Samstag, 31. Januar 2009

Reunion in Shanghai

die letzte Woche war sehr interessant, von allem war etwas dabei: ein bisschen Spannung, Entspannung, Sonne, Regen und viel unleckeres Essen.

Nachdem ich also letzten Sonntag fruehmorgens aufgebrochen bin, um mit Susann Shanghai unsicher zu machen, traf ich mich erstmal mit der lieben Karo, die total fantastisch im Stadtzentrum Shanghais wohnt. Hab dann auch schon gleich am ersten Tag alles gesehen, was man da wohl sehen kann. Zum Beispiel die Nanjing Lu, die sich hervorragend zum shoppen eignet- aber auch nur, wenn man genuegend Kleingeld hat. Vom People's Square zweigt die Fuzhou Lu ab, in der es einige Cafes und Buchlaeden gibt, unter anderem sogar einen Foreign Languages Bookstore (Buchladen mit fremdsprachiger Literatur). Hier hab ich mich erstmal eingedeckt, Susann dann uebrigens am naechsten Tag. Dies fuehrte dazu, dass unsere Aktivitaeten in den naechsten Tagen erst mit dem Mittagessen begannen. Denn unsere Buecher waren sooo spannend, dass sie uns morgens immer noch eine Weile ans Bett fesselten (okay, die Kaelte tat ihr uebriges dazu.

Aber erstmal muss ich noch vom 25.01.2009 berichten, dem letzten Tag im Jahr der Ratte. Am Nachmittag trafen wir uns dann alle bei Karo, Susann, Anja und Tatjana. Irgendwo wollten wir was Essen gehen und dann in ne Bar. Wir suchten uns also erstmal ein offenes Restaurant. War gar nicht so einfach. Viele hatten geschlossen, weil die Mitarbeiter ja bei ihren Familien in den Provinzen waren. Na gut, als wir dann endlich ein Restaurant gefunden hatten, war das Essen gar nicht mal so schlecht. Noch beim Essen beschlossen wir allerdings, dass wir -aus Kostengruenden- lieber erst noch mal eine Flasche Wein und was zum Knabbern besorgen und nen DVD-abend bei Karo machen, bis elf Uhr und dann raus gehen und schauen, wo der beste Platz zum Feuerwerk schauen ist. Der Film wurde immer wieder durch lautes knallen der Chinaboeller unterbrochen. Ihr werdet jetzt denken, klar, war ja Silvester. Ist bei uns doch auch nicht anders. Ich kann Euch sagen, doch, es ist anders, naemlich viiiiiieeeeel leiser. Diese Boeller an sich, sind meiner Meinung nach schon viel lauter, als das was das normale europaeische Ohr sonst gewoehnt ist. In den Haeuserschluchten Shanghais, Beijings, Wuxis allerdings kommt die Knallkraft noch 100mal staerker an unseren sensiblen Ohren an.
Das schoene am Chinesischen Neujahr ist dann im ueberigen auch, dass die Boellerei noch mindestens eine Woche weitergeht. Wir hoffen ja noch, dass es ueberhaupt irgendwann wieder aufhoert.
Der Film war also zu Ende und die Zeit des Jahreswechsels rueckte immer naeher. Wir also unsere Sachen angezogen und raus. Erster Anlaufpunkt: Jing An Tempel, ganz in der Naehe. Die Karten, oder was auch immer die Leute fuer 350 RMB gekauft haben um in den Tempel zu kommen waren uns dann doch zu teuer und wir entschieden uns einfach noch ein Stueck zu laufen. Viel Zeit hatten wir inzwischen auch nicht mehr. Eine Minute vor Mitternacht sind wir auf einer "Ueberquerungs"-Bruecke angekommen und konnten von hier aus schon die ersten Feuerwerke sehen. Schnell war entschieden hier stehen zu bleiben und die bunten Lichter zu betrachten. Um uns herum standen auch noch einige Chinesen. Nach ner halben Stunde knallte es immer noch ueberall. Es wurde aber langsam kalt und wir fanden den Weg zu einer Bar. Auf dem Weg dahin sahen wir noch eine besoffene Taxifahrerin, die neben ihrem Wagen auf der Strasse schlief (Autoschluessel noch in der Hand), viele Boeller und eine Schlaegerei mit der Polizei, sowie einige bettelnde Kinder vor den Bars.
Gegen zwei schlugen wir den Heimweg ein und ich konnte bald darauf das Appartement von Susann in der 21. Etage bewundern. Bin schon gespannt, wie es jetzt, nach dem die Vorhaenge und Bilder (die wir zusammen gekauft haben) an der Wand haengen, aussieht.
Die naechsten Tage verbrachten wir im wesentlichen mit Shoppen, oder hab ich irgendwas vergessen? Ach ja, am Freitag trafen wir Alin und haben ein paar Kunstausstellungen besucht. Naja, anderthalb, um es genau zusagen. In der ersten fanden wir einen Flyer mit anderen Galerien in der Innenstadt. Wir uns also auf den Weg gemacht und die eine, die wir suchten, sogar gefunden. Hm, Tuer zu. Was nun? Klingeln natuerlich. Wir wurden sogar herein gelassen. Obwohl die Ausstellung gerade gar nicht offen hatte, weil sie gerade alles fuer eine neue Ausstellung vorbereiten.
Weitere Berichterstattung werde ich Susann ueberlassen. Habe naemlich jetzt Hunger und werde mich mal auf den Heimweg machen.
Hoffe ja, dass ich morgen Internet in meiner Wohnung habe (morgen ist doch Februar.)
Gruesse aus Wuxi.

Samstag, 24. Januar 2009

kurz vorm Fruehlingsfest...

... kam heute vormittag mein Vermieter und hat mir einen neuen Receiver gebracht, wahrscheinlich damit ich morgen die "Chunjie Wanhui" - das Fest zum Fruehlingsfest - anschauen kann. Bin zwar nicht da, kann aber heute Abend endlich mal wieder Nachrichten sehen.
Danach wollte ich noch ein paar nuetzliche Dinge, wie Besen, Muelleimer, Besteck (Messer,Gabel, Staebchen), kaufen und bin dazu in den Carrefour gegangen. Zum Glueck wollte ich nur ein Brot oder so, sonst haette sich der ganze Aufwand nicht gelohnt. Das Suchen der Sachen war kein Problem, denn die Massen befanden sich alle in der Lebensmittelabteilung. Der Weg da durch war dann schon schwieriger. So, nun musste ich aber auch noch bezahlen - so ein Mist - denn an den Kassen brach das Chaos aus. Hier haben die Chinesen ihren ganzen Anstand und ihre gute Erziehung verloren. Vergassen die Sache mit dem Gesichtsverlust und der Achtung der Aelteren. Ich stand geschlagene 40 Minuten an bis ich endlich bezahlen konnte, in der Zwischenzeit konnte ich sehen, wie die Leute gedraengelt, mit Einkaufswagen andere Kunden eingeklemmt und sich gegenseitig angeschrien haben. Ich steckte uebrigens auch zwischen diversen Einkaufswagen fest. Zum Glueck hatte ich meine Sachen alle irgendwie in der Hand und selbst keinen Wagen.
Das war dann heute auch mein einziges Erlebnis, ausser, dass ich festgestellt habe, dass in meinem Haus tatsaechlich auch andere Leute leben - deshalb hat der Fahrstuhl auf dem Weg nach unten auch viermal halten muessen.
Morgen frueh, 07:30 Uhr fahre ich nach Shanghai, quartiere mich bei meiner Lieblingsmitbewohnerin aus Beijing ein und werde mit ihr und ein paar anderen Leuten das chinesische Neujahrsfest feiern.
In diesem Sinne, 祝你们新年快乐!(Ich wuensche Euch allen ein glueckliches neues Jahr - Jahr des Bueffels -)

Freitag, 23. Januar 2009

Nachtrag Stadtansichten Wuxi

Bin von meiner heutigen Erkundungstour zurueck und kann sagen, das Stadtzentrum ist bequem zu Fuss erreichbar, ca. 20 Min. Der Stadtkern ist sehr modern, sehr laut und mit sehr vielen Menschen gefuellt. War heute auch auf der Suche nach Auslaendern, von denen ich jedoch nur zwei gesehen habe. Ich habe sogar die Ecke wieder gefunden, in der ich vor drei Monaten - so lange ist mein erster Wuxi-Besuch schon her - schon einmal war und habe mir im selben Starbucks Cafe wieder einen Kaffee gegoennt.

Jetzt sitze ich wieder zwischen hunderten Spielsuechtigen Chinesen im Internetcafe und es spielen wirklich alle - nur ich nicht. Was auch gut so ist.

Melde mich die Tage wieder, vielleicht aus Shanghai.

Kulturschock Wuxi

Liebe Leute,
ich bin angekommen in Wuxi. Wie es mir geht und was ich erlebt habe hat Susann ja schon ausfuehrlich berichtet - Danke dafuer.
Ein kleiner Fehler hat sich allerdings eingeschlichen - wohne in der 25 . Etage.
Und uebrigens, dies gilt jetzt allen Altran Technologieanern (ehemalige Eurospaceler) in Duesseldorf und Frankfurt: ich habe eine DACHTERRASSE!!! - Aetsch, und dafuer muss ich nicht mal ins Buero gehen :)
Was gibt es ueber Wuxi zu berichten? Im Moment noch nicht viel. Wie Susann schon gesagt hat, ich bin gestern 5 Runden um den Block gelaufen und hab ein Internetcafe gesucht. Leider keines gefunden - heute nach ausreichend Schlaf war ich erfolgreicher.
Ich bin sicher, es ist eine schoene Stadt, bemuehe mich die schoenen Flecken zu finden. Will ja schliesslich viel Besuch haben :) . Fuer die Besucher noch eine kurze Info, neben heissem Wasser habe ich auch ein grosses Bett und ein Gaestebett. Also ihr seid herzlich willkommen und muesst nicht auf dem Fussboden schlafen!!!
So nun zur Stadt. Bis jetzt vermisse ein bisschen das saubere Beijing (bin aber auch erst seit 27 Stunden hier, kann sich also noch aendern...). Bin gestern kurz erschrocken, als mich von einem Balkon aus ein Hahn ankraehte- der total eingepfercht war, auf ca. 25 qcm.
Auf den Fusswegen liegen alle paar Meter Tretminen und man muss aufpassen nicht von Motorrollern ueberfahren zu werden, die fahren naemlich auch manchmal auf dem Fussweg. Gehwegplatten sind lose und kaputt, also zusaetzliche Sturzgefahr. Heute schau ich mal wie weit es ins Stadtzentrum ist, hatte das naemlich noch ganz schick in Erinnerung.
Weiss nicht wieviel Zeit ich noch habe um das Internet zu nutzen, muss mich nochmal schnell um einen Nachmieter fuer die Wohung in Beijing kuemmern。Richtig gelesen, Susann,der Franzose hat sich doch noch gemeldet。 Drueckt die Daumen!
Hab Euch lieb。
PS:Internet bekomme ich auch erst ab Februar, dann bin ich wieder ueber Skype erreichbar.

Donnerstag, 22. Januar 2009

Neuigkeiten!

Diesmal ist Eintrag an alle gerichtet, die mich nicht kennen:
Denn hier sind die brandheissen Neuigkeiten aus Wuxi, eben per Satellit auf mein Handy als Tonnachricht uebertragen, mit folgenden Inhalt:

Mir gehts gut STOP stehe in meiner neuen riesengrossen Wohnung im 24. Stock und geniesse Ausblick auf kleine Bauten um mich herum STOP man hat mich ordnungsgemaess vom Bahnhof abgeholt und zur Wohnung gebracht STOP Wuxi ist dreckig aber ich hab warmes Wasser STOP mein Pass wurde von Firmensekretaerin eingezogen um Wohngenehmigung zu beantragen STOP aber ich hab noch Bundkopie STOP nach 2 Stunden Suche kein Internetcafe in Umgebung von 10 km gefunden STOP wurde dabei von Hahn erschreckt STOP Chinesen hier verstehen weder chinesisch noch Zeichensprache STOP Shuttlebus faehrt jeden morgen zu meiner Arbeitsstelle STOP ich komme am Sonntag nach Shanghai STOP Ticket kostet 44 Yuan (Anmerkung der Redaktion: das ist genauso viel wie von Zwickau nach Chemnitz) STOP Man verlaengert mein Visum auch gleich noch mit STOP Wohnung ist supergeil STOP ich hab "Fluch der Karibik" Hausschuhe STOP und Dufterfrischer gekauft STOP sag allen das es mir gut geht STOP und ich war im amerikanischen Steakhaus essen aber hab nicht alles aufessen koennen STOP Gruess alle! STOP Ende der Nachricht
Sollten irgendwelche Informationen auf dem Transportweg verloren gegangen sein, uebernehme ich dafuer KEINE HAFTUNG.

Jetzt fuer alle die sich ein bissl fuer mich interressieren: hatte heute guten Tag, ganz nette Anrufe gehabt, hab auf die Frage im Buero " Wer kann hier oesterreichisch sprechen?/ Who can speak austrian?" doch tatsaechlich die Hand heben koennen und konnte ganz gute Beitraege leisten, geht um EXPO in Shanghai. Mein Chef kommt, glaube ich, morgen ins Buero, dann lerne ich ihn endlich mal kennen.
So, das wars von uns beiden - ach, und diese Website ist garantiert virenfrei, man kann sich hier nichts einfangen, vertraut uns!

Mittwoch, 21. Januar 2009

2009/01/21 SR: Hi

Diese Zeilen widme ich meinen Grosseltern Christine und Dieter, Christine und Manfred.
Leute, mir gehts gut!
Ich bin im Moment leider nicht zu erreichen, aber ihr koennt mir gerne mal was auf den Blog schreiben, auch emails sind gern gesehen. Ab Februar, wenn bei den Chinesen wieder Ruhe eingekehrt ist und alle sicher und froh in das Jahr der Kuh gestartet sind, wird bei mir eine Internetverbindung gelegt, dann bin ich wieder live und in Farbe fuer euch da.

Bis zum jetztigen Zeitpunkt ist nur zu berichten, dass ich heute meinen ersten Tag absolviert habe, an dem ich mich wirklich mal mit "This is Susann from SIP Group, a Construction Project Management Company. How are you? The reason I am calling is to ask you if you have any plans to build, renovate or refurbish facilities in China in 2009." Ich kann euch sagen, ich hab den Bogen noch nicht raus, war nicht besonders gut. Bin ziemlich aufgeregt, wenn ich dann tatsaechlich einen Typ am Telefon hab, der was zu sagen hat. Ich muss mich erstmal im Small Talk und hinten-rum-fragen und plaudern ueben, bis dass einigermassen akzeptabel bei mir klingt. Ansonsten war heute der erste Tag, der tatsaechlich schnell vorbei ging, weil ich wirklich mal eine Aufgabe hatte. Meine Kollegen muessen heute eine Nachtschicht bis um 12 schieben, weil sie nach Europa telefonieren. Gluecklickerweise sind in meiner Datenbank 1220 Eintraege von deutschen Firmen mit einer Zweigstelle in China, die ich in den naechsten Monaten abarbeiten kann, ich komme also nicht in den Genuss der Nachtschicht.
In meiner Wohnung zu Hause ist absolut tote Hose, ich weiss nicht recht, ob jemand da ist oder nicht. Vielleicht sind die alle schon in ihre Provinzen nach Hause gefahren. Werde dann nochmal klopfen. Naechste Woche habe ich also frei, werde das nutzen, um Shanghai mal unter die Lupe zu nehmen, vielleicht kann ich ja doch noch den einen oder anderen Fleck entdecken, der mit gefaellt.
Ach, und heute Nacht hat es geregnet (haben Pyjamaparty bei Alin veranstaltet, und ich zu Hause Fenster aufgelassen), der erste Niederschlag, den ich seit Oktober 2008 erleben durfte. Kein saurer Regen ist Shanghai, im Gegensatz zu Beijing.

Ich wuensch Tanja ganz viel Kraft fuer den Start in Wuxi, ich hoffe, du tust dich nicht so schwer wie ich - auf jeden Fall ist es nach 2 Wochen wieder gut, ich kanns dir sagen.
Eigentlich kann ich dich ja dann gleich mal anrufen.

Das wars von mir
Ich wuensch euch einen tollen Mittwoch!
PS: Betreffzeile ist Datenbanksprache. Cool, nicht?

letzte Meldung aus Beijing

Nun breche auch ich die Zelte in Beijing ab. In fünf Stunden werde ich bereits im Zug nach Wuxi sitzen. Ich kann Euch sagen, so langsam werde ich ganz schön nervös. Aber, ich bin optimistisch, dass alles gut wird - drückt mir die Daumen!!!

Im Gegensatz zu meinen Vorsätzen für meine letzten Tage in Beijing, habe ich doch relativ wenig unternommen. Wer hätte das gedacht, ich bin ein bisschen Sightseeingmüde geworden. Nichts destotrotz waren zumindest die Abend immer ausgefüllt, mit Jazz Clubs, Hotpot-Essen und Akrobatikshow.

Sonntag schaute ich mir noch einen Teil des Chinese Ethnic Culture Park an (Gesamtfläche: 450,000m²) - eine Ansammlung von traditionellen Gebäuden der 56 Minderheiten in China. Normalerweise finden dort auch Gesangs- und Tanzvorführungen der Ethnischen Gruppen statt, aber am Sonntag schien ich der einzige Besucher gewesen zu sein und das Gelände hatte so etwas von einer Geisterstadt.
Nun bin ich ja in China, und es ist echt komisch, wenn plötzlich keine Menschen mehr um einen herum sind. Also bin ich noch in den Olympic Forrest Park (nördlich des Olympia-Geländes). Dort waren auch nicht sooo viele Leute, aber immerhin ein paar und so konnte ich getrost um den See spazieren. Das Wetter war so schön, dass ich mich sogar ab und zu auf eine Bank setzen konnte um mir die Sonne ins Gesicht scheinen zu lassen.

Heute gehts nochmal Essen ins Lieblingsrestaurant - hoffentlich ist an den Gerüchten, dass es geschlossen hat, nichts dran...

Melde mich sobald ich in Wuxi Internet (gefunden) habe.
Denk an Euch, hab Euch lieb!!!

Dienstag, 20. Januar 2009

Chinesische Energieversorgung

Hab ich Euch eigentlich schon berichtet wie begeistert ich bin, dass die Energie- vorallem Stromversorgung - in China funktioniert. In letzter Zeit habe ich mir die Stromkabel in den Straßen mal ein bisschen genauer angeschaut und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass auf mindestens die Hälfte der Kabel verzichtet werden kann, denn die meisten Kabel sind sowieso gerissen und hängen lose in der Luft oder liegen auf der Straße oder hängen durch das Fenster in Wohnungen herein (wie bei uns).

die Steckdosen sehen in den Wohnungen dann so aus

Samstag, 17. Januar 2009

Chinesisch Kochen

Am Mittwoch wollte Monika noch einmal für mich kochen, da sie am nächsten Tag Geburtstag hatte, verbanden wir es mit einer kleinen Geburtstagsparty. Aber erst mussten wir noch einkaufen gehen. Im Markt am Südtor. Ein echter chinesischer Markt - auch was die Hygienestandards anbelangt. Wir kannten den Markt ja schon, haben da auch immer Gemüse und Obst gekauft. Kein Problem, nur in der Fleischabteilung haben wir uns nie getraut etwas zu kaufen. Nun, mit zwei Chinesinnen im Schlepptau, blieb mir ja nix anderes übrig. Wir wollten ein Huhn und drei Fische kaufen. Im rechten Bild wird unser Huhn gerade zerhackt (auf einer Pappe).
Später kauften wir noch drei frische Fische, die nach dem Totesklapps noch ganz schön lang gezappelt haben (selbst nach 20 min, nachdem alle Innereien entnommen waren).

Ich weiß gar nicht wie lange die drei Chinesinnen dann in der Küche standen und ein Festmahl bereitet haben. Irgendwann standen dann der Tisch voll und wir stürtzen uns auf die Hühnerfüße. Während dessen köchelte in der Küche noch eine (fast) sächsische Kartoffelsuppe, die scheinbar auch nicht so schlecht geschmeckt hat.

Nach dem Essen wurden Kartenspiele ausgepackt und wir brachten "DIM" (Danina, Iris, Monika) Uno und Knack bei, sowie Memory. Alle drei waren sehr begeistert und wollen nach den Semesterferien selbst ein Memoryspiel basteln.
Pünktlich um Mitternacht bekam Monika ihre Geschenke, über die sie sich riesig gefreut hat (von Susann und mir gab es einen Deutschland-Reiseführer).
Gestern war Monika nochmal zum "Resteressen" bei mir und wir haben uns vorerst verabschiedet, denn sie fährt über die Ferien zu Ihrer Familie nach Ürümqi. Sie hat mich im Sommer eingeladen, sie dort zu besuchen und in den Mai-Ferien will sie mit mir auf den Huangshan (das Gelbe Gebirge) - Susann, kommste mit?

Donnerstag, 15. Januar 2009

Beijing: Ticketkauf und Post

Soviel wie bei Susann passiert bei mir zurzeit nicht, aber das wird ab nächste Woche auch anders...
... denn, ich habe tatsächlich ein Zugticket nach Wuxi erwerben können. Sonntagabend gehe ich zum Reisebüro, dachte mir wie beim letzten Mal, 11 Tage vorher ab 19:00 Uhr gibt es die Tickets. Fehlanzeige. Die sagten mir "Morgen 09:00 Uhr wiederkommen." Ich also am Montag hin, fünf Minuten nach neun war ich dort. Traue meinen Augen nicht, stand da schon ein Pulk von ungefähr 50 Leuten und wollte auch Fahrkarten kaufen. Ihr fragt Euch jetzt sicher wo das Problem ist. Am 26. Januar ist das Chinesische Neujahr, alle haben frei und fahren nach Hause zu ihren Familien, also alle wollen Zugtickets haben. Okay, dachte ich mir, nützt alles nichts, ich brauch ein Ticket und an den anderen Ticketverkaufsstellen (wie beispielsweise am Bahnhof) stehen mindestens genauso viele Leute. Ich mich also dazu gestellt, eingereiht kann man hier wirklich nicht sagen. Also ich dann in Nähe des Schalters kam, hörte ich immer "Shanghai" und "mei you" (gibt es nicht), ich bekam Angst, denn Wuxi liegt auf der Strecke nach Shanghai. Verdammt, die werden doch jetzt nicht keine Tickets mehr haben.
Dabei hat sich doch mein zukünftiger Arbeitgeber so nett darum gekümmert, dass ich bereits am 22.Januar in die Wohnung ziehen kann, obwohl ich erst 1,5 Wochen später mit dem Praktikum beginne. Ich hatte also Glück, es gab noch Tickets, sogar Soft Sleeper (Liegewagen, 1. Klasse). Plötzlich tat sich ein neues Problem auf. Im Oktober kostete das Ticket (selbe Klasse) nur 458 RMB, ich hatte 650 RMB einstecken, sollte - nach Adam Riese - reichen...
...aber die wollten jetzt 670 RMB haben. Verdammt, mir fehlen 20. Auf den Vorschlag, dass ich erstmal 650 zahle und die 20 in ein paar Minuten vorbei bringe liesen sie sich nicht ein, aber - schau an, schau an, es gab auch ein Ticket für 600 RMB, Soft-Sleeper. Das haben sie mir dann verkauft und ich war total glücklich, dass ich nicht nach Wuxi trampen muss.
Dann habe ich noch ein paar Sachen ins Büro geschickt, hauptsächlich Bücher, die ich nicht tragen wollte. Ich wusste ja, dass der Paketversand innerhalb Chinas billig ist, aber als mir der Postbeamte für 4.5kg nur 11 RMB abnehmen wollte (1,10€) war ich doch sehr überrascht. Es stellt sich hier natürlich wieder die Frage, wie lässt sich das finanzieren - für das Geld bekommt man in manchen Restaurants noch nicht mal eine Nudelsuppe.
Heute war ich dann nochmal auf der Post, um meine Winterjacke und ein paar Kleinigkeiten nach Hause zu schicken, die ich nicht mehr brauche. Das Packet war etwas so schwer wie die Bücher nach Wuxi und kostet auf dem Landweg/Seeweg/Transsib - wie auch immer 235 RMB - nur mal so zum Vergleich. Ach und übrigens, in China gekaufte CDs/DVDs darf man wirklich nur mit QUITTUNG (gemeint ist Kassenbon) verschicken. Ich bildete mir ein eine Quittung zu besitzen, diese wurde allerdings nicht akzeptiert und somit ist die CD nach wie vor in meinem Besitz in Beijing.
Morgen berichte ich dann von meinem Einkaufs- und Kocherlebnis mit Monika & Co. Ihr könnt Euch schonmal auf die Bilder freuen.
Hi alle daheim und anderswo. Ich begruesse euch zu einer neuen brandheissen Folge von:
Kulturschock in Shanghai.
Sitze wieder mal zwischen den hasenzaehnigen Chinesen in der Spielhoelle, nachdem ich heute aus dem Hotel ausgecheckt bin.
Nach 4 Stunden "Training" heute morgen im Buero bin ich mit meiner Sprachpartnerin (hier nochmal grosses Lob an sie, sie hat sich heute klasse gehalten) und meinem Makler zur Wohnung, zur Gelduebergabe. Natuerlich war das Zimmer nicht wie vereinbart sauber gemacht worden, natuerlich waren zwar alle alten Moebel rausgestellt worden, aber neue waren noch nicht drin. Aber immerhin Waschmaschine da. Ach ja, und der nicht mehr vorhandene Schrank hat gelblichen Fleck an der Wand verdeckt, ich glaub, ich muss das mal trocknen lassen. Papa, was sagst du?
So, nachdem wir Gepaeck aus dem Hotel geholt haben, war erstmal fangdong (heisst "Vermieter") weg. Aber Moebel drin.
OOOOOOOHHHHHHHHHHH, hier krabbelt ne Kakerlake auf dem Computertisch.
Wir ihn aufgetrieben, dann zur Polizei, fuer meine Aufenthaltsgenehmigung. Beamtin meinte, ich brauche erst Bestaetigung, dass ich da auch wohne wo ich wohne. Ok, zum naechsten Amt.
UND DANN, dann, lag der Hase im Pfeffer.
Denn hier in China, wisst ihr, muss man auf alles gefasst sein.
Wisst ihr was los war? Mein Vermieter, war zwar mein Vermieter, aber wie sich rausstellte, auch nur ein Mieter. Obervermieter ging nicht ans Telefon. Dann ging es zur Sache. Den Beamten war es egal, wer denn nun eigentlich wo wohnt, aber wichtig war, wer die Steuern bezahlt. Angesetzt wurde bei 30 Euro im Monat. Mein Vermieter wollte nicht. Warf wie wild Bestechungszigaretten auf die Tische der Beamten. Dikussion. Er ueberlegt, ob er mich raushaut, dann hat er den ganzen Aerger nicht. Ich atme ganz ruhig durch. Runter auf 20 Euro Steuer im Monat. Nach einer Unendlichkeit, dann das Ergebnis: huhu, ich darf wohnen bleiben, Vermieter zahlt fuer mich 10 Euro. Wenn ich ausgezogen bin, stecke ich uebrigens den Beamten, das, entgegen den Angaben des Vermieters, tatsaechlich noch andere Leute mit da wohnen. Dann haben sie ihn am Haken.
Am Wochenende werde ich mein Zimmer nochmal ordentlich streichen. Achja, Aerger um Bett hab ich noch nicht berichtet. Ich habe jetzt alte Matratze zu neuem Bett, was bedeutet, dass Bett um 30 cm kuerzer ist als Matratze. Ich hasse diesen Vermieter. Er meint, ich soll 30 Euro zahlen, dann krieg ich neue. Obwohl ich die Matratze, die zu dem Bett passt, schon gesehen hab, in dem anderen Zimmer. Was fuer ein Arsch.
Sonst ist heute nix passiert. Ich kauf mir dann noch nen schoenen Film, kuschel mich in meine neue Decke und will einfach nur alles um mich herum vergessen. Vor allem diese Wohnung.
Ich hab euch lieb!

Mittwoch, 14. Januar 2009

Si si kuai si si

Ich melde mich zurueck aus der Stadt der Verrueckten.
Heute war erster halber "Arbeitstag", wir beiden neuen Praktikanten (ein Ami namens Michael und ich) liesen uns nochmal die Firmenpolicy erklaeren, dann wurden wir von unserem Chef noch ueberall rumgezeigt. Gerade eben spielt sich in der Lobby tolles Schauspiel ab, Rezeptionistin und Hotelresident schreien sich quer durch die Halle an. Na ich schreib einfach mal weiter, ich weiss nicht worum es geht.
Ich weiss gar nicht mehr was ich schreiben wollte, warum kreischen die denn so?
Also. Ach ja, ich hab ne Wohnung, natuerlich die, die ich zu erst gesehen habe. Montag abend hab ich noch die absolut fantastischste Wohnung der Welt gesehen, leider hab ich mich beim Vertragunterschreiben etwas mit der Vermieterin gezofft (sie wollte, dass ICH Installation vom Internet bezahle, seh ich gar nicht ein, nur weil ich der erste Mieter bin?!) - also bin ich wieder abgezischt, mit meiner Uebersetzerin Stefanie zusammen. Dann eben wieder zum anderen, dem ich vorher schon abgesagt hatte, dann im schoensten chinesische: "Ich bitte vielmalst um Entschuldigung, aber ich habe meine Meinung geaendert." Also wieder hoch in erste Wohung. Ploetzlich stellte sich raus, das es im Waschbecken kein warmes Wasser gibt. Na klasse. Und das Moebel ist auch von schlechter Qualitaet, hab ich gesagt. Da meint er, er haette auch noch ne andere Wohung. Wir da hin, im Nachbarhaus. Tolles Zimmer, tolle dunkle Moebel, neu. Mhm. Anscheinend dachte sich aber der Vermieter, man koennte des Wert des Zimmers noch unheimlich steigern, wenn man Badezimmer einbaut. Aber ja kein Platz, nicht wahr? Was macht kluger Chinese? Genau. Glaeserne Balkontueren taten sich vor mir auf, und da, auf dem Balkon im 4. Stock, das Wunder - links das Waschbecken, am anderen Ende rechts Klo, direkt darueber Duschkopf. Klappt mir bitte den Mund wieder zu. Der Balkon voll verglast, interessierten Blicken konnte man sich durch geschicktes Rueberzupfen einen glaenzenden silbernen Vorhangs erwehren. Ach.... noe danke.
Aber die Moebel sind schon.
Da faehrt er seine allerallerletzte Waffe aus: was waere, wenn wir die Moebel mit dem anderen Zimmer austauschen?
Handschlag, dreimal die Frage an mich, ob ich es auch ernst mein, ich versichere es ihm, wir sofort mit Vermieter Vertrag aufgesetzt.
Jetzt hab ich Geld geholt, daher zieh ich morgen ein, nachdem Vermieter mit mir bei Polizeistelle war um meinen Wohnsitz hier anzumelden.
Ich arbeite morgen also auch nur halbtags. Alle, die ich bis jetzt im Buero kennengelernt habe, sind maennlich aber nett (!), meinen direkten Chefs, denen ich dann Bericht erstatten muss, bin ich aber bis jetzt noch nicht begegnet, die sind noch in Deutschland. Was ich mache? Cold Calls - ich soll mit der Zeit alle 1200 deutsche Firmen, die SIP in ihrer Datenbank hat, anrufen, und anfragen, ob sie in naechster Zeit Bedarf an einer Beraterfirma haben (SIP kuemmert sich darum, das sie ihre Business License bekommen, hilft bei Buerokratieangelegenheiten, und fuehrt Firma mit Baufirmen, Designern etc. zusammen, falls sie ein neues Buero einrichten wollen, eine neue Fabrik bauen, einfach nur ein Grundstueck suchen etc.)
Mehr weiss ich auch noch nicht.
Beim heutigen gemeinsamen Mittagsessen wurde beratschlagt, wo man wohl nach der Firmenfeier am Freitag hingehen konnte, ploetzlich kam Karaoke (ohhhh nein) mit ins Spiel, ich glaube, das werden nochmal ein paar Zeilen auf dieser Seite.
Die streiten uebrigens immer noch.
Machts gut!
Ach ja, Internet habe ich erst ab naechstem Jahr wieder. Ja, so geschockt wie ihr hab ich auch erst geschaut. Aber naechstes Jahr ist ja schon im Februar, also ist es ja nicht allzu lang. Ming bai ma? Ich such nochmal das Internetcafe auf, euch zu liebe.
Machst gut!

Fortsetzung Harbin: Ankunft in Beijing

Ich weiß, ich weiß. In letzter Zeit habt ihr wieder viel zu lesen, aber dafür hattet ihr zum Jahreswechsel eine kleine Pause von uns. Dies ist auch der letzte Teil der Serie Simatai & Harbin. Tatsächlich geht es aber um unsere letzten gemeinsamen Tage in Beijing. Nachdem wir also am 06.01. morgens wieder in Beijing angekommen sind, hieß es für Susann Koffer packen, denn in nur 4 Tagen sollte es schon nach Shanghai gehen.

Vorher riefen wir noch schnell Jenny (sie ist natürlich eine Chinesin) an, denn wir brauchten dringend Hilfe beim Handykauf. Susann`s Telefon aus Deutschland wollte schon seit geraumer Zeit nicht mehr. Wir beerdigten es zusammen mit Johannes Canon Powershot (hier sollte jetzt eigentlich ein Link zur Johannes` Website stehen, die den Vorgang näher erläutert, aber leider hab ich den Link nicht mehr gefunden...)
Am Abend des 07. Januar trafen wir bei Maja zu einer Pyjama-Party mit Nudeln und Wein - lecker!!! Bilder von diesem Abend sind allerdings Verschlusssache und dürfen frühestens in 100 Jahren veröffentlicht werden.

Donnerstag war es dann soweit: Es gab Zeugnisse (und ein Teilnahme-Zertifikat). Da dies nun endgültig der letzte Tag an der UIBE war, wurden unzählige Fotos geschossen - von und mit jedem. Damit wir nicht sofort auseinander strömten, brachte unsere Zonghe Laoshi (rechtes Foto) noch ein bisschen Knabberzeugs mit, Chips zum Frühstück...




Bild links: der verbliebene Teil des Kurses 131 (die anderen sind schon nach Hause gefahren), links neben mir Tingli Laoshi.
Freitagabend, 09.01.2009, 19:00 Uhr - bei unserem Lieblingschinese um die Ecke: 10 Freunde treffen sich zum letzten Abendmahl in diesem Kreise. Es handelte sich um unsere Abschiedsfeier. Alle hatten sich den Bauch vollgeschlagen und saßen ein paar Minuten später etwas müde bei uns in der Wohnung. Dieser Zustand hielt jedoch nicht lange an. Wir hatten da nämlich etwas vorbereitet: Eine Tombola, bei der wir alles verlosten was wir nicht mitnehmen wollten. Plötzlich waren alle wieder wach und konnten es gar nicht abwarten Lose zu ziehen (wir hatten insgesamt 40 Lose - ohne Nieten). Was für ein Spaß, vorallem weil wir zum Beispiel Handschuhe nicht paarweise sondern einzeln verlosten. Abräumer des Abends war Monika, neben unzähligen DVDs, ein paar Schuhe, deutschem Frühstücksfleisch bekam sie noch unseren Weihnachtsbaum samt Dekoration. Glückwunsch!
Und dann hieß es Abschied nehmen.

Samstagmorgen, 08:30 Uhr begleitete ich Susann zum Flughafen und verabschiedete sie kurz vor 10:00.
Als ich zurück in die Wohnung kam war es ganz schön ruhig und leer :o(







Dienstag, 13. Januar 2009

Sabrina & Kai sind in Beijing...

... heute morgen kam neuer Besuch in Beijing an. Nachdem am Freitag schon Maja`s Max gut gelandet ist, sind heute Sabrina und Kai mit dem Zug aus Shanghai angekommen. Dies haben wir gleich genutzt um nocheinmal in Laoshe`s Teahouse zu gehen und uns bei einer Tasse Tee die Kunst des Schattentheaters anzusehen.
Nach einer ewig langen Taxifahrt waren wir anschließend in Maja`s Stammlokal Essen, um danach die Aussicht aus der 21. Etage (Maja`s Wohnung) zu genießen und den Abend mit einem Film und einer Flasche Wein/Bier ausklingen zu lassen.

Morgen Abend kochen unsere Sprachpartnerinnen (Monika, Danina und Iris) wieder für uns. Bin schon gespannt was es Leckeres geben wird. Aus der Essparty wird dann eine Geburtstagsparty, denn am 15.01. hat Monika Geburtstag.

Montag, 12. Januar 2009

Fortsetzung Harbin

Was bisher geschah:
Denn am naechsten Tag setzten wir unsere lang gehegten Plaene endlich in die Tat um und wollten (wollten!) mit dem Zug um 17:30 Uhr im Nachtwagen nach Harbin. Aber: Ueberraschung! Nach verspaeteter Ankunft unserer Tickets stellte sich heraus, dass wir noch 5 Stunden unserer Zeit rumbringen mussten (KFC, Starbucks), bis wir uns in unseren Wagon quetschen durften. 3 Betten uebereinander, Spucknapf auf dem Tisch, dicke Decken und nette Leute als Nachbarn machten die Fahrt unvergesslich.

Nach gut 11 Stunden Fahrt erreichten wir Harbin am Morgen des 03. Januar. Erstaunlicherweise fanden wir unsere Reiseleiterin, die wir nur für den ersten Tag hatten, gleich und sie begleitete uns zum Bus. Ab jetzt wurde es interessant, denn wir wollten den Tagesplan einmal komplett umwerfen. Der PLAN sah so aus: Besichtigung Schneeskulpturen, Lao hu anschauen(wahrscheinlich Zoo) vermutlich in einen Shop gehen (in dem wir nichts gekauft hätten) und abends Eisskulpturen anschauen, zwischendurch Essen gehen.
Nun ergab es sich aber, dass Johannes und Swantje am Tag vorher in Harbin angekommen sind und am Tag unserer Ankunft, abends, schon wieder zurückfuhren. Natürlich wollten wir sie treffen. Also redeten wir auf die Reiseleiterin und den Busfahrer ein. Nach 30 Min Diskussion und einem Telefonat mit einem englischsprachigem Chinesen, der gedolmetscht hat, stellte sich heraus, das wir erst ab 12:00 Uhr ins Hotel einchecken können. Aha, hier lag also das erste Problem. Kurz darauf hatten wir die Reiseleiterin überzeugen können zur russisch-orthodoxen Sophia-Kathedrale zu fahren, wo wir Johannes und Swantje trafen. Nach einer weiteren Diskussion in der Kathedrale und einer kurzen Besichtigung konnten wir die beiden im Bus mitnehmen und fuhren in ein Restaurant/Imbiss (Susann, wie kann man den Schuppen nennen?). Gestärkt und verwundert darüber, wie die Toilettenspülung konstruiert war und warum immer wieder Wasser über den Gang lief ging es weiter zu den Schneeskulpturen. Noch im Bus hat die gute Frau Geld eingesammelt, um die Tickets zu kaufen. Irgendwo hielten wir kurz an und sie kam mit den Tickets zurück. Als wir am offiziellen Ticketschalter vor der Ausstellung schnell vorbeigeführt wurden, entdeckten wir plötzlich dass es Studentenrabatte gibt. Hier gab es also die nächste Diskussion, denn uns wurden die normalen Eintrittskarten für 120 RMB besorgt - für Studenten ist der Eintritt aber nur bei 60 RMB (6,00€ - und wir sind Studenten!). Zum Glück hatten wir unsere Studentenausweise bei, sodass wir 60 RMB zurück bekamen.
Die Skulpturen waren echt beeindruckend. Eine Vorstellung davon könnt ihr im Webalbum bekommen. Das an unserem Besuch war allerdings, dass noch nicht alle Figuren fertig waren und wir bei der Herstellung zu schauen konnten - wie die Eisblöcke zurecht geschnitten wurden, der (Kunst-)Schnee transportiert wurde. Und stellt Euch vor, es gibt sogar Werkzeug zum bauen von Schneeskulpturen, wer hätte das gedacht. Nach ungefähr zwei Stunden in der Winterlandschaft wurde uns kalt und wir wollten uns kurz im Hotel ausruhen bevor es zum Eislaternenfest ging, wo wir es nur knapp 1 Stunde aushielten, weil es einfach viel zu kalt war (- 27°C). Das war dann auch der Tag, an dem wir beschlossen Euch ein bisschen von der Kälte nach Deutschland zu schicken, damit ihr mal ein Gefühl davon bekommt ;-). Beim Eintritt ein ähnliches Spiel, die Reiseleiterin ließ uns zum Ticketschalter gehen, obwohl sie das Geld hatte und auch hier konnten wir die Hälfte sparen und haben nur 75 RMB (7,50€) bezahlt. Die Eisskulpturen sind dann nochmal einen Tick beeindruckender. Im Prinzip sind es aufeinander gesetzte Eisblöcke mit Leuchtstoffröhren, damit es nachts richtig schick aussieht. Ich frage mich ja, wie die Lampen die Kälte aushalten - liebe Ingenieure, die das hier lesen, sagt mir mal Bescheid, danke!

Am nächsten Tag wollten (wollten!) wir ins Märtyrer Museum. An der Hotelrezeption zeichneten sie uns den Ort ein und sagten uns welchen Bus wir nehmen sollten. Es hat alles super geklappt, nachdem wir dreimal am Eingang vorbeigelaufen sind, fanden wir ihn sogar irgendwann. Die Tür war nicht abgeschlossen, also gingen wir rein. Kaum hatten wir den Fuß in der Tür, kamen uns vier Uniformierte entgegen und drängten uns nach draußen, erzählten etwas, was wir natürlich nicht verstanden und wiesen auf ein Schild, dass uns deutlich machen sollte, dass das Museum erst 13:00 Uhr öffnet. Hm, was jetzt? Versuch in eine andere Ausstellung ist ebenfalls gescheitert, also Gegend erkunden, etwas Essen und wieder zum Museum gehen. Diesmal war es 13:00 Uhr, aber wir wurden wieder rausgeworfen, weil wir keine Tickets hatten. Normalerweise kauft man die ja auch drin, nicht aber in China. Vor dem Gebäude befindet sich ein kleines Tickethäuschen. Nach ordentlichem Anstehen zückten wir die Studentenausweise um ein ermäßigtes Ticket zu kaufen. Mir wurde mein Ausweis aus der Hand gerissen, irgendetwas daraus aufgeschrieben und dann wollten die auch noch eine Telefonnummer haben. Darauf hin bekamen wir die Eintrittskarten kostenlos. Jetzt, da wir die Karten in der Hand hielten, sahen wir auch, um was für ein Museum es sich handelt: "Heilongjiang Provinz Museum". Hier gab es von alten Knochen über ganze Saurier, Münzen und alte Vasen fast alles zu sehen. Nicht das was wir wollten, aber immerhin war es kostenlos.
Als wir mit dem Bus wieder zurück wollten, war der erste Bus ersteinmal kaputt und wir stiegen in den nächsten um (der dann entsprechend voll war).
Dann gingen wir noch in ein Internetcafe in einem dreckigen Hinterhof, irgendwo im Keller. Drinnen wie man es sich vorstellt: in dunklen, verrauchten Räumen sitzen Chinesen hinter Monitoren und kämpfen bei sinnlosen Spielen mit virtuellen Gegnern. Wir wurden in die hinterste Ecke gesetzt und konnten in Ruhe ein paar einzelne Neujahrsgrüße verschicken.
Nach dem Sonnenuntergang besuchten wir schließlich Mickey und seine Freunde im Ice-Disney Land, was auch wunderschön beleuchtet ist. Plötzlich knallte es und wir konnten auch noch einem Feuerwerk beiwohnen.
Den Rest des Abends vebrachten wir nach einem Spaziergang auf der Einkaufsstraße in einem Café, welches in einer alten Synagoge untergebracht ist. Dort ist es so gemütlich, dass wir dann auch einen Großteil des letzten Tages dort verbrachten. Denn das was wir uns noch anschauen wollten, war einfach zu weit weg vom Hotel und draußen war es auch zu kalt. Am Vormittag schauten wir uns die Einkaufsstraße nochmal bei Tageslicht an (es sah bei weitem nicht so schön wie aus, wie abends, wenn alles beleuchtet ist). Am Ende der Straße befindet sich ein Denkmal für die Flutopfer und dahinter liegt der Songhua River (glaube das ist richtig). Der Fluss war total zu gefroren und wir hätten die Möglichkeit gehabt mit einer Pferdekutsche oder mit einem Hundeschlitten übers Eis zu fahren. Für die Kids ist es herrlich, denn sie können Schlittschuhlaufen oder Kreisel drehen lassen.
21:50 Uhr war es dann soweit und wir saßen auf unseren Betten im Zug zurück nach Beijing.
Fortsetzung folgt...
Hi Fans!
Nachdem ich gestern den PC meines Hotels durch den Versuch, das Postfachs meiner Uni zu oeffnen, toetete, habe ich mich nun endlich durchgeschlagen zum Internetcafe. Nach erheblichen Verstaendigungsschwierigkeiten sitzt ich nun hier uns halte immer ein 10minuetiges Schlaefchen waehrend PC Seite oeffnet.
Gestern bin ich erst allein und dann mit Alin diverse Maklerbueros abgeklappert. Sie meinte, nachdem ich ploetzlich von fremden Makler als die Auslaenderin erkannt wurde, die fuer 2000RMB ein Zimmer sucht und einfach nicht zufriedenzustellen ist, dass in Zukunft bei allen Maklerbueros sofort die Rollos runtergehen werden, sobald ich mich auf 20 Meter naehere.
ALso, die Wohung im 21. Stock steht noch zur Diskussion, aber Moebel und Bad schlecht, spricht nur Fenster dafuer. Jetzt hab ich noch ein 2. Zimmer in WG, ERdgeschoss, blick auf SChuppen, aber tolle Kueche (ueber den Hof) noch keine MOebel (die sagen die kommen bevor ich einziehe) und nettes Bad fuer 1600. Bin dem nicht ganz abgeneigt. Heute abend um 8 treffe ich noch anderen Makler, die wollen mir bis dahin noch was raussuchen.
Was mach ich bis dahin? Ich kann nicht gerade sagen das ich mich sehr heimelig in dieser Stadt fuehle. Aber das kommt hoffentlich noch. ERstmal schnell das hier reinstellen bevor Zeiit ablaeuft. Ich habe uebrigens unglabublich u kaempfen mit der Tatstatu. hilfe.\
Ich hab euch lieb!
SUsann

Samstag, 10. Januar 2009

Ni sou de seme? AEH?

Es tut mir leid, das ich die aeusserst spannende Reihe unserer Folge Urlaub in China unterbrechen muss, aber ich habe eine wichtige Meldung rauszugeben:
"Ich bin ein Shanghaier!"
Nachdem wir die Chinesen im Flugzeug heute beinahe ein Ohr abgekaut haetten, mir ganz schoen mulmig wurde bei der wackligen Landung des Piloten, ich mich samt Koffer endlich in das Taxi gewuchtet hatte stand ich an der Rezeption meines Hotels in Shanghai, Minhang District.
Nach einigem hin und her und her und hin (man wollte mir unbedingt ein teuereres Zimmer geben als das was mir die Firma bezahlt haette) lag ich endlich ausser Puste in mit unentspannten Gesichtszuegen auf meinem Bett. Dann der Reihe nach meine Kontaktpersonen in der Stadt abtelefoniert, keiner ging ran, bis ich das meine liebste ehemalige Zwickaumitbewohnerin Alin an der Strippe hatte. Okaz, wo bist du und wo bin ich und wo zum Teufel koennen wir uns treffen? Nach 2 Stunden, waehrendderen ich mir eine Bus-und Bahnkarte und eine neue SIMKarte fuers Handy zugelegt habe (Beijinger SIMKarten lassen sich in Shanghai nicht aufladen, nicht nur die Deutschen koennen es kompliziert machen)) hab ich Alin endlich (voruebergehender Kommunikationsausfall wegen Karte) gefunden. Nach einem genuesslich eingenommenen Mahl ging es ab zum Makler. Nachdem wir gerade 3 Saetze hervorgebracht hatten, vomn wegen suchen Zimmer und billig etc. scheuchte er uns raus aus dem Buero und fuehrte er uns zu nahe gelegenem 22. stoeckigem Hochhaus (Zimmer natuerlich im 21. Stock), ziemlich neu, aber auf chinesische Art und Weise neu, mal gucken. Zimmer hat Potential, mit eigenem Bad (na gut, ich bin von Beijing her schlimmeres gewohnt), aber man wohnt trotzdem mit Chinesinnen zusammen, eigentlich ganu so wie ich es wollte. Man hat einen Hammerausblick, waehrend man auf der Bank sitzt, die direkt ans Fenster anschliesst (sowas hab ich mir schon immer gwuenscht) - warum ich noch nicht zugesagt habe? Naja, Kueche ist im Zimmer, Kueche ist eine multifunktionale Abzugshaube ueber einem Brett, Kochplatten muss ich also selbst kaufen. Einrichtung ganz schoen notduerftig.
Der Makler hat jetzt meine Nummer und wird wahrscheinlich nicht locker lassen, bis er ich nicht sicher irgendwo untergebracht hat.
Jetzt mach ich mich erstmal ab in mein suesses Zimmer, muss schlafen, morgen wird ein grosser Tag.
Liebste Gruesse an alle - mir gehts gut!!!!!!!
Ach ja, und noch Bemerkung zum Titel - Shanghaidialekt bedeutet, das man ueberall das "H" weglaesst - eigentlich sagt man bei zh - zsch, die Leute hier sagen z. Dann heisst das auch nicht shenme shihou (wann) sondern senme sihou. Als wuerden die hier alle lispeln, total merkwuerdig.
Fortsetzung folgt! Tanja, am Besten, du schreibst mal den letzten Teil zu Ende, ich kann mich schon gar nicht mehr dran erinnern...

Freitag, 9. Januar 2009

Simatai & Harbin

Ich weiss, ich weiss, wir haben euch sehr lange warten lassen, aber nun endlich koennt ihr bei den Geschichten und Zwischenfaellen unserer Trips an die Große Mauer und Haerbin mitfuehlen, mitfreuen, mitleiden. Zieht euch warm an.
Wir schreiben das Jahr 2008, den 31. Dezember. 9 nach Abenteuern lechzenden, von den Pruefungen geschwaechte und durch die Feiertage mit ansehnlichen Wansten versehene Freunde treffen zusammen, um die muehselige Reise im Kleinbus nach Simatai aufzunehmen. Nach der berauschenden Fahrt durch die Wildnis Chinas ("Ich hab nen Esel gesehen!") werden wir freundlich von der wohl niedlichsten Wirtsfrau der Welt empfangen, die uns eincheckt und uns zu unseren Gemaechern begleitet. Nachdem die Paare Swantje und Johannes, Almuth und Christian, Thomas und Michael sowieso wir 3 Maedels Tanja, Maja und Susann untergebracht waren, verspürten wir ein Knurren in der Magengegend und begaben uns auf Nahrungssuche. Lecker.
Doch da der Hunger nach Neuem war noch laengst nicht gestillt worden war, nahmen wir den 2-Mann-Gondel-Lift, der uns der Mauer ein Stueck naeher brachte. Stellt euch vor, ihr seid in China. Nun stellt euch einmal vor, die Chinesen haetten einen Lift gebaut. Also ich, ich, ich hatte Angst. War bewegungslos erstarrt. Bei Tanja gings ein bisschen besser. Aber die anderen schienen ihren Spass zu haben. "Wink doch mal!"
Der restliche Aufstieg wurde zusaetzlich erschwert, weil wir wundersamerweise ploetzlich ueberall menschliche Kletten an uns heften hatte. Nette chinesische Damen, die uns ununterbrochen versicherten, wie unheimlich huebsch wir waeren, und wie fantastisch unser chinesisch ist, witterten die grosse Geldtasche und wollten ihre Postkarten verkaufen. Also liefen sie die ganze Zeit mit.
Wir genossen trotzdem den Ausblick, spielten Shuttlecock, machten Kekspause und kaempften uns die Treppen rauf und wieder runter. Der Himmel war klar, man konnte fast bis hinter den Horizont blicken.
Auf dem Rueckweg wurden die Damen dann handgreiflich, schimpften los und zwangen unseren Micha sogar dazu, einen geschwinden Trab einzulegen, um ihnen zu entkommen. "Bu yao!" - Wir wollen nix!
Der Abstieg wurde begleitet vom traegen untergehen der Sonne, die alle Berge um uns herum zum Gluehen brachte.
Wieder unten angekommen, war es wieder Zeit fuer die Nahrungsaufnahme, wir schlugen uns maechtig die Baeuche voll. Die anschliessenden Silvesterparty war nicht so feucht froehlich wie gedacht, aber trotzdem noch ganz nett. Auf jeden Fall sorgte sie dafuer, das aus den 9 Wanderern ploetzlich 4 wurden, die sich am 1.1.2009 (so frueh bin ich im Neuen Jahr noch nie aufgestanden) aus dem Bett quaelten und sich auf den Langen Marsch von Simatai nach (... "Tanja! Wie hiess der Ort nochmal?"...) Jinshanling zu begeben. Ich hatte lange nicht mehr so einen schoenen Tag. Vollkommene Ruhe, nur das Schnaufen und Aechzen unseres Koerpers nahmen wir war. Kein Mensch weit und breit fuer die ersten paar Stunden. Einfach himmlisch.
Daher mal die Ruhe geniessen.
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Um 1 Uhr erreichten wir puenktlich unsere Gefaehrten, die uns mit den Bus wieder einsammelten. Los ging die Fahrt zurueck in die Zivilisation. Schade.
Doch wir konnten die Stadt mit ihren Entbehrungen und Annehmlichkeit nicht lange geniessen.
Denn am naechsten Tag setzten wir unsere lang gehegten Plaene endlich in die Tat um und wollten (wollten!) mit dem Zug um 17:30 Uhr im Nachtwagen nach Harbin. Aber: Ueberraschung! Nach verspaeteter Ankunft unserer Tickets stellte sich heraus, dass wir noch 5 Stunden unserer Zeit rumbringen mussten (KFC, Starbucks), bis wir uns in unseren Wagon quetschen durften. 3 Betten uebereinander, Spucknapf auf dem Tisch, dicke Decken und nette Leute als Nachbarn machten die Fahrt unvergesslich.

Fortsetzung folgt