die letzte Woche war sehr interessant, von allem war etwas dabei: ein bisschen Spannung, Entspannung, Sonne, Regen und viel unleckeres Essen.
Nachdem ich also letzten Sonntag fruehmorgens aufgebrochen bin, um mit Susann Shanghai unsicher zu machen, traf ich mich erstmal mit der lieben Karo, die total fantastisch im Stadtzentrum Shanghais wohnt. Hab dann auch schon gleich am ersten Tag alles gesehen, was man da wohl sehen kann. Zum Beispiel die Nanjing Lu, die sich hervorragend zum shoppen eignet- aber auch nur, wenn man genuegend Kleingeld hat. Vom People's Square zweigt die Fuzhou Lu ab, in der es einige Cafes und Buchlaeden gibt, unter anderem sogar einen Foreign Languages Bookstore (Buchladen mit fremdsprachiger Literatur). Hier hab ich mich erstmal eingedeckt, Susann dann uebrigens am naechsten Tag. Dies fuehrte dazu, dass unsere Aktivitaeten in den naechsten Tagen erst mit dem Mittagessen begannen. Denn unsere Buecher waren sooo spannend, dass sie uns morgens immer noch eine Weile ans Bett fesselten (okay, die Kaelte tat ihr uebriges dazu.
Aber erstmal muss ich noch vom 25.01.2009 berichten, dem letzten Tag im Jahr der Ratte. Am Nachmittag trafen wir uns dann alle bei Karo, Susann, Anja und Tatjana. Irgendwo wollten wir was Essen gehen und dann in ne Bar. Wir suchten uns also erstmal ein offenes Restaurant. War gar nicht so einfach. Viele hatten geschlossen, weil die Mitarbeiter ja bei ihren Familien in den Provinzen waren. Na gut, als wir dann endlich ein Restaurant gefunden hatten, war das Essen gar nicht mal so schlecht. Noch beim Essen beschlossen wir allerdings, dass wir -aus Kostengruenden- lieber erst noch mal eine Flasche Wein und was zum Knabbern besorgen und nen DVD-abend bei Karo machen, bis elf Uhr und dann raus gehen und schauen, wo der beste Platz zum Feuerwerk schauen ist. Der Film wurde immer wieder durch lautes knallen der Chinaboeller unterbrochen. Ihr werdet jetzt denken, klar, war ja Silvester. Ist bei uns doch auch nicht anders. Ich kann Euch sagen, doch, es ist anders, naemlich viiiiiieeeeel leiser. Diese Boeller an sich, sind meiner Meinung nach schon viel lauter, als das was das normale europaeische Ohr sonst gewoehnt ist. In den Haeuserschluchten Shanghais, Beijings, Wuxis allerdings kommt die Knallkraft noch 100mal staerker an unseren sensiblen Ohren an.
Das schoene am Chinesischen Neujahr ist dann im ueberigen auch, dass die Boellerei noch mindestens eine Woche weitergeht. Wir hoffen ja noch, dass es ueberhaupt irgendwann wieder aufhoert.
Der Film war also zu Ende und die Zeit des Jahreswechsels rueckte immer naeher. Wir also unsere Sachen angezogen und raus. Erster Anlaufpunkt: Jing An Tempel, ganz in der Naehe. Die Karten, oder was auch immer die Leute fuer 350 RMB gekauft haben um in den Tempel zu kommen waren uns dann doch zu teuer und wir entschieden uns einfach noch ein Stueck zu laufen. Viel Zeit hatten wir inzwischen auch nicht mehr. Eine Minute vor Mitternacht sind wir auf einer "Ueberquerungs"-Bruecke angekommen und konnten von hier aus schon die ersten Feuerwerke sehen. Schnell war entschieden hier stehen zu bleiben und die bunten Lichter zu betrachten. Um uns herum standen auch noch einige Chinesen. Nach ner halben Stunde knallte es immer noch ueberall. Es wurde aber langsam kalt und wir fanden den Weg zu einer Bar. Auf dem Weg dahin sahen wir noch eine besoffene Taxifahrerin, die neben ihrem Wagen auf der Strasse schlief (Autoschluessel noch in der Hand), viele Boeller und eine Schlaegerei mit der Polizei, sowie einige bettelnde Kinder vor den Bars.
Gegen zwei schlugen wir den Heimweg ein und ich konnte bald darauf das Appartement von Susann in der 21. Etage bewundern. Bin schon gespannt, wie es jetzt, nach dem die Vorhaenge und Bilder (die wir zusammen gekauft haben) an der Wand haengen, aussieht.
Die naechsten Tage verbrachten wir im wesentlichen mit Shoppen, oder hab ich irgendwas vergessen? Ach ja, am Freitag trafen wir Alin und haben ein paar Kunstausstellungen besucht. Naja, anderthalb, um es genau zusagen. In der ersten fanden wir einen Flyer mit anderen Galerien in der Innenstadt. Wir uns also auf den Weg gemacht und die eine, die wir suchten, sogar gefunden. Hm, Tuer zu. Was nun? Klingeln natuerlich. Wir wurden sogar herein gelassen. Obwohl die Ausstellung gerade gar nicht offen hatte, weil sie gerade alles fuer eine neue Ausstellung vorbereiten.
Weitere Berichterstattung werde ich Susann ueberlassen. Habe naemlich jetzt Hunger und werde mich mal auf den Heimweg machen.
Hoffe ja, dass ich morgen Internet in meiner Wohnung habe (morgen ist doch Februar.)
Gruesse aus Wuxi.