die Buchung unseres Trips nach Harbin in die weltgroesste Eiskunstwerkausstellung unter Dach und Fach gebracht. Am 2. Januar fahren wir ueber Nacht im Zug nach Norden, um dort oben 3 hoffentlich tolle Tage zu verbringen - ich freu mich schon drauf! Muss mich aber noch mit ordentlichen Handschuhen gegen die -20 °C wappnen, die dort oben alles beherrschen.
In 2 Stunden wird bei uns zum Aufbruch geblasen - dann gehen wir mit Chinesen und Koreanern deutsch essen - Kaeseschnitzel ich komme. Obwohl ich schon am Freitag in der Kueche stand und unter extremen Kraftanstrengungen meinen Teil zu "interkulturellen Fressabend" produzierte. Schliesslich schlugen wir uns in der Wohnung einer Kommilitionin die Baeuche mit Beafsteak, Nudel- und Kartoffelsalat, mexikanischen Koestlichkeiten, indonesischem Cocosfleisch, koreanischen alkoholische Getraenken (aus Reis) und gutem chinesischen Bier voll. Kein Wunder, dass diese Kombination einen sich uebergebenden Japaner, eine verstimmte Gastgeberin und lustig gewordene Koreaner hervorbrachte, die dann die Partyspiele auspackten. Aber um Mitternacht war der Spass vorbei, schliesslich mussten wir alle in einem halbwegs akzeptablen Zustand bei der Hochzeit auftauchen.
Wie sprechen wie eigentlich am Montag unsere Lehrerin an - jetzt heisst sie ja gar nicht mehr "Pei laoshi"!

Samstag, 13. Dezember 2008

Hochzeitfotos sind bald online...

... wer geheiratet hat verraten wir noch nicht, habt noch ein bisschen Geduld. Wir können nur soviel sagen: es war eine schöne Hochzeitsfeier.

Sonntag, 7. Dezember 2008

Nix Neues von mir

haben Euch nicht vergessen, aber diese Woche ist einfach mal nix passiert.
Wir haben wieder ein paar Restaurants ausprobiert und die Kochkünste von Thomas, der uns am Donnerstag in seine WG eingeladen hat - zu Schnitzel, Mischgemüse und Salzkartoffeln. Seine chinesischen Mitbewohner mussten natürlich auch noch kochen und somit artete das ganze in eine Fressorgie aus.

Vom Wetter gibt`s auch nicht viel neues: keine Wolken, kein Niederschlag, viel Sonne und seit Donnerstag kommt zur Kälte (-5°C bis ca. -10°C) auch noch Wind dazu - somit hatten wir gefühlte -20°C.

Wünsche Euch nun noch einen schönen 2. Advent und verabschiede mich bis demnächst, wenn es wieder heißt: "Neues aus dem Fernen Osten".

Achso, fällt mir doch grad ein, dass wir am Montag beim Friseur waren. Ein Haarschnitt für 10 RMB = 1,15€

Sonntag, 30. November 2008

Advent Advent


Liebe Freunde,

nach nun mehr vier Stunden kochen – Jaozi-Machen (und anschließendem Aufräumen) , können wir Euch von unserem Wochenende berichten.


Begonnen hat es Freitagabend, als wir unseren internationalen Abend mit Zoran (Kroate), Lina (Japanerin) und Jiu (Koreaner) - alles Leute aus der Inner Mongolia-Reisegruppe - und Zorans Mitbewohner Ben aus dem Senegal im Lush starteten.
22:00 Uhr war die Happy Hour vorbei und der Strom fiel aus, beides Gründe, das Lokal zu verlassen und in eine andere Bar, Kneipe, was auch immer zu gehen. Gelandet sind wir in einer Pizzaria mit Tanzfläche, in der 80er Jahre Musik lief. Genau das richtige für Zoran, denn kaum waren wir drin, rockte er den Laden, dabei war es ihm egal dass er allein vor der Bar rum zappelte. Später gesellten auch wir uns dazu ;-)
Der Samstag lief dann ruhig an. Mittags verabredeten wir uns mit Johannes und Thomas am Ximen (dem Westtor der Uni), um zur Deutschen Botschaft zu fahren. Dort fand der Deutsche Weihnachts-Charity-Basar statt (Weihnachtsmarkt). Wir hatten mit vielen Leuten gerechnet, aber nicht mit einer 100m-Schlange vor der Botschaft. Das Botschaftgelände war so überfüllt, dass man erst rein konnte, nachdem ein paar Leute den Weihnachtsmarkt wieder verließen. Das war nix für uns. Die Entscheidung viel zu Gunsten einer Entdeckung- wir wussten von einem Deutschen Bäcker in der Nähe und wollten dort Kaffeetrinken und ein Stück Kuchen essen. Gestrandet sind wir allerdings in SCHINDLER’s ANLEGESTELLE. Einer schönen, gemütlichen, deutschen Kneipe. Beim Studieren der Speisekarte entschieden wir uns spontan für ein warmes Gericht und gegen den Kuchen. Es gab als 14:00 Uhr bei uns Würzfleisch, Gemüseauflauf und Currywurst mit Pommes. Lecker und preiswert (deutsch preiswert). Prompt bestellten wir für heute Mittag einen Tisch und ließen die Reservierung im Paulaner Brauhaus (weil dort teurer) verfallen. Gesättigt schauten wir nochmal bei der Botschaft vorbei und siehe da, keine Schlange mehr und wir konnten sofort rein. Weihnachtsmarkt müssen wir euch ja nicht beschreiben, aber leider fehlten ein paar Dinge: Weihnachtsbaum und Musik. Naja und der Schnee. Zum Glück gab es Glühwein und Stollen. Hab mir nen Kleinen geleistet – der wird wohl für die erste Adventswoche reichen.
Nach dem wir den Glühwein getrunken hatten war nun die beste Zeit shoppen zu gehen – in den Yashow Markt natürlich, wo wir schön handeln können. Und tatsächlich, nach 1,5 Stunden hatte ich meinen „Wunschzettel“ abgearbeitet. Jetzt sind auch die Weihnachtseinkäufe schon fast erledigt ;-).
Heute ist der erste Advent. Zum Frühstück gab es bei mir ein Sonnenblumkernbrötchen, das erste dunkle Brötchen seit drei Monaten!!! Lecker. Danach war Adventsputz angesagt, da wir ja nachmittags Besuch bekommen sollten für den Jaozi-Kurs. Susann war inzwischen mit Monika Zutaten einkaufen. Was für eine Überraschung als sie zurückkamen. Sie hatten tatsächlich einen WEIHNACHTSBAUM im Gepäck!
Mittags wieder Treffen mit den Jungs, diesmal am Dongmen (Osttor) und wieder war unser Ziel SCHINDLER’S ANLEGESTELLE. Ihr glaubt nicht wie lecker eine Rinderroulade sein kann, selbst wenn es Kartoffelbrei dazu gibt. Die Jungs sahen mit ihrem Sauerbraten auch sehr zufrieden aus, na und Susann erst mit ihrem Schnitzel im Käsemantel mit Nudeln und Sahnesoße. Zum Nachtisch gab es dann noch wahlweiße Apfelstrudel, Vanilleeis mit heißen Kirschen und Apfelkuchen. LECKER!
Als wir wieder zu Hause waren, war es bereits 16:00 Uhr und unser geplanter Jaozi-Kurs mit Monika sollte schon 17:00 Uhr beginnen. Thomas begleitete uns gleich und Monika kam auch schon 16:00 Uhr, weil sich ja auch noch der Vermieter angesagt hat. Aber den Bericht vom Weihnachtsstern-Basteln und Kochen überlasse ich mal meiner Lieblingsmitbewohnerin, die mir übrigens einen total schönen Adventskalender gebastelt hat (Danke nochmal!).

Dienstag, 25. November 2008

Wir sind ganz aufgeregt

weil total am Planen. Was?
In der zeitlichen Reihenfolge in etwa so:

1. Adventsessen in Schindler's Anlegestelle (ist billiger als Paulaner Bräuhaus) am Sonntag, 30.11.
nach der telefonischen Tischreservierung bin ich gerade verwirrt. Entweder ist mein
Englisch so schlecht, oder mein Chinesisch so gut. Jedenfalls hab ich das meiste auf Chinesisch
durch gegeben
2. Jaozi-Machen mit Monika und dem Rest von uns
3. ???
3a. Belegarbeit Wirtschaftskurs Nr.2
3b: Prüfung
4. Weihnachten -
4a.Kartoffelsalat-Essen mit unserem lieben Besuch
4b.GESCHENKE auspacken
4c. am ersten Feiertag Weihnachtsbraten-Essen gehen
5. Silvester an der Mauer
6. Reise nach Harbin zum Eisskulpturen Festival
7. Umzug nach Schanghai (Susann)
8. Umzug nach Wuxi (Tanja und was macht sie in der Zwischenzeit)

So, jetzt wisst ihr schonmal auf welche Berichte ihr euch in Zukunft erwarten werden. Wir hoffen doch, dass ihr noch fleißig mit lest.

Montag, 24. November 2008

Sport frei!

Am Samstag machten wir einen wunderschönen Winterspaziergang im Sommerpalast. Nach einstündiger Busfahrt (im Stehen versteht sich) erreichten wir den Sommerpalast und unser 4,5-stündiger Rundgang um den Kunming See begann. Es waren (fast) traumhaft schöne Bedingungen. Die Sonne schien, es war nicht zu warm und auch nicht zu kalt, es waren auch nicht soviele Leute unterwegs, so dass wir tatsächlich Platz für uns finden konnten und den Rundgang in aller RUHE genossen. Wir hatten viel Zeit - und die nahmen wir uns auch, um ab und zu eine Pause zu machen und uns vorzustellen, wie die Sicht sein könnte. Leider gab es das übliche "Beijing-Problem" (konnt ihr die Berge am Horizont erkennen???).


Heute ist schon wieder Montag und die Uni ging wieder los. Was uns aber heute nachmittag (nach der Uni) nicht davon abgehalten hat nochmal los zu ziehen - Weihnachten steht schließlich vor der Tür und wir brauchen noch Weihnachtsgeschenke - ganz dringend!!!! Das Vorhaben konnten wir leider nicht umsetzen, denn der angepeilte Markt fand nicht statt. Aber stattdessen fanden wir einen Sportplatz vor. In Anbetracht der bevorstehenden Weihnachtszeit schwangen wir uns voller Elan auf die Sportgeräte:













Zur Feier des Tages belohnten wir uns dann mit einem leckeren Subway-Sandwich. Die Bestellung lief in etwa wie folgt ab (SM steht hier für SubwayMitarbeiter):
Wir: Ni hao!
SM: Ni hao!
Wir: yi ge Parmesan-Oregano (ein Parmesan-Oregano Sandwich bitte)
SM: big one? (ein Großes?)
Wir: Dui (richtig)
Ich: yi ge tuna (ein Tunfisch-Sandwich)
SM legt gerade den Käse auf das Brot
Ich: Ni keyi gei wo duo de Cheese? (kann ich bitte etwas mehr Käse haben?)
SM: extra Cheese? (extra Käse?)
Wir (im Chor): oh ja, hen hao! (oh ja, wunderbar!super! her damit! - Käse - juhu!!!)
das ging dann solange weiter, bis das Sandwich fertig war. Dann rannten wir damit nach Hause (in Gedenken an unser erstes Subway-Sandwich vor knapp drei Monaten, damals als noch Sommer war und es in Strömen geregnet hat). Zu Hause rissen wir das Einwickelpapier ab und bissen genüsslich in das leckere Sandwich. Hmh, was für ein Abendbrot.
Hab ich schon gesagt, dass heute in einem Monat Weihnachten ist? Ich hoffe doch für Euch, dass der Schnee liegen bleibt - für weiße Weihnacht.
Liebe Grüße aus dem kalten, aber niederschlagsfreien Beijing.
PS: die Geschenke müsst ihr schon bald losschicken ;-)

Mittwoch, 19. November 2008

wöchentlicher Zwischenbericht

Heute ist Feiertag in Sachsen (Buß- und Bettag). Da ich ein Sachse bin, habe ich mir heute auch frei genommen. Zumindest heute Vormittag vom Chinesischunterricht. Ich muss zwar nicht Buße tun und und verbringe den Vormittag auch nicht im Bett ;-), aber ich muss mich enlich mal um meinen Teil unserer HRM-Präsentation kümmern. Irgendwie komme ich sonst nie dazu - woran das nur liegt?
Mache gerade eine kurze Pause, um Euch auf dem Laufenden zu halten:
Gestern waren wir mit unserem Dienstagskurs bei BBDC (Beijing MercedesBenz Daimler Chrysler) und haben die Assembly Line besichtigen können. Leider dauerte das nur gefühlte 20 Minuten und die eigentliche Logistikabteilung haben wir nicht angeschaut :-(
Nun zum vergangenen Wochenende: Am Sonntagmorgen 09:00 Uhr stand ich vorm Hauptbahnhof um die ehemaligen Eurospace`ler (Marc R.) abzuholen, die mit dem Nachtzug aus Shanghai kamen. Wir haben uns tatsächlich gefunden, dank der tollen Erfindung, die sich Mobiltelefon nennt. Sonst wäre es unmöglich gewesen. Es sind gleichzeitig zwei Züge angekommen und mit einem mal verließen geschätze 20.000 Reisende (19.990 Chinesen und 10 Ausländer) den Bahnhof.
Am Sonntag besichtigten wir dann den Tian'anmen und die Verbotene Stadt und wandelten noch ein bisschen gen Norden. Die Temperaturen waren schon eine echte Herausforderung für die Wärme gewöhnten Shanghaier, plötzlich bei 10°C und Wind den ganzen Tag herum zu laufen. Am Abend führte ich meine Gäste noch zur Wangfujing und dem Nachtmarkt, wo wir von unserem Kaufrausch überrascht wurden :-)
Den Montag verbrachte ich fleißig in der Uni, während Marc und Familie die Große Mauer erklammen und sich anschließend im Himmelstempel vergnügten. Abends hatte ich dann das Vergnügen mit ihnen im (einzigen?) kosheren Restaurant Beijings zu essen. Endlich konnte ich mal wieder Messer und Gabel benutzen, hatte schon fast vergessen wie das geht.
Ein paar Fotos stelle ich später online, denn meine Pause ist jetzt zu Ende!

Montag, 17. November 2008

Und taeglich gruesst das Murmeltier

Ein blendend schoener Tag, blauer Himmel, Sturm weht um die Ecken (das ist ganz schoen aufregend im Roeckchen Fahrrad zu fahren), Schule ist aus. Bevor ich mich nun der aufopferungsvoll der Vorbereitung eines Vortrags widme, lenk ich mich und euch noch ein wenig ab und versuesse euch die naechsten 5 Minuten mit ein paar Fotographien.

Diese Aufnahme entstand letzte Woche.
Das Verhalten der menschlichen Spezies nimmt bedenkliche Zuege an wenn es sich extremen Temperaturen ausgesetzt sieht. Hier kann man eine Vertreterin der Rasse "Rost" dabei beobachten, wie sie die Nahrungsaufnahme mit moeglichst geringem Verlust der eigenen Koerperwaerme vorbereitet.

Nichstdestotrotz kann der Drang nach Neuem nur durch kleine Ausfluege in die naehere Umgebung gestillt werden - beispielsweise durch einen 5-stuendigem Ausritt in den Beijinger Osten auf meinem geliebten Drahtesel, der mich diesmal nicht im Stich gelassen hat.

Dafuer hatte mein Orientierungssinn leider gewisse Defizite zu verzeichnen - oder kann ich die Schuld einfach auf absolut verwirrende Strassenschilder schieben? Alle 3 Richtungen fuehren nach Westen? Na kein Wunder, dass ich eine Stunde spaeter mit schreckgeweiteten Augen das gleiche Schild an der gleichen Stelle wiederfand - ich bin im Kreis gefahren!!!! Gab mir aber wenigstens die Gelegenheit, auch die wunderschoenen Stellen hinreichend zu geniessen.

Leider ist es mir nicht gelungen, meine Fahrt auf dem 3. Verkehrsring festzuhalten, ich war zum hoechsten Masse darauf konzentriert, mich nicht von der Spur abdraengen zu lassen. Kurz nach Einbruch der Dunkelheit fand ich mich auf bekannten Terrain wieder und fuehrte stolz meine erjagte Beute vor: Jane Austens "Gefuehl und Verstand" auf englisch.

Am Samstag schleiften Johannes und ich uns gegenseitig unter groessten Kraftanstrengungen durch die unendlich scheinende (da die Palaeste immer 99%ige Aehnlichkeit aufzuweisen haben) Verbotene Stadt; Fotos zu diesem Ereignis werden sicher noch von Wen Danja geliefert, die dem Oertchen gestern einen Besuch abstattete.

Um die Entfernung zwischen uns und unseren Lesern moeglichst klein erscheinen zu lassen, geb ich euch nun die Gelegenheit mitzuwirken bei der heutige Aktion:
Ideensammlung zum Thema " Hochzeitsgeschenk".
Unsere Lehrerin geht naechsten Monat den Bund der Ehe ein. Unsere 2 Kurse wollen zusammenlegen und die Zeit nach der Vermaehlung durch eine kleine Gabe verschoenern -
Wir begruessen alle Vorschlaege!

Samstag, 15. November 2008

Auf Grund der vielfachen Wünsche wieder Neuigkeiten zu hinterlassen, werde ich dies einmal versuchen. Aber solange wir Uni haben, können wir unter der Woche einfach nicht mehr soviel erleben, leider!
Ich könnte zwar von meinem Lieblingskomilitonen - Dschingis Khan berichten - denn der stellt täglich genug an um den Blog zu füllen, aber das wird Euch wohl nicht so interessieren.

Also nun zum Erlebten:
Am Sonntag war ich mit Johannes, Thomas und zwei Chinesen im Stadtplanungsmuseum. War sehr interessant. Sehr schön war vorallem das Modell Beijings, welches man bei "Tag" und bei "Nacht" betrachten konnte.













Ach dann war am Mittwoch noch was. Mein Kurs hat "gemeinsam" gekocht. Das war zumindest der Plan, hätte bei besserer Organisation vielleicht sogar geklappt. So betraten wir die Gemeinschaftsküche im Wohnheim erst, als die Induktionsplatten nicht mehr mit Strom versorgt wurden (Mittags darf ist die Küche nur von 11:30 - 13:30 Uhr zum kochen da). Unser Thailändischer Klassensprecher kam dann mit einem Köfferchen, welches sich als Gaskocher entpuppt hat, und so kochten wir darauf und in diversen mit Küchen ausgestatteten Wohnheimzimmern - verteilt über den gesamten Campus. Meine "Beffis" und Bratkartoffeln haben geschmeckt und auch das andere Essen war nicht schlecht.

Gestern, zum Freitag begaben wir uns auf die Suche nach einem Internationalem (Kurz-)Filmfestival, welches in Beijing stattfinden sollte. Leider war die Internetseite nicht so aussagekräftig, so dass wir bei der Recherche auf das Wanda International Cinema gestoßen sind. Also fuhren wir mit dem Taxi dorthin. Nur dass dort niemand etwas von einem Filmfestival wusste. Nachdem einigem Warten kam eine englischsprachige Angestellte (Chinesin). Sie hat uns dann, wiederum nach einigen Diskussionen, an die University of Communications verwiesen. Also sind wir dann mit der U-Bahn dort hin gefahren. Die uns begleitenden Spanier kannten eine Studentin an der Uni, die uns abgeholt hat, aber auch nichts von dem Festival wusste. Als wir so über den Campus liefen, viel Susann und mir ein, dass wir auch ein paar Studentinnen an dieser Uni kennen – Jenny, Heidi und Sophie. Also Telefon gezückt und angerufen. Eine gefühlte Stunde später saßen dann in der Uni eigenen Cafeteria drei Spanier mit drei Chinesinnen und drei Deutschen zusammen. Leider war die Anwendung unserer Spanisch-Kenntnisse nicht möglich. Denn im Mix zwischen Deutsch, Englisch, Chinesisch ist es uns partout nicht gelungen auch noch spanische Vokabeln einfließen zu lassen.
Nach dem Kaffee trennten sich unsere Wege, Susann hat sich Heidi geschnappt und ist Shoppen gegangen und ich war mit Johannes in Beijing spazieren. Eigentlich wollten wir durch zwei Parkanlagen, schafften es aber nur durch den Beihai-Park, da der andere (vermutlich Parteieigen) hinter einer großen Mauer versteckt war und an den Toren von Uniformierten, mit Elektroschockern bewaffneten Chinesen bewacht wurde.
Am Beihai Park angekommen war es schon finster, also nix mit schöner Sicht. Die schöne Sicht hätten wir auch gestern bei Tage nicht gehabt, denn seit DIENSTAG sind die HEIZUNGEN an.



Endlich müssen wir nicht mehr mit Handschuhen und Decke vorm Rechner sitzen. Denn entgegen aller Gerüchte ist auch in Beijing der Winter eingezogen! Um zur Sicht zurück zukommen. Seit dem ist diese nicht mehr so toll, es sei denn der Wind zieht durch Beijing, dann haben wir auch wieder blauen Himmel – wie heute.

Habe heute Beijing zu Fuß erkundet und bin von Ost nach West gelaufen, eigentlich wollte ich den Beihai-Park nochmal bei Tageslicht sehen. Aber dies hab ich leider auf Grund von Verdauungsproblemen nicht geschafft und musste den Ausflug vorzeitig abbrechen.

Morgen bekomme ich Besuch aus Shanghai, ehemalige Arbeitskollegen. Freu mich schon. Die Armen sitzen (vermutlich liegen sie) gerade im Nachtzug und da ich sie morgen früh abholen möchte, werde ich mich auch mal langsam in die Koje bewegen und über einem der vielen Filme einschlafen, die ich heute gekauft habe.

Sehe gerade, dass diese Woche doch wieder einiges passiert ist. Ich werde mich in Zukunft also bemühen einen Zwischenbericht abzugeben!

Liebe Grüße auch an alle neu dazugestoßenen - gell Kykn ;-)

Sonntag, 9. November 2008

Eine ereignisreiche Woche geht zu Ende

Begonnen hat diese am Dienstag. Da wir unverhofft den Nachmittag frei hatten, beschloss ich eine weitere Ecke Beijings zu erkunden – hatte ich ja auch schon lange nicht mehr gemacht. Mein Ziel war der Beihai Park, einer der schönsten Flecken Beijings. Auf dem Weg dorthin liegen jedoch noch einige andere interessante Punkte, sodass ich das Ziel nicht erreichte. Ich hatte inzwischen auch schon mit mir vereinbart, dass ich erst einmal in den Jingshan Park (Kohlehügel Park) gehen werde. Nur plötzlich taten sich vor mir zwei Sehenswürdigkeiten auf – rechts der Jingshan und links von mir ein Wassergraben, hinter welchem sich Tempel oder ähnliches verbarg. Ich hab mich wirklich angestrengt um herauszufinden, welches Mysterium sich da versteckte. Es muss was bedeutendes sein, denn am Eingang konnte ich viele viele Touristen ausmachen. Okay, dachte ich, schau ich mir das eben mal an. Am Ticketschalter fand ich dann des Rätsels Lösung. Es handelt sich *Trommelwirbel* um: die verbotene Stadt! Verdammt, ich hätte es wissen müssen, aber ich hab die verbotene Stadt (Palastmuseum) bisher immer nur durch das Nordtor verlassen und bin da noch nie rein gegangen. Am Ende überquerte ich die Straße und ging in den Jingshan Park. Der Park ist echt schön, wenn nicht wie überall in Beijing ständig die Geräusche der Rasensprenger wären. Der Kohlehügel erhebt sich im Norden des Palastmuseums und überragt dieses. Vormittags hat man wahrscheinlich einen sehr schönen Überblick über diese. Am Nachmittag sieht es so aus:











Ich entschied mich dann, doch nicht weiterzugehen in den Beihai Park (auch wenn der gleich neben an ist), sondern noch ein bisschen zu verweilen, mich auf eine Bank zu setzen und der chinesischen Tanzgruppe beim Training zu zuschauen. Als die Sonne langsam verschwand und es kälter wurde machte ich mich auf den Heimweg – der sich etwas hinzog, da ich mich für einen
Zwischenstopp im National Art Museum entschied.
Es gab eine Sonderausstellung des berühmten Lu Yanshao, der eine Ausbildung in chinesischer Malerei genoss, aber sich erst in den 80er Jahren ganz ohne Einschrängkungen der chinesischen Landschaftsmalerei widmen konnte– sehr schön. Dann ging es weiter in den nächsten Raum. Und hier wurde es interessant, denn es gab kein System der Anordnung der Gemälde – weder nach Künstler noch nach Stil. Vielleicht ja chronologisch nach Entstehung des Bildes oder Geburtsjahr des Künstlers. Also Stillleben hingen neben Landschaften und Porträts. Das beeindruckendeste Bild war die nackte Chinesin auf einer (westlichen) Toilette sitzend aus einer Wasserflasche trinkend.
Als ich das Museum verlassen wollte kam ich noch an einer Max Mara Ausstellung (italienisches Modelabel) vorbei. An den Wänden hingen einige Skizzen von Mänteln aus den 1920er und 1930er Jahren sowie einige Modezeitschriften. Erwähnenswert ist dies, da es sich hierbei um Leihgaben der Kunstsammlungen der Staatlichen Museen zu Berlin handelte und ich die Texte in den Zeitschriften lesen konnte. Ist schon komisch. Auf jeden Fall muss ich nochmal in das Museum, denn ich schaffte nur eine von drei oder vier Etagen.
Im Übrigen ist es in Chinesischen Museen (oder zumindest in diesem) erlaubt alle Gemälde zu fotografieren, was es für mich etwas schwierig machte die Bilder anzuschauen, da ich mir die Chinesen, die mit ihrer Kamera vor den Bildern standen, immer wegdenken musste.

Donnerstag: Von Erfolgen und Misserfolgen.
Nach meinem nachmittäglichen Nordic Walking-„Ausflug“, bei dem ich jedesmal mehr freundliche Gesichter sehe, beschlossen Susann und ich ein Massagestudio aufzusuchen. Ich hatte da irgendwo bei uns in der Nähe mal ein Schild gesehen „CHINESE MASSAGE“. Voller Vorfreude gingen wir dorthin. Besagtes „Studio“ befindet sich in einem Wohnhaus im Erdgeschoss. Etwas skeptisch gingen wir hinein und sahen auch im Haus ein Schild und eine offene Tür. Vorsichtig schlunzten wir um die Ecke und sahen, dass es noch ein bisschen weiter in die Wohnung hinein ging, aber vorn im ersten Raum saß ein Chinese im weißen Kittel auf einer Bridge (oder einem Sofa?). Er hatte eine Nickelbrille auf der Nase, die Beine überschlagen und schaute fern, während er auf Kundschaft wartete. Ich weiß nicht ob er uns gesehen hat, wir jedenfalls sahen ihn und waren ganz schnell wieder raus aus dem Haus und um die Ecke geflitzt. Das sah doch sehr merkwürdig aus. Wie Susann so schön bemerkte: „Es sah aus, als wollten die uns betäuben und uns dann eine Niere entfernen und uns dann auf die Straße legen.“
Enttäuscht begaben wir uns auf die Suche nach einem anderen Massagestudio. Leider Erfolglos. Als wir so umherliefen entdeckte ich sie plötzlich - die erste Chinesin mit Nordic Walking Stöcken. Ich wusste es, die Chinesen werden es mir nachmachen! Okay, die Technik von ihr war nicht perfekt, aber immerhin. Auch sie wurde von anderen Chinesen eher kritisch beäugt, aber die werden schon noch sehen, dass das eine gute Sache ist. Und dann passierte es, kurz darauf kam der nächste chinesische Nordic Walker. Wer hätte das gedacht. Maja erzählte mir dann gestern noch von einer Reportage im (chinesischen) Fernsehen über Nordic Walking. Konnte ICH in so kurzer Zeit soviel bewirken????????
Naja, ein Massagestudio fanden wir an dem Abend nicht mehr. Also entschieden wir uns für ein Frustessen in unserem Lieblingsrestaurant.

Freitag: Unterricht am Wochenende.
Wir hatten Dienstag nicht umsonst frei. Der Prof befand sich irgendwo im Mittleren Osten zu einer Konferenz und verlegte den Kurs (wie bereits zweimal zuvor) auf Freitagnachmittag, 15:30 Uhr bis 18:15 Uhr – weil es so schön war überzog er gleich noch ein bisschen.
Im Anschluss fuhr ich mit Maja nach Wudaokou zum Pizzaessen. Man, war das lecker. Während wir mit je einer Pizza ganz schön zu tun hatten und auf das Dessert (Pu Ding) verzichteten, hauten die Chinesen neben uns ganz schön rein. Als wir kamen aßen sie (ein Ehepaar) Kartoffelspalten. Während wir noch auf unsere Pizza warteten, bekam der Mann einen Teller Spaghetti Bolognese – seine Frau bekam davon und von den nachfolgenden Gerichten immer ein bisschen ab. Anschließend ein schönes Steak, gefolgt von kleinen Pan Cakes und einer Pizza. Das Dessert (den Pu Ding) nahmen sie dann mit nach Hause. Maja und ich strebten nach dem Essen das LUSH an, eine nette Bar, in der es freitags Livemusik for free gibt. Auf dem Weg dahin schwenkten wir noch in den einen oder anderen Laden. Das LUSH befindet sich in einem Buchladen und ist total unscheinbar. Wer mich kennt weiß, dass ich durch Buchläden nicht einfach durchgehen kann, sondern immer auch ein bisschen stöbern muss. Das tat ich auch in diesem. Wir können zwar keines der Bücher lesen, da alle Chinesisch sind, aber das ist ja egal. In der Kinderecke entdeckte ich ihn dann plötzlich, den kleinen Maulwurf (小鼹鼠). Es ist zwar auf Chinesisch, aber da es ein Kinderbuch ist, können wir den Großteil sogar lesen, also wurde der kleine Maulwurf gekauft.
Cocktails und Livemusik im LUSH waren super. Vielleicht gibt es ja noch einen Kommentar von Maja dazu ???

Samstag: Unterricht am Wochenende – Ausflug mit unserem HRM-Kurs.
Den Zusammenhang zu Human Resources Management haben wir zwar nicht ganz verstanden, aber es war interessant. 10:00 Uhr war Treffpunkt auf dem Campus. Wir fuhren mit dem Bus ca. 40 Minuten, Richtung Nordosten (?). Irgendwo im Nirgendwo hielten wir an. Wie uns der Professor erklärte, ist der Pre-Olympic Park eine Art Präsentation dessen, wie die Leute früher auf dem heutigen Olympia-Gelände gelebt haben. Also ein Dorf derer, die ihre Wohnungen verlassen mussten um dem Olympia-Park Platz zu machen. Wir haben es zugegebener Maßen nicht ganz verstanden. Aber es war doch irgendwie interessant. Naja, eigentlich waren wir auch nur zum Essen da. Vorher hatten wir noch etwas Zeit uns im Gelände umzusehen. Beinahe hätten wir ganz viele Haustiere gehabt, denn vor dem „Dorf“ gab es Hundewelpen zu kaufen - och sind die süüüüüüüüüüüüüüüß – und im „Dorf“ liefen auch noch kleine Katzen umher.
Nach dem Essen ging es weiter, 10 Minuten mit dem Bus in ein Künstler-Dorf. Hier besuchten wir vier Galerien bzw. Ateliers von Bildhaueren, Malern und so. Irgendwie alles sehr interessant und ganz schön schwer zu beschreiben. Schaut Euch einfach ein paar Bilder dazu im Album an.
Abends haben wir dann versucht Monika ein bisschen Deutsche Filmkunst näher zubringen und haben „Die Welle“ mit chinesischem Untertitel geschaut.

Heute steht ein Ausflug mit Johannes an, wir wollen in ein Museum gehen – hab vergessen in welches.
Und Susann hat sich soeben auf den Weg zu einem Antiquitäten Markt gemacht. Bin schon total gespannt auf ihren Bericht.

Donnerstag, 6. November 2008

Nix Neues im Osten

Meine geehrten Damen und Herren,
Ich begruesse Sie zu einer neuen Folge der "Abenteurer in China". Auch heute wieder halten wir detailliert recherchierte und hautnahe Berichte für Sie bereit.
Das Obama ins Weisse Haus einzieht ist Ihnen sicher schon bekannt, daher konzentrieren wir uns auf die wirklich wichtigen Neuigkeiten.
Schlagzeile Nr. 1 ist sicher, dass wir uns heute morgen ueberwinden konnten, uns von unserer Schlafstaette zu verabschieden um einen eiskalten Morgen in unserer Behausung mit klappernden Zaehnen zu begruessen.
Was hat sich sonst noch ereignet? Erinnern wir uns zurueck an unsere fantastische Halloween Party, die, wie soll ich sagen, wie eine Bombe eingeschlagen hat (das Bett ist wieder heile) - auf jeden Fall richtig Spass gemacht hat. Wir haben es immer noch nicht uebers Herz gebracht, die ganze grusselige Deko wieder abzubauen, die Spinnweben machen es so urgemuetlich bei uns und steigern die gefuehlte Temperatur um mindestens 0,2°C. Ich bin eigentlich dafuer, das wir das ganze nochmal wiederholen - ich glaub alle anderen sind auch mit dabei, oder? (na gut, bis auf Tanja...)
Ausserdem werde ich gleich mal meine Faehigkeiten testen und versuchen ein Album ueber die unerschrockenen Taten von Maja und mir zu erstellen, mit ausfuehrlichn Kommentaren selbstverstaendlich.
Und waehrend ich hier so schreibe, zieht ploetzlich eine Duftwolke zu mir herueber. Wie kann ich es euch beschreiben? Ein bisschen wuerzig, ja, aber auch suesslich andererseits, steigt tief in die Nase und bleibt dort haengen, Grundnote mhm, ja, hat etwas von 4 Tage im Topf gelassene Nudeln, ahh, es wird staerker, immer neue Wellen bahnen sich ihren Weg zu meinem Riechorgan. Leute, ich hab die dunkelschwarze Ahnung, dass - ich denk ihr koennt es erraten - unser Abfluss verstopft ist.
Och neee.
Dabei wollten wir spaeter das erste Mal in ein Massagestudio gehen, um endlich mal eine wirklich spannende Geschichte erzaehlen zu koennen. Was nun? Ich ignorier es einfach mal.
Apropo ignorieren: gestern habe ich das Fitnessstudio mit einem Besuch beehrt und wurde waehrend meines Workouts Zeuge eines halbstuendigen Gekreisches einer kleinen aufgebrachten Chinesen. Leider lag ihre Tonhoehe 2 bis 3 Oktaven ueber dem, was fuer meine Ohren hoerbar ist, daher kann ich nicht genau sagen, welche Bewandnis ihr Ausbruch hatte. Aber lustig war auch zu beobachten, wie sich reihenweise Stuerze auf den Laufbaendern anbahnten, weil jeder mittels 180° Drehung erkunden wollte, was denn los sei. Hinterher hab ich mich in einer mir bisher unbekannten Wettkampfart gemessen, und, wie soll ich sagen, jaemmerlich den Kuerzeren gezogen. Ich wollte testen, ob ich es schaffe, einen Teil meines Lebens so lange unter der Dusche zu verbringen wie Chinesinnen es tun. Aber keine Chance, Leute, es tut mir leid.
Oh Gott, das atmen faellt langsam schwer. Ich glaub, ich muss mich ins Vergnuegen stuerzen und mit Essstaebchen, Taschenlampe und Gummihandschuhen unser beider Leben retten.
Ich hoffe, wir hoeren wieder voneinander
Machts gut und wuenscht mir Glueck - ich kann es gebrauchen!!

Freitag, 31. Oktober 2008

Hinweis zum letzten Eintrag

Sorry an alle die nicht schlafen konnten, weil sie dachten wir haben die Prüfung nicht verstanden.
WIR HABEN BESTANDEN!!!!!!!!!!!!!!!
Keine Sorgen. Wir müssen nicht noch ein Semester ranhängen und müssen nicht länger als geplant bleiben.

So, jetzt kehre ich mal schnell zu unserer Halloween Party zurück, damit mein Bett nicht wieder zusammenbricht. - Zu spät, das Bett ist hin. Zum Glück haben wir noch ne Iso-Matte...

Wir berichten morgen darüber wie es war und vielleicht bekommt ihr auch ein paar gruselige Bilder zu sehen :-)

Haben Euch lieb!

Donnerstag, 30. Oktober 2008

Die ersten Prüfungsergebnisse haben wir bekommen...

... der Schreck, und dann noch die Kälte, tut uns leid Leute, aber ich glaube wir drehen langsam durch. Hier ein Einblick in die Kommunikation mit Shanghai:


Suzzan ‎(14:44):
allllllllliiiiiiiiiiiiinnnnnnn
ahhhhhhhhh
kannst du mich beruhigen
alin ‎(14:44):
jaaaaaaaaa!
Suzzan ‎(14:44):
bin so hibblig
alin ‎(14:44):
wieso, was ist passiert?
Suzzan ‎(14:45):
hatte gerade erstes bewerbungsgespraech
am telefon
alin ‎(14:45):
uuuuund????????????????????????????
wie war's?
Suzzan ‎(14:45):
und mir war so schlecht
auf englisch
alin ‎(14:45):
*auch-hibbelig-wird*
wie ist es gelaufen?
Suzzan ‎(14:45):
ich hab mich so verhaspelt
alin ‎(14:45):
und bei welcher firma?
Suzzan ‎(14:45):
und so einen rotz geredet
ahhhhhhhhhhhhhhhhh
SIP
alin ‎(14:46):
aach ne ... SIP, ja?
Kurze Zusammenfassung: Karo hatte auch schon Gespraech bei SIP,
und sabrina jetzt gerade in diesem moment ...
hast du deinen lebenslauf auch auf die ahk-seite gestellt?
Suzzan ‎(14:47):
hab ich
erzaehl mal ueber karo
alin ‎(14:47):
und projektmanagement als berufsfeld angegeben?
Suzzan ‎(14:48):
nee
ich wurde nicht angeschrieben, hab mich beworben
alin ‎(14:48):
karo soll sich noch mal melden, ob sie's machen will oder nicht
sie will erst mal abwarten, wie es bei sabrina läuft
echt????
Suzzan ‎(14:48):
wollte sich karo nicht montag fuer ne andere firma entscheiden???
alin ‎(14:49):
die anderen beiden (und noch jemand anders von der tongji) wurden angeschrieben
ja schon, aber jetzt will sie abwarten, was bei sabrina raus kommt?
wann hast du dich den beworben?
Suzzan ‎(14:49):
weiss ich nicht mehr
bin ja kein project manager
alin ‎(14:50):
erzähl doch mal was konkreteres über dein bewerbungsgespräch !!!!
Suzzan ‎(14:53):
na schoen
wie siehts bei dir aus?
alin ‎(14:53):
bin auch gerade am bewerbungen schreiben ... (ich gebe Alin tipps -
im gegenzug bitte geheiminformationen ueber sabrinas vorstellungsgespraech)

ist sie persoenlich hin?
sicher, ist ja in shanghai
Suzzan ‎(14:56):
was treibst du die ganze zeit?
alin ‎(14:57):
sabrina hatte um 3 bewerbungstermin - also jetzt ...
Suzzan ‎(14:57):
wir sind uebrigens in tingli durchgefallen
alin ‎(14:57):
weiß nicht ... jedenfalls nicht schlafen oder so - totaler schlaf- und schokoladenentzug ...
waaaaas?
alin ‎(14:58):
und was passiert da jetzt?
Suzzan ‎(14:58):
kriegen zertifikat nicht und muessen noch ein semester ranhaengen
abslolute scheisse
alin ‎(14:58):
im ernst???
Suzzan ‎(14:58):
tanja ist die ganze zeit am flennen
ich weiss nicht mehr, was ich noch machen soll
alin ‎(14:59):
gibt's da definitiv keine andere lösung?
Suzzan ‎(14:59):
was sollen wir machen?
alin ‎(14:59):
ka
Suzzan ‎(14:59):
mit dem prof schlafen
??
alles frauen
alin ‎(14:59):
kann man nicht nur die prüfung wiederholen?
Suzzan ‎(15:00):
mensch alin, es ist aus und vorbei
ich kann nur sagen
lernt wie die teufel fuer eure pruefung
alin ‎(15:01):
war das schon die richtige prüfung? oder erst zwischenprüfung?
Suzzan ‎(15:01):
alin
sag mal
fuehlst du dich irgendwie verarscht
eigentlich
irgendwie??
alin ‎(15:01):
ja
Suzzan ‎(15:01):
soso
Suzzan ‎(15:02):
in einem der drei Teile darf man einmal weniger als 60% haben, sonst bekommt man nur ein teilnahmezertifikat
....
woher wir das wissen?
geheime quelle
Suzzan ‎(15:03):
Ain:
echt jetzt?
Suzzan ‎(15:03):
was jetzt?
hat sich sabrina schon gemeldet?
Suzzan ‎(15:04):
ja echt jetzt
alin ‎(15:04):
neee ... sie hat ja jetzt erst das gespräch
alin ‎(15:06):
und der rest?
Suzzan (ignoriert frage)
komm mal in mein Zimmer kucken
sieht nach Halloween party aus
neidisch???
alin is weg
wieso?
frag mich doch nee solches zeuch
doch!
Suzzan ‎(15:08):
Mach ich aber
die red nemähr mid uns
alin ‎(15:08):
????????????????????????????????????????????????????????????????
Suzzan ‎(15:08):
manchmal
hammer o dueschn spass
alin ‎(15:09):
was macht ihr da??
Suzzan ‎(15:09):
na mir unnerhalden uns. du mussd nur ooch ma was sachn
alin ‎(15:09):
aha ...
Suzzan ‎(15:10):
hat sich sabrina schon gemeldet?
was machd eischendlisch romana
???
alin ‎(15:10):
neeeeeiiiin ... sie hat seit 10 min, termin, wird also noch ne weile dauern, bis sich da wer meldet .,..
Suzzan ‎(15:10):
jetze?
alin ‎(15:10):
romana? wer weiß das schon ....
alin ‎(15:11):
reden ...
ja ----- jetzt!!!!!!!!!!!!!!!
Suzzan ‎(15:11):
mit wem?
alin ‎(15:11):
gerade, in diesem moment
Suzzan ‎(15:11):
romana?
alin ‎(15:11):
romana?
Suzzan ‎(15:11):
jetze??
alin ‎(15:12):
also: was romana macht, weiß ich nicht und sabrina ist gerade bei einem bewerbungsgespräch ...
Suzzan ‎(15:12):
uff den spass schmeiss ich ne runde
SCHOKOLADE!!!!!!!!!!!
ohhhhh
danke tanja
alin ‎(15:12):
auja.... send ma welche rüber ...
Suzzan ‎(15:12):
was issn das fuer ne geschmacksrichtung??
dark mousse
Suzzan ‎(15:13):
hmmmmm, lecker
delicious
zutsch
schmatz
alin ‎(15:13):
nehmt ihr eigentlich einen rechner oder 2?
ich bin irritiert ...
Suzzan ‎(15:13):
das is geedankenübertragung, wir tippen net
Suzzan ‎(15:14):
wie wirs sbrechen
alin ‎(15:14):
ich hab 2 monate schlafentzug ... von mir kann man nich mehr so viel erwarten ...
Suzzan ‎(15:14):
is de lufd in schanghai och so gomsch
?
alin ‎(15:14):
diesisch
smogisch
dreggsch
Suzzan ‎(15:15):
wenns smogisch is, dann rooch ne soviel
du weesd schon - smoge
alin ‎(15:15):
:'(
Suzzan ‎(15:16):
ich hab heute noch nnichts gegessen ausser schokolade
langsam wird gomisch im gobb
alin ‎(15:16):
jaa ...
ich helf dir beim schokolade vertilgen ... dann kannste dir was anderes holen ...
Suzzan ‎(15:17):
isch leite nächste woche ne nordic walking gruppe im park
alin ‎(15:17):
im ernst?
Suzzan ‎(15:17):
also die tanja jetzte
nu klar
1000 rmb pro session
alin ‎(15:17):
das hab ich mir gedacht, kann mir die susann nicht mit nw-stöcken vorstellen X)
Suzzan ‎(15:17):
because i can speak english
alin ‎(15:18):
hamse dich im park gesehn und angesprochn
?
Suzzan ‎(15:18):
die susann macht sich aber ganz gut damit, ist mein co-trainer
ich leg start und ziel fest
und hab die pfeife
die pfeife
gewinnbeteiligung
20%
alin ‎(15:18):
lol
Suzzan ‎(15:18):
oh nee
Suzzan ‎(15:19):
ich will 22
na gut, krischst 23
,6
dann hammer mein geburtstag
komma 5, dann isses meinor
23,6,5
was issn das?
kam nen monat zu früh
alin ‎(15:19):
xyz ;)
Suzzan ‎(15:20):
un das is kee scherz
kuck mal in die kamera
hinner dir!!!!!
weiter rechts!

Montag, 27. Oktober 2008

Heute Nacht nochmal Daumen drücken

so, die ersten Prüfungen sind vorbei. Morgen ist unser "Angstfach" Tingli - Hörverständnis dran. Ob das heutige Daumendrücken geholfen hat kann ich noch nicht sagen. Ich habe - wie immer nach Prüfungen - ein komisches Gefühl. Zum lernen für morgen bin ich eigentlich viel zu müde, nach dem Lernmarathon am Wochenende.
Die Übersetzung der letzten Überschrift lautet übrigens: Ich lerne fleißig. :-)
Sonst gibt`s außer nem Toilettensitz, den unser Vermieter gestern vorbei gebracht hat, nix Neues bei uns.
Wie sieht's bei Euch aus?

Samstag, 25. Oktober 2008

学习得很努力

Auch bei mir ist nichts aufregendes passiert. Ich lerne fleißig, damit ich am Montag und Dienstag eine kleine Chance habe die Zwischenprüfung zu bestehen, aber vielleicht werden sie ja verschoben. So war es am Donnerstag, als eigentlich die mündliche Prüfung anstand und wegen der wir am Mittwochabend Monika vesetzen mussten, denn wir mussten ja lernen. Total nervös machten wir uns am Donnerstagmorgen auf den Weg zur Uni und alles umsonst. Zwei Minuten vor der Stunde sagte unsere Laoshi (Lehrerin) dass die Prüfung am Montag stattfindet. Na prima. Aber ich glaube nicht, dass es uns nochmal so gehen wird.

Wenn ich die Nachmittage nicht mit lernen verbringe, so gehe ich mit meinen Walking-Stöcken durch den Park und ziehe immer noch verwirrte Blicke auf mich. Aber die Chinesen machen Fortschritte, am Donnerstag haben mich zwei alte Chinesen ermutigt weiterzumachen und mich freundlich gegrüßt.

Hab gerade eine kleine Pause gemacht um einzukaufen. Obst und Gemüse ist hier soooo billig. Für nicht einmal 3,00€ kaufte ich Zucchini, Blumenkohl, Eisbergsalat, Tomaten, Kartoffeln Äpfel, Mandarinen, Mantou (Hefeklöse) und noch ein Gemüse dessen Namen ich nicht kenne.

So, hab ich Euch jetzt neidisch gemacht?

Schau mir grad noch die Heute-Nachrichten an (muss ja auf dem Laufenden bleiben) und lern dann gleich weiter.
Also, habt ein schönes Wochenende!

Freitag, 24. Oktober 2008

Snoopy's Story

Und, wartet ihr schon sehnsuechtig auf eine neue Story?
Ich habe ja lange nichts mehr von mir hoeren lassen, was aber einfach darin begruendet liegt, das bei uns einfach nichts passiert. Einfach nur Alltag.

Also momentan koenntet ihr keinen von den Abenteurern auf den Strassen Pekings entdecken. Die eine Heldin haelt ein Nickerchen, die andere hats sichs gerade unheimlich gemuetlich gemacht: sitzt hier in einer Snoopyschlafanzughose und dicken Stiefelhausschuhen, hat sich Schuster-Omas Schokopulver zu einem heissen Getraenk geruehrt (seltenes Vergnuegen, haben fast nie Milch im Haus, wird immer so schnell schlecht) und knabbert ein paar frisch in der Pfanne angeroestete noch knisternde Erdnuesse - perfekt geschuetzt also gegen die Kaelte in den koeniglichen Schlafgemaechern.
Bin gerade (wieder mal) von der naechsten Reparaturannahmestelle mit meinem geflickten Drahtesel heimgekehrt.
In den letzten 2 Wochen ist mir die Kette gerissen, die linke Pedale abgefallen, haben sich die Bremsen gelockert und der Hinterreifen geplatzt. Aber ich lieb es immer noch. Bis es unter mir zusammenbricht.
Tanja ist zur Zeit mit der Aufklaerung der Chinesen beschaeftigt. Denn, Freunde, ein neues Zeitalter ist angebrochen! Und das hat neben MP3 Playern und Castingshows auch etwas anderes hervorgebracht:
Nordic Walking.
Respekt Tanja - ueberholen ohne einzuholen.
Am Dienstag wurde ich meines Amtes als Deutschlehrerin fuer eine 8-jaehrige Chinesin enthoben und per Mail abgespeisst mit den Worten: "Wir finden trotzdem, dass Sie eine nette und unangenehme Studentin sind."
Da Maja und mein Vorhaben, letzte Woche nach Tianjin zu fahren, scheiterte (keine Fahrkarten fuer die naechsten 6 Zuege) machen wir uns nun morgen auf, die Hafenstadt zu erkunden. Stattdessen verbrachten wir etwas Zeit vorm Affengehege des Beijinger Zoos - es war aber leider ziemlich traurig, nochmal werde ich da nicht hingehen.
Jetzt ruf ich erstmal meine Schwesterherz an - die Gute hat Ferien, und da wirkt sich zu langes Schlafen ja bekannterweise auf die Laune aus, richtig?
Heisse Schokolade ist alle. Oh nein!

Nachtrag:
Ich glaub ich spinne. Steig ich auf mein Fahrrad um ins Studio zu fahren und denk:
"Maedel, hier ist was komisch" - 5 Stunden nachdem ich den Reifen hab auswechseln lassen ist er schon wieder so platt wie ne Flunder -
apropo: habt ihr im Fernsehen anhand Frau Merkels stuermiger Friseur gesehen wie sehr es bei uns um die Ecken gepfeift hat? Leider sind wir ihr noch nicht begegnet. Aber
wir halten die Augen offen!

Montag, 20. Oktober 2008

Ach wie schön ist doch das Erzgebirge

Am Samstag plante mein Kurs einen Ausflug zum Xiangshan 香山 (Duftberg). Ich habe gerade gegooglet um Euch ein paar Infos zum Berg zu geben. Dabei bin ich auf folgende Beschreibung gestoßen:

Xiangshan-Park
Xiangshan bedeutet "Duftberg", doch nicht der Berg duftet hier, sondern sein Gipfel sieht aus wie ein Gefäß, in das im Tempel Räucherstäbchen gesteckt werden. Und hinauf kommt man heutzutage vom Nordtor aus mit dem Sessellift.Schon seit mehr als tausend Jahren werden an dieser Erhebung in den Westbergen Tempel, Pagoden, Pavillons, Tore und Villen gebaut, für einsame Eremiten, aber auch für die Bewohner der Hauptstadt, die vor allem im Sommer der Hitze in die kühleren Berge entfliehen wollen. Auch im Herbst kommen zahlreiche Ausflügler und ergötzen sich an den satten roten Blättern der Ahornbäume an den Abhängen (
http://www.schwarzaufweiss.de/peking/xiangshan.htm).

Geplant hat diesen Auflug unser "Klassensprecher" - ein Thailänder. Er und sechs Koreaner sowie Matthi und ich schlossen sich dem Ausflug an. Treffpunkt 08:30 auf dem Campus. Wir sind dann doch schon um 09:15 losgelaufen - in Richtung U-Bahn um anschließend mit dem öffentlichen Bus zum Ziel zu fahren. Die ganze Reise dauerte zwei Stunden - stehend und wie die Ölsardinen eingequetscht natürlich. Das Ziel von Natur und Ruhe vor Augen überstanden wir die Fahrt, auch wenn's schwer war, denn kurz vorm Ziel waren die Fußgänger schneller als der Bus.

Gegen halb zwölf kamen wir also am Fuße des Berges an. Dort ahnten wir schon, was uns erwarten wird. Natürlich gab es hier tausende Souvenier- und Fressstände - mit schöner elektronischer Beschallung, welche jegliche Tiere in der Umgebung vertreibt. Egal, oben kann es nur besser werden. Matthi und ich lösten uns aber zuerst von der Gruppe, denn wir wollten noch am gleichen Tag hoch und wieder runter...

Leider ging der Aufstieg (wir entschieden uns gegen den Sessellift) langsamer und beschwerlicher voran als wir hofften. Klar, wir wollten nicht rennen, aber die Pausen hätten wir gern selbst bestimmt. Bewegungsfreiheit, wie ich es vom "Aufstieg" zum Kunnerstein gewöhnt bin, konnten wir hier leider nicht erleben -und ist auch an einem Wochenende nicht zu erwarten. So verließen wir zwischendurch hin und wieder den Weg und kämpften uns durch den Wald nach oben. Da meine körperliche Fitness jedoch zu wünschen übrig lässt, ließen wir uns den Rest des Weges zum Gipfel im Strom der zwei Millionen Chinesen um uns herum treiben.

Wann wir angekommen sind weiß ich schon gar nicht mehr. Ich kann mich nur noch erinnern, dass ich schnell wieder runter wollte, denn soviel Leute auf einem Haufen habe ich selbst in China noch nicht erlebt. Von in Ruhe den Blick auf Beijing genießen konnte keine Rede sein. Die Chinesen haben es sich überall gemütlich gemacht, ihre Fresspackete ausgepackt, sich auf Zeitungspapier gesetzt, gepicknickt und Karten gespielt.
Wir zwei Deutschen wollten also schnell zurück, irgendwohin wo es ruhiger ist. Der ganze Park ist aber so verschachtelt, dass wir ewig umherirrten um einen Weg nach unten zu finden. Den selben wie hoch wollten wir auf keinen Fall wieder runter. Und die Variante Seilbahn hat sich beim Anblick der ca. 1000 Meter Menschenschlange gleich erledigt.
Wir hatten Glück. Endlich fanden wir, wo nach wir so lange suchten: einen ruhigen Weg mit wenigen Menschen von dem aus man in Ruhe auf Beijing schauen konnte und auch etwas rotes Herbstlaub sah. Der Blick auf Beijing war interessant, jedoch hätte ich mir gern erspart die Smog-Glocke, die wir immer schon in der Stadt spüren, in voller größe zu sehen.
Am End war es ein anstrengender, aber doch noch ganz schöner Auflug.
Den Tag beschlossen wir mit einem Peking-Ente-Essen (烤鸭).
Fazit:
1. Beijing am Wochenende nicht in Richtung Ausflugsziele verlassen.
2. Zum wandern ist das Erzgebirge schöner, ruhiger und die Luft ist sauberer, was schönere Aussichten zur Folge hat.
Da meine Kondition irgendwo auf dem Flug nach China verloren gegangen ist, habe ich mir, unten wieder angekommen, gleich ein paar Walking Stöcke gekauft und bin gestern gleich 1 1/2 Stunden gewalkt. Durch den Park in unserer Nähe. Die Chinesen haben nicht schlecht gestaunt, was die komische Langnase da macht. Bin gespannt, wann mir der erste Chinese mit Stöcken entgegenkommt - lauf da ja jetzt öfter lang ;-)

Montag, 13. Oktober 2008

Jetzt komm ich

Werde hier ja ganz gewaltig unter Zugzwang gesetzt. Du hast es nicht anders gewollt!
Jetzt kommen wir also zur detaillierten Ausfuehrung jener Ereignisse, die Wen Danya in ihrer Euphorie entfallen sind.

Geburtstagsparty!!! Unser verehrter Kollege Xi Yue hat letzte Woche ein zartes Alter von 23 Jahren erreicht. Zelebriert wurde das ganze in guter deutscher Manier: mit Rostern, Steaks (vom Chef persoenlich tags vorher eingelegt), Kartoffelsalat, echten Broetchen, Kuchen und sauren Gurken. Alle Geladenen waren schwer begeistert von Johannes fantastischen Gastgeberqualitaeten - wenn wir auch ein Grillfest ohne entsprechende Geraetschaft veranstalten mussten, da offizielle amtliche Genehmigung nicht erteilt worden war.

Shanghaier sind da!!! Freitag Mittag schlugen sich doch tatsaechlich Sabrina, Alin, Maja + ich gemeinsam tratschend in unserer Lieblingskneipe die Baeuche voll und tauschten ihre Eindruecke von der Fremde aus. Die Maedels sind einer Einladung vom DAAD (unserer "Vermittlungsagentur") gefolgt und haben uns im hohen kalten Norden einen Besuch abgestattet. Abends ging das grosse Fressen zusammen mit ca. 100 deutschen Studenten weiter. Lecker! Hinterher Sanlitun, Cocktails trinken. Samstag lauschten wir gebannt Vortraegen der AHK und eines dts. Journalisten, bevor wieder zur Nahrungsaufnahme und dann zu erwaehnter Bustour gerufen wurde. Ich hab mich hinterher rar gemacht und bin ins Bett. Wie kann man nur soviel essen, Leute?
Gestern vormittag machten Maja und ich uns schick und suchten eine Jobmesse im German Center auf, um uns nach etwaigen Praktikumsplaetzen umzuhoeren. Das wird noch ein Kampf, Genossen. Nach erfolgreichen Einkaufbummel und Starbucks Caramel Macchiato hab ich anschliessend (allein!) mit Vermieter verhandelt und neuen Toilettensitz rausgeschlagen. Tag endete in mehrstuendiger Lerneinheit mit Monika, die mich 50 mal das Wort Deguo (Deutschland) hat singen lassen (waehrend ich meine Hand an ihre Kehle gehalten hab um Vibrationen zu empfangen) - ich krieg die Toene einfach nicht hin. Aber ich uebe!!!
Matthias hat sich heute mein Fahrrad geliehen um sich die Stadt mal aus der Perspektive des 2. schwaechsten Verkehrsteilnehmers anzuschauen - ich hoffe, er kommt heil zurueck.
Gib Gummi, Matti!

Sonntag, 12. Oktober 2008

Empfang in der Botschaft - die Zweite

Oh man, waren die letzten Tage ereignisreich. Weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Am besten am Anfang und das war am Donnerstag.
Nach einigem hin und her war es endlich soweit und mein Vorstellungsgespräch in Wuxi sollte am Freitagmorgen stattfinden. Also machte ich mich Donnerstagnachmittag auf dem Weg zum Bahnhof, damit ich noch genug Zeit habe mich zurecht zu finden. War auch ganz gut so, denn auch der Hauptbahnhof in Beijing ist natürlich riiiiiiieeeßig. 19:56 fuhr dann der Nachtzug in Richtung Shanghai (mit Zwischenstopp Wuxi) ab. Ich war ganz froh, dass ich mir eine Soft-Sleeper-Fahrkarte gekauft hatte, denn so bot sich mir tatsächlich die Möglichkeit ein wenig zu schlafen. Die Zugfahrt verlief ganz gut, nur dass ich etwas unruhig geschlafen hab, aus Angst meinen Zielbahnhof zu verpassen. Eine Durchsage gab es nämlich nicht, es war viel mehr ein Durchruf. In Wuxi angekommen, merkte ich, dass ich ca. 1.300km südlich von Beijing bin, denn die Temperaturen waren viel höher und meinen neuen Wintermantel brauchte ich hier wirklich nicht. Der erste Gang war zum Ticket-Schalter, denn ich wollte am Abend ja zurückfahren und von Beijing aus ist es nicht möglich das Ticket zu kaufen. Naja, dachte ich, ist ja egal ob ich auf dem Heimweg einen Schlafplatz habe oder nicht, hauptsache zurück. Da war auch schon das erste Problem, denn die Frau hinter dem Schalter meinte nur: "mei you" - zu gut deutsch: hammer nich. Verdammt! Okay, geh ich mal zum nächsten Schalter, vielleicht hab ich da ja mehr Glück. Nur so halb, denn an diesem Tag gab es tatsächlich keine Zugtickets mehr, nicht mal mehr Holzklasse-Sitzplätze. Die nächste Möglichkeit wäre Samstagabend. Nützt ja nichts, ich wollte ja irgendwann nach Beijing zurück, also kaufte ich das Ticket. Jetzt also noch ein Hotel finden. Das hatte aber noch etwas Zeit, erstmal brauchte ich nen Kaffee - ab zu McDonalds (geh da wirklich nur zum Frühstück hin :-). Die Hotelsuche gestaltete sich leider auch schwieriger als erwartet. Das erste Hotel in dem ich war war ausgebucht. Die Rezeptionistinnen im zweiten Hotel hielten mir einen Zettel hin, auf dem stand, dass sie keine Ausländer akzeptieren können und das Hotel nur für Einheimische sei. Na prima, und nu? War mir erstmal egal, ich hatte noch etwas Zeit und setzte mich vor den Bahnhof, dort wurde ich noch angebettelt (ich sah in meinem Anzug wahrscheinlich so aus als hätte ich Geld). Jetzt reichte es mir, bin ins Taxi gestiegen und hab mich auf den Weg zu meinem Praktikums-Vorstellungsgespräch gemacht. Dies verlief echt super. Ich hab sogar eine Werksführung bekommen. Am Ende haben wir uns darauf geeinigt, dass ich den Praktikumsplatz bekomme und am 02.Februar beginne. D.h. ich ziehe nach Wuxi um! - Wer mich nächstes Jahr besuchen möchte, kann dies gern dort tun :-) Wuxi ist eine nette kleine Stadt mit 5,6 Millionen Einwohnern. Es gibt einen recht großen See, der touristisch viel zu bieten hat. Shanghai ist nur 1,5h mit dem Zug entfernt und auch Städte wie Hangzhou, Suzhou und Nanjing sind wohl nicht soweit weg. Ihr seid also herzlich eingeladen!!!
Während des Gesprächs erwähnte ich, dass ich noch einen Tag in Wuxi verbringe, was dazu führte, dass ich einen Heimflug (nach Beijing) noch am selben Abend bekam.
So war ich also eine Nacht früher zurück und konnte Matthi, unseren zweiten Besucher, am Samstag in Empfang nehmen. Kaum war er angekommen mussten wir auch schon los - zum Stipendiatentreffen, welches an diesem Wochenende vom DAAD organisiert wurde. Was genau alles stattfand wird meine Lieblingsmitbewohnerin noch kund tun :-)
Jedenfalls mussten Matthi und ich also gleich los, denn für den Nachmittag war eine Bustour geplant "Beijings New Architecture". Die nächsten vier Stunden verbrachten wir also im Bus, war für uns nicht schlimm, kannten wir ja schon aus der Inneren Mongolei. Wir führen vorbei am Olympia Park, an dem wir auch kurz für eine Foto-Session hielten, durch das neue Finanzzentrum bis zum National Grand Theater -dort wieder kurzer Stopp - weiter zum New Soho - einem weiteren neuen Business District und landeten am Ende wieder in Sanlitun - dem Botschafts-Viertel. Dort hatten wir noch ein wenig Zeit um uns umzusehen bzw. zur Deutschen Botschaft zu laufen, denn hier war 19:00 Uhr (mal wieder) ein Empfang organisiert. Nach kurzem Plausch mit dem Stellvertretenden Botschafter und zwei kurzen Reden wurde das Buffet eröffnet. Das reinste Schlaraffenland. Es gab alles was wir in den letzten sieben Wochen nicht gegessen hatten: Baguette, Laugenbrez'n,Roster, Schnitzel, Lasagne, Spätzle, Rindergulasch, Kartoffelsalat, Nudelsalat, Gurkensalat, Kuchen, rote und grüne Grütze, Vanille Pudding und frischgezapftes deutsches Bier. Wie oft ich am Buffet war verate ich an dieser Stelle nicht, das würde nur ein schlechtes Licht auf mich werfen :-)
An diesem Abend bin ich besonders satt und glücklich ins Bett gefallen.
Heute dann Sightseeing mit Matthi: Himmelstempel und Tian'anmen (Platz des Himmlichen Friedens). Details und Fotos gibt's später nochmal. Jetzt muss ich los, ihn in der Wangfujing treffen, damit wir zum Nachtmarkt laufen können.

Montag, 6. Oktober 2008

Tianjin

Dank unseres Besuchs aus Klingenthal (Nadja, Thomas) hatte ich am Wochenende das Vergnügen dem 3. Internationalen Akkordeon-Festival (Wettbewerb) in Tianjin beizuwohnen.


Tianjin ist 137 km von Beijing entfernt und mit dem Zug in 30 Minuten erreichbar. Soweit so gut. Mit dem Kauf von Zugtickets habe ich ja bereits Erfahrung. Blöd nur, dass die im Reisebüro mir keines nach Tianjin (und schon gar nicht zurück) verkaufen wollten. So blieb mir also nur noch eins übrig, am Samstagmorgen zum Südbahnhof zu fahren und dort auf gut Glück eine Fahrkarte zu erwerben. Ich also mit U-Bahn und Taxi zum Südbahnhof. Dort angekommen, dachte ich der Taxifahrer hat mich falsch rausgelassen. Sah das dort doch sehr nach Flughafen aus und nicht nach Bahnhof. Wie sich herausstellte, war ich doch richtig und bekam sogar ein Ticket. Wobei ich schon ein bisschen beleidigt war. Hatte ich doch extra den Satz "Wo yao mai yi zhang piao cong Beijing dao Tianjin" - ich möchte ein Ticket von Peking nach Tianjin kaufen - gelernt und schön aufgesagt, antwortet mir die Dame hinter dem Schalter plötzlich auf Englisch. Jedenfalls hatte ich mein Ticket und wollte zum Gleis - denkste, die -Zugänge zu den Gleisen werden erst 15 min vor Abfahrt des Zuges geöffnet. Hat den Vorteil, dass man nicht in den falschen Zug einsteigen kann (funktioniert alles automatisch über Ticket und Lesegerät - vermutlich über RFID, denn ein Barcode ist auf'm Ticket nicht zusehen). Irgendwann saß ich dann im Zug, vorher konnte ich aber noch sehen, wie die Sitze in Fahrtrichtung gedreht wurden - coole Erfindung, denn dadurch ist auch mehr Beinfreiheit garantiert. Das Beste überhaupt war aber, dass im Ticketpreis auch noch eine kleine Flasche Mineralwasser enthalten ist, die einem die freundlichen Zugbegleiterinnen an den Platz bringen.
In Tianjin angekommen, holte Nadja mich am Bahnhof (fast hätte ich Flughafen geschrieben) ab. Wir fuhren ins Hotel, in dem es auch ein Mittagessen gab. Interessanterweise, bekamen wir unseren gebratenen Gemüsereis nur, nachdem wir mehrfach auf "unseren" Gastgeber gezeigt haben und dieser zu unserem Tisch kam. Plötzlich geht doch alles...
Nachdem Essen ging's zum Akkordeon Wettbewerb - ist schon interessant.
Anschließend hatten wir noch das Vergnügen die chinesische Gastfreundschaft zu genießen. WangXue - hat uns eine Führung durch die Kulturstraße in Tianjin gegeben und lud uns dann zum Essen zu sich nach Hause ein. Immerhin hat er seine Tante, bei der er wohnt, zwei Stunden vorher angerufen. Das Essen war lecker, kandierte Süßkartoffel, Hühnerbeinchen und Jaozi hmmmh.
Viel Zeit hatten wir leider nicht, denn wir mussten zurück zum Konservatorium, denn 19:00 Uhr gaben Julien Gonzales und Cyril Blanchard (den Kennern der Szene sind die beiden bestimmt ein Begriff) ein Konzert. Was sich da im Saal abspielte kann ich gar nicht mit Worten beschreiben. Schaut es Euch einfach an:

Um das Erlebte zu verarbeiten gingen wir noch ein bisschen spazieren. Kamen nur bis zum nächsten Supermarkt, in dem es super leckere Schokokekse gab und -haltet Euch fest - es gab auch Sauerkraut von Kühne, Saure Gurken, Salatfix und Marmelade von Schwartau Extra. Da ich nicht alles mit nach Beijing nehmen konnte (meine Handtasche wäre sonst echt schwer geworden) kam es also, dass ich zwei Gläser Sauerkraut mit nach Beijing gebracht habe. Ihr glaubt nicht wie sich meine Lieblingsmitbewohnerin gefreut hat.

Der Sonntag war total verregnet, so dass ich es vorzog doch nochmal mit zum Wettbewerb zu gehen und erst am Nachmittag mit Nadja nochmal in Ruhe durch die Kulturstraße spazierte. Dann hieß es auch schon wieder Abschied nehmen - mein Zug ging wieder zurück nach Beijing und Nadja musste zur Abschlusszeremonie und zum anschließenden großen Essen (vielleicht kannst Du ja nen kurzen Kommentar zum Essen schreiben, Nadja?).
An dieser Stelle möchte ich mich nochmal bei Nadja und Thomas für das Wochenende in Tianjin bedanken.

Jetzt wisst ihr also, was ich am Wochenende so getrieben habe. Nun heißt es aber wieder Zeichen lernen, denn die Uni ist heute wieder los gegangen.

Fühlt Euch gedrückt von Eurer Tanja

Samstag, 4. Oktober 2008

Von mir fuer euch

Hi Fans, Berichterstattung von der Susi ist wieder mal angesagt. Hat ja fuer uns alle nur Vorteile - ihr lacht euch scheckig und ich kann Erlebnisse aufarbeiten. Also gehts los jetzt:

Die erste Geschichte, die ich euch erzaehlen will, handelt von 2 kleinen Maedels, die sich zusammen auf ihre Drahtesel geschwungen haben und aufgrund grandioser Orientierungsfaehigkeiten (du haettest die Maja sehen sollen, Max) bis zum Tiananmen gefunden haben. Und das ist eine Strecke von 2 Stunden, meine Freunde. Unterbrochen wurde die rasante Fahrt zwischen BWMs und Pferdekutschen, zwischen millionenschweren Hochbauten und charismatischen Hutongs durch 2 kleine Zwischenfaelle, die ich leider auf meine Kappe nehmen muss. Der Schluesselsatz lautet: "Maja, hier ist was komisch!"
Mein geliebtes Fahrrad leidet in seinem jungen Alter an ein paar Gebrechen - erst ist eine Mutter abgeflogen mit anschliessendem Versagen des Vorwaertsganges, dann ist mir mitten auf einer 6-spurigen Kreuzung die Pedale abgekracht - ich verspuerte in dem Moment doch ein leichtes Gefuehl von Panik - aber alles ging gut aus, keine Sorge, fahrende Reparaturwerkstatt brachte alles fuer 5 Euro wieder ins Lot.


Der Ausflug an sich war absolut klasse, zwischendurch gabs sogar Kartoffelpuffer, fast wie bei Mama, das war sooooo lecker. Haben uns einen Ueberblick verschafft vom historisch wertvollen Herzen Chinas und einem Haufen Chinesen Bilder von 2 verrueckten Europaern zum Rumzeigen bei der naechsten Party geliefert.

Den zweiten Vorfall, den ich auch mein Leben lang nicht vergessen werde, kann ich euch natuerlich nicht vorenthalten. Oeffnet euren Horizont und stellt euch folgende Szene vor:
Eure Blase ist voll mit Bier und Schnaps. Ihr habt alles an, was ihr in eurem Rucksack verstauen konntet (neben anderen essentiellen Dingen wie Wasser, Keksen, Stolz und Vorurteil, feuchten Tuechern). Ihr friert trotzdem. Eure Fuesse sind eiskalt, trotz Kuschelsocken, und die Blase drueckt unaufhaltsam. Um euch herum die Leiber 5 weiterer Abenteurer, dicht an dicht gedraengt um von der Koerperwaerme des anderen zu profitieren, und wenn es ein Pups ist. Ausserhalb eurer Behausung breitet sich die schier unendliche mongolische Steppe aus. Ihr liegt auf hartem Holz und einem Koernerkopfkissen in der totalen Dunkelheit, wartet auf die erloesende Betaeubung des Schlafes.
Ploetzlich faengt die Erde um euch herum an zu beben, in wilder Hast naehern sich bedrohliche Schlaege, die dich so in Angst versetzen, dass du sogar vergisst, dir in die Hosen zu machen. Es kommt naeher. Viel naeher. Du vergisst zu atmen. Es kommt...
verpasst euch knapp und donnert schwerschnaufend vorbei.
Und jetzt stellst du dir vor, dass ein paar Sekunden, nachdem man ausser Gefahr zu sein scheint, von ganz hinten rechts jemand die Worte von sich gibt:
"That ... ... ... was not a chicken."

Freitag, 3. Oktober 2008

Unsere Ferienerlebnisse

Was wir in den letzten Tagen erlebt haben glaubt ihr uns nie.
Damit wir in den Ferien nicht im „langweiligen“ :-) Beijing rumsitzen müssen, buchten wir letzte Woche eine 3-Tagesreise in die Innere Mongolei. Nicht zu verwechseln mit der Mongolei.
Die Innere Mongolei ist ein Autonomes Gebiet der Volksrepublik China, unweit von Beijing. Naja, sieben Stunden mit dem Bus sind es schon gewesen.

Aber von vorn:
Am Dienstagmorgen klingelte der Wecker zu einer unchristlichen Zeit, denn 06:00 Uhr hieß es Abfahrt in Wudaokou (Stadtteil von Beijing), und dort mussten wir schließlich auch noch hinkommen. 05:15 traf sich also das Zwickauer Quartett (Maja, Susann, Thomas, Tanja) um mit dem Taxi zum Ausgangspunkt unserer Reise zu gelangen. Taxen standen durchaus vor unserer Uni, aber wo waren die Fahrer? Die lagen auf der Rückbank und haben geschlafen. Wir weckten also einen, durch klopfen an der Tür, und fuhren los. Viel zu früh waren wir dann also in Wudaokou, wo wir auf den Bus und die englischsprachige Reiseleitung. Wie sich sehr bald herausstellen sollte, war diese nur ein Gerücht und die Reiseleiterin sprach nur chinesisch. Kurz vor 06:00 kamen zwei Busse angefahren – unsere Busse. Es gab zwei Reisegruppen, eine 3-Tagesreise und eine 4-Tagesreise, und so waren dann auch die Busse aufgeteilt. Als wir dass noch nicht wussten stellten wir uns vor den etwas Neueren, da der andere so aussah, als würde er die Reise nicht überstehen. Leider wurde uns dann doch der alte Bus zugeteilt. Ganz Europäer besetzten wir die letzten beiden Reihen, wie früher im Schulbus. Vor uns setzten sich noch zwei Kroaten – Zoran und Petra - mit denen wir in der kommenden Nacht eine Jurte teilten, aber dazu später mehr.
Wir saßen also im Bus und fuhren und fuhren und fuhren. Nach 7 Stunden Fahrt kamen wir in Hohot, der Provinz-Hauptstadt, an und aßen zu Mittag (eher zu Nachmittag). Gesättigt ging die Fahrt weiter, nach zweieinhalb Stunden bogen wir von der asphaltierten Straße auf einen Schotterweg ab und fuhren durch die innermongolische Steppe an diversen Ansammlungen von Jurten vorbei. Wir dachten zwischendurch ein paar Mal, dass der Bus -bei diesen Schlaglöchern- auseinanderbrechen wird, aber er hielt.
Kaputt von der Fahrt kamen wir gegen 18:00 in unserem Dorf an. Auf dem Plan stand für den ersten Tag noch ein Ausritt auf Mongolischen Pferden, der auf Grund der Uhrzeit aber nicht mehr stattfand. Der versprochene Wrestling-Kampf (Bild im Webalbum) wurde uns noch gezeigt, war aber eher harmlos. Viel beeindruckender war der Sonnenuntergang in der Steppe. Und wenn wir nicht Japaner und Koreaner in der Reisegruppe gehabt hätten, wäre es auch noch richtig ruhig gewesen. So blieb uns nichts anderes übrig, als durch bewusstes Atmen und sonstigen autogenen oder „yogistischen“ Tricks die Geräusche auszublenden, um den Sonnenuntergang zu genießen. Das Ausblenden der Geräusche gelang mir dann auch nach dem Abendessen (Lamm – oder eher Hammel?) ganz gut, als ich den Sternenhimmel betrachtete. Ich kann mich nicht erinnern die Sterne jemals so klar gesehen zu haben, trotz der Wegbeleuchtung im Camp war es stockfinster und man konnte sogar die Milchstraße ganz deutlich sehen. Es war atemberaubend!
Nach dem Essen trafen sich alle zu Bier und anderen Getränken in der Bar – es gibt zwar sonst nix, aber eine Bar ist vorhanden – und draußen wurden noch ein paar traditionelle Tänze aufgeführt und Lieder gesungen. Wie oben schon angekündigt, hatten wir uns auf der langen Busfahrt also mit den Kroaten angefreundet und beschlossen mit ihnen eine Jurte zu teilen.
Am nächsten Morgen klingelte der Wecker um 06:00 Uhr, denn wann hat man schon mal die Möglichkeit im Nirgendwo einen Sonnenaufgang zu beobachten? Gewappnet mit unserem Brot und Blaubeermarmelade, welches wir aus Beijing mitgebracht haben, machten wir uns also zum Rand des Camps auf, um dort in aller Ruhe den Tagesanbruch zugenießen – ebenfalls traumhaft. Wir kamen uns zwar vor wie am Nordpol, waren wir doch in unsere Winterjacken eingemummelt, aber es war einfach nur schön. Danach ging es zum Mongolischen Frühstück: Reissuppe, Mantou (Hefekloß), Ei und komischen sauer eingelegtem Gemüse. Gut, dass wir schon eine Grundlage gebildet hatten. Zu trinken gab es im übrigen Milchtee… … wir hatten immerhin etwas Warmes im Magen.
Nachdem Frühstück riefen unsere Reiseleiter schon wieder „kuai, kuai yi dianr“, was soviel heißt wie „schnell, schnell“. Jetzt wurde der Ausritt auf den mongolischen Pferden angeboten. Es gab drei verschiedene Touren für drei verschiedene Preise – von 4,5h bis 1h (von 200 RMB bis 50 RMB). Also wenn wir überhaupt reiten, dann nur eine Stunde für 50 RMB, schließlich war das der Preis, der im Prospekt stand. Nach langem Hin- und Her saßen wir drei Mädels dann doch auf so einem mongolischen Gaul (meiner war 10 Jahre alt). Irgendwie hatte ich es verpasst und war in einer anderen Gruppe gelandet als Susann und Maja und hatte noch mehr Schiss als vorher, da ich ja den chinesischen Guide nicht verstehen konnte und neben mir sah ich erst auch nur Koreanerinnen, die nicht so gut Englisch sprechen konnten. Zumindest konnte mir die eine aber sagen, was ich mit den Zügeln machen muss, wenn der Gaul nach links oder rechts laufen soll bzw. wenn er anhalten soll. Später entdeckte ich auch noch ein Mädel aus der Karibik, die schon ein paar Jahre in China lebt und da fühlte ich mich etwas sicherer, konnte ich mit ihr doch Englisch sprechen. Die Landschaft um mich herum konnte ich leider nicht richtig genießen, da ich mich ganz sehr auf das Pferd konzentriert hatte. Der Guide wollte immer, dass wir schneller reiten und hat die Pferde angetrieben, aber nicht mit mir. Ich hab immer schön die Bremse gezogen. Nach der Stunde sind wir wieder im Camp angekommen und ich wollte absteigen. Bis dahin hat sich das Pferd ja noch ganz gut verhalten, aber als ich runter wollte muckte der blöde Gaul doch tatsächlich rum und ich hatte so Angst, dass der mich noch abwirft. Zum Glück hatte der Guide das unter Vieh unter Kontrolle bekommen. Jetzt war ich doch froh, dass ich unten war und festen Boden unter den Füßen hatte. Und ich bleibe bei dem Satz: „Ich mag Pferde, ich schaff nur kein Ganzes.“
Da die anderen Gruppen noch unterwegs waren, schnappten wir uns die rumstehenden Gartenstühle, unsere Tagebücher, MP3-Player, Bücher und Kekse und pflanzten uns in die Sonne. Dadurch haben wir irgendwie das Mittagessen verpasst und uns blieben nur noch die Rester. Naja – bei uns gab es ja Kekse, also war es nur halb so schlimm.
Wieder hörten wir die Reiseleiterin „kuai, kuai yi dianr“ rufen und liefen in unsere Jurten, um die Rucksäcke zu packen. Es sollte nämlich gleich -am Ende war es eine halbe Stunde später- losfahren. Das nächste Ziel war die Wüste. Als der Bus endlich startete und die Schlaglöcher alle wieder mitgenommen hat kamen wir wieder durch Hohot und wir fuhren und fuhren und fuhren. Nach ca. 4.5h kam der Bus zum stehen, in einem Inner Mongolischen Camp (so ähnlich wie wir es am Mittag verlassen hatten). Hier soll Wüste sein? Hatten wir uns irgendwie anders vorgestellt. Ein paar Meter weiter stand ein komisches Gefährt, irgendeine Mischung aus Truck und Bus. Und hier sah es auch schon fast aus wie Wüste. Für dieses Gefährt mussten wir umgerechnet 6€ bezahlen, aber nach der langen Busfahrt wollten wir auch die Wüste sehen. Die Fahrt war ganz schön lustig, wie Achterbahn (nur ohne Sicherheitsgurt), die Sanddünen hoch und wieder runter. Und wir konnten noch das Abendrot sehen, den eigentlichen Sonnenuntergang haben wir leider knapp verpasst.
Nach fünf oder zehn Minuten sahen wir sie dann plötzlich vor uns: KAMELE. Wir zögerten nicht lang und erwarben uns das Recht auf ihnen zu sitzen und eine halbstündige Tour zu machen. BILD Auf dem Kamel fühlte ich mich wesentlich sicher als auf dem Gaul am Morgen. Saß ich doch durch die Höcker vor und hinter mir wesentlich fester im Sattel. Auch waren die Kamele aneinander gereiht und ganz vorn lief ein Mongole, der die Kamele führte. Was für ein Erlebnis, einfach nur unbeschreiblich – sorry Leute!
Nach dem Ritt ging es mit dem „Achterbahn-Gefährt“ wieder zurück zum Camp, wo wir Abendessen bekamen und einem mongolischen Fest beiwohnen konnten. Aber das Vergnügen dauerte nicht lang an denn wir vernahmen schon wieder die Worte „kuai, kuai yi dianr“ von unserer Reiseleiterin. Schnell noch der Gang zur Toilette, bevor wir wieder in den Bus steigen, wobei wir das Erlebnis nicht mit Euch teilen wollen!
Nun saßen wir wieder im Bus und fuhren und fuhren und fuhren. Wir wussten, dass wir auf dem Weg zum Hotel waren, nur keiner von uns hatte auch nur eine Ahnung dass sich dieses in Hohot befindet, sodass wir weitere 5 Stunden im Bus saßen. 0:30 Uhr erreichten wir endlich die Hauptstadt und unser Hotel. Juhu, endlich ein richtiges Bett und eine Dusche, deren Gebrauch wir allerdings auf den Morgen verschoben, da es zu unserer Ankunftszeit (zumindest im Bad von Susann und mir) nur noch kaltes Wasser gab. Nach einer erholsamen Nacht, einer warmen Dusche und einem reichlichen Frühstück war es Zeit für die Abfahrt. Wir blieben in Hohot und kamen nach nur einer halben Stunde Busfahrt bei einem Tempel „Hohot Five Pagoda“ an. Hier hatten wir eine Stunde Zeit zur Besichtigung des Tempels, bevor der Bus weiterfuhr um uns in eine Verkaufshalle zu chauffieren. Das Zwickauer-Quartett blieb standhaft und hat kein Geld ausgegeben :-). Mittagessen gab es im selben Restaurant wie am ersten Tag – leider wieder Hotpot (Feuertopf), aber immerhin war es ziemlich lecker. Nun stand nur noch eine Station auf dem Plan bevor es wieder zurück nach Beijing ging: Das Dinosaurier-Museum. Zum Glück war es schwierig Karten zu bekommen und die Schlange war auch ganz schön lang. So waren wir uns alle einig, dass wir keine Lust hatten und gleich in die chinesische Hauptstadt zurückfahren wollten. Nach siebeneinhalb Stunden, einigen Staus, mehreren Vollbremsungen und einer verpassten Ausfahrt (um nicht die nächste zu nehmen, setzte der Bus einfach auf der Autobahn zurück und konnte so die gewollte Abfahrt runterfahren) erreichten wir todmüde und hungrig Beijing.

Heute ließen wir es also ruhig angehen, was nicht schwierig war, denn die Stadt ist wie ausgestorben – sind doch alle Chinesen bei ihren Familien oder im Urlaub. So war es heute sogar möglich in der U-Bahn einen Sitzplatz zu bekommen, aber leider sind auch die Starbucks Cafe’s in den Geschäftsvierteln geschlossen…